Internationales Symposium in Lahr - 18. bis 20. April 2024 Lahr, Langsdorff und Lateinamerika

Georg Heinrich von Langsdorff
Bildnis des Freiherrn Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852)
Quelle: Georg-August-Universität Göttingen, Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität 2008
"...Die von der Stadt Lahr herausragend organisierte Tagung war ein Augenöffner..."

Prof. Dr. Ottmar Ette

„...Ein hochkarätiges Symposium, das Lahr mit der Kulturgeschichte des Reisens, der Geschichte Lateinamerikas und der Karibik verbunden hat...“

Prof. Dr. Michael Zeuske

Deutsche Weltreisende und die transatlantischen Beziehungen im 19. Jahrhundert - Ein internationales Symposium des Amtes für Stadtgeschichte und Archivwesen, in Kooperation mit dem Historischen Verein für Mittelbaden RG Geroldsecker Land e.V. - unter der Leitung von Dr. Wolfgang G. Müller und Prof. Dr. Ottmar Ette.

Vorträge, Lesungen, Diskussionen, Workshops, Ausstellungen, Führungen - Kunst, Wissenschaft und Politik

Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen nahmen sich beim internationalen Symposium in Lahr den 250. Geburtstag Georg Heinrich von Langsdorffs zum Anlass, deutsche Weltreisende und die transatlantischen Beziehungen des 19. Jahrhunderts noch einmal in den Blick zu nehmen. Mit ihren Beiträgen aus Wissenschaft, Politik und Kunst luden sie ein, die Gedanken und Erzählungen Langdorffs und seiner Zeitgenossen aus ganz verschiedenen Richtungen neu zu betrachten.

Wissenschaftliche Vorträge und Diskussionen, Lesungen und eine Ausstellung mit Führungen und Workshops gaben auf ganz unterschiedliche Weise den Besucherinnen und Besuchern intensive Einblicke in die Geschichte der transatlantischen Verbindungen Lahrs, wie auch in die aktuellen Auseinandersetzungen zu kolonialistischen Einflüssen unseres Blicks in die Welt.

Vor 250 Jahren wurde Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852) geboren.
Wissensdurst und Entdeckerdrang ließen Langsdorff Lahr, den Ort seiner Kindheit, und schließlich auch Deutschland verlassen, um die Welt zu erkunden. Als Naturforscher, Weltumsegler, Expeditionsleiter, kaiserlich-russischer Generalkonsul von Brasilien und Kolonist hinterließen seine Reisen Spuren und wichtige Erkenntnisse. Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen nahmen sich beim internationalen Symposium in Lahr den Geburtstag Langsdorffs zum Anlass, deutsche Weltreisende und die transatlantischen Beziehungen des 19. Jahrhunderts noch einmal in den Blick zu nehmen. Mit ihren Beiträgen aus Wissenschaft, Politik und Kunst luden sie ein, die Gedanken und Erzählungen Langdorffs und seiner Zeitgenossen aus ganz verschiedenen Richtungen neu zu betrachten und zu bewerten.

Eine zusammenfassende Publikation zur Tagung soll im Jahr 2025 erscheinen. 

Alle Informationen zu Vorträge und Veranstaltungen finden Sie auch im Flyer des Symposiums: 

Aline Xavier, Die Langsdorff Expedition - Vor Deinen Augen, 21. April bis 08. September 2024

Das Foto zeigt Installationsansichten der Ausstellung von Aline Xavier in der Villa Jamm.
Aline Xavier, Die Langsdorff Expedition - Vor Deinen Augen, 21. April bis 08. September 2024
Quelle: Aline Xavier, Foto: Gretje Treiber

Zwischen 1822 und 1829 führte Georg Heinrich von Langsdorff (1774–1852) eine Gruppe von Wissenschaftlern und Künstlern von São Paulo bis zum Amazonas, durch das damals noch recht unerforschte Brasilien. Die Expedition hatte sich zum Ziel gemacht Land, Menschen und Natur aufs Genaueste zu erkunden und zu dokumentieren. Unzählige Tierpräparate, Herbarien, Zeichnungen, Aquarelle, Karten, Notizen und nicht zuletzt 1400 akribische Tagebuchseiten zeugen vom großen Forscherdrang der Reisegruppe.

Plakat der Ausstellung
Quelle: Grafische Republik, Bild: Aline Xavier/Kid Azucrina

Im Jahr 2022 begab sich die brasilianische Künstlerin Aline Xavier ihrerseits auf eine Forschungsreise: In den Archiven und Museen der Russischen Akademie der Wissenschaft in St. Petersburg begann sie, die dort bewahrten Archivalien der Langsdorff Expedition zu sichten, kritisch zu befragen und schließlich neu zu ordnen und zu kontextualisieren. Für die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Expedition kuratiert Xavier Repliken des Archivbestandes und kommentiert sie mit eigenen künstlerischen Reaktionen. Der Dialog der historischen Materialien und der gegenwärtigen Bildwelten erlaubt einen neuen, zeitgenössischen, an Stellen unerwarteten und vor allem kritischen Blick auf eine kolonialistisch geprägte Wissenschaftsgeschichte. Die mit der künstlerischen Forschung entstehende Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft gibt die Möglichkeit, tradierte Sichtweisen zu erkennen, zu hinterfragen und aus der Gegenwart neu einzuordnen.

Von April bis September 2024 wurde die Arbeit von Aline Xavier in den Räumen der Villa Jamm präsentiert. Im umfangreichen Begleitprogramm der Ausstellung konnten sich Besucherinnen und Besucher bei Führungen und Workshops internsiv mit der Arbeitsweise der Künstlerin und mit der Geschichte der Langsdorff-Expedition auseinandersetzen.

Über die Künstlerin

Aline Xavier
Aline Xavier
Quelle: Andres Sandoval Alba

Aline Xavier wurde 1984 in Belo Horizonte/Brasilien geboren und lebt und arbeitet in Paris. Sie ist Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit verbindet oft unterschiedlichste Medien, darunter Video, Fotografie, Skulptur und Installation. Die Werke Xaviers sind oft das Ergebnis intensiver Auseinandersetzungen mit verschiedenen Kulturen und deren Kontexten, mit Fokus auf den globalen Süden.

In der Verbindung von künstlerischem Schaffen und der Beschäftigung mit anderen Wissensgebieten werden Themen wie Natur, die Geschichte der Wissenschaften, Politik der Bilderzeugung, das persönliche und das kollektive Gedächtnis, wie auch das kulturelle Erbe zu Ausgangspunkten ihrer Arbeit.

Nach einem Abschluss in Sozialer Kommunikation und Film studierte Aline Xavier zeitgenössische Kunst, Kuratieren und Kritik. Aline Xavier wurde für ihre Arbeit mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zuletzt war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart. Ihre Werke waren international in zahlreichen Ausstellungen, auf Kunstbiennalen und Filmfestivals zu sehen, darunter Centre Pompidou Paris/FR, Zeitz Museum Kapstadt/ZA, MAR – Museu de Arte do Rio/BR und Kunsthal KAde Amersfoort/NL.

Informationen zur Künstlerin und ihrer Arbeit finden Sie auch im Flyer zur Ausstellung:

Lahr, Langsdorff und Lateinamerika wurde möglich gemacht durch:

Das Symposium wird unterstützt von: Palais Wunderlich, Volksbank Lahr, Llombart Groweries & Partner, Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau, E-Werk Mittelbaden, Historischer Verein für Mittelbaden RG Geroldsecker Land e.V., Freundeskreis Lahrer Stadtpark e.V., Badisch-Südbrasilianische Gesellschaft e.V. und Deutsch-Brasillianische Gesellschaft
Sponsoren des Langsdorff Symposiums