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16.04.2008 - OB Dr. Müller: "Die Innovation hat sich gelohnt"

„Es freut mich wirklich sehr, dass unsere Bemühungen Energiesparmaßnahmen umzusetzen und neue Einsparpotentiale zu finden, jetzt vom badenova-Innovationsfonds finanziell unterstützt werden“, kommentiert Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller die Förderzusage zum Modellprojekt „Umbau Max-Planck-Gymnasium zur Ganztagsschule“, die am Dienstag, 15. April im Lahrer Rathaus eingegangen ist. Rund 232.000 Euro wird die badenova AG & Co. KG im Rahmen des Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz in das Projekt investieren.

Das 1956 erbaute Max-Planck-Gymnasium wird ab Herbst dieses Jahres zur Ganztagsschule erweitert. Der Entwurf sieht vor, den rund tausend Quadratmeter großen Innenhof zu überdachen. Im Atrium entstehen drei Kuben, in denen die Fachräume für den Ganztagsunterricht Platz finden. Die Fläche zwischen den Gebäuden wird als Sitzfläche für die neue Mensa genutzt. „Heute bedeutet der Begriff Mensa nicht mehr nur die Versorgung mit Essen, sie wird als Treffpunkt und Kommunikationsplattform verstanden. Im Zentrum der Schule hat man deshalb den optimalen Ort dafür gefunden“, ist Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller überzeugt. Zudem stellt der Entwurf der Hochbauabteilung eine architektonisch ansprechende Lösung und den optimalen Umgang mit dem Bestandsgebäude dar.

Das Dach über dem Innenhof soll mit einem transparenten Foliensystem realisiert werden. Dadurch wird bereits beim ersten Schritt, der Herstellung des neuen Daches, auf die Optimierung der ökologischen Bilanz geachtet. Bei der Herstellung des Materials werden mehr recycelte Kunststoffe im Rahmen des Produktionsprozesses verarbeitet, als Abfälle während der Produktion anfallen. Zur Optimierung der solaren Gewinne wird das Foliendach mit einer dynamischen pneumatischen Verschattung versehen.

Trotz der neu gebauten Flächen reduziert sich der jährliche Heizenergiebedarf des Max-Planck-Gymnasiums. Verglichen mit einem freistehenden Erweiterungsbau ergibt sich eine Einsparung von 105 Megawattstunden (MWh) im Jahr. Dadurch kann auch der Ausstoß an Schadstoffen dauerhaft reduziert werden.

„Die intelligente Planung hat Vorbildcharakter für andere Schulbauträger“, so Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Die Problematik des Zubaus von Flächen an bestehenden Schulgebäuden bleibt auch in den nächsten Jahren noch Thema, da die Reformen im Bildungswesen zusätzliche Räume erfordern werden.

„Die Optimierung des Bestandes in Kombination mit dem Anbau verbessert die ökologische Bilanz des bestehenden Gebäudes obwohl ein deutlich größeres Innenraumvolumen geschaffen wird“, erläutert Silke Kabisch, Leiterin der Hochbauabteilung. Der Innovationscharakter des Projekts begründet sich daher zum einen durch die vielfältigen Synergieeffekte in der Gebäudenutzung zwischen dem bestehenden Schulhaus und dem Neubau, zum anderen durch die Optimierung der Energiebilanz trotz des Verzichts auf aufwändige zusätzliche Gebäudetechnik.