Flugzeug beim Start

Flughafen

Der Flughafen Lahr kann bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken.

1913 wurde er als Zeppelinflugplatz Lahr gegründet. Nach 1928 diente er als Militärflugplatz. Von 1945 bis 1967 war er Stützpunkt der französischen Armee, 1952 wurde er Nato-Flugplatz für Düsenjäger. Von 1967, dem Einzug der kanadischen Nato-Truppen in Lahr, bis 1994 wurde er von der kanadischen Luftwaffe genutzt. 1996 erfolgte die Umnutzung als Verkehrslandeplatz.

Das Bild zeigt das Flughafengelände aus der Luft.
Flughafen Lahr, Luftbild
Quelle: Stadt Lahr

Die Stadt Lahr hat 2012 die gesamte Flugbetriebsfläche von 201 Hektar gekauft und 2013 auch die Lizenzen für den Luftverkehr sowie die technischen Genehmigungen zusammen mit der technischen Ausstattung.

Zur Bewirtschaftung hat sie einen Dienstleistungsvertrag mit der Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH abgeschlossen. Der Flugbetrieb wird sichergestellt von der Lahrer Flugbetriebs GmbH & Co.KG, deren Geschäftsführer Dr. Martin Herrenknecht ist. Weitere Informationen finden Sie unter www.airport-lahr.de.

Auf der Landebahn, die eine Länge von 3000 Metern und eine Tragfähigkeit von PCN 100 hat, kann jedes Flugzeug der Welt landen, die notwendige technische Ausstattung liegt ebenfalls vor.

Die luftverkehrsrechtlichen Genehmigungen ermöglichen Luftfracht jeder Größe, Passagierflüge zum Europa-Park, sowie allgemeinen Flugbetrieb jeder Art bis 20 Tonnen. Auf Einzelanforderung ist jeder Passagierflug möglich. Der Lahrer Flughafen war bereits Ausweichflughafen für Straßburg und wird auch immer wieder von Staats- und Regierungschefs aus vielen Ländern genutzt, zum Beispiel beim Nato-Gipfel in Kehl und Straßburg und dem Papstbesuch in Freiburg.

Ein Schwerpunkt am Flughafen Lahr sind Geschäftsflüge von Unternehmen aus ganz Südbaden, vor allem aus der Region Ortenau und Freiburg.

Pro Jahr finden derzeit etwa 10 000 Flugbewegungen statt.

Volocopter ist in Lahr „sehr glücklich“ und wächst weiter

In zwei bis drei Jahren soll der kommerzielle Start sein

 

Ein unscheinbarer Büroraum. Lediglich Tische und Stühle füllen die Leere. Wohl niemand auf dem Flughafenareal Lahr würde von außen erahnen, dass sich hier Techniker und andere Mitarbeiter eines millionenschweren Startups austauschen. Volocopter ist ein Bruchsaler Unternehmen, welches die durch Politik und Presse jüngst bekannt gewordenen Flugtaxis entwickelt. Wie ergeht es dem Startup in Lahr und wie kann die Politik unter die Arme greifen? Um dies zu erörtern, trafen Volocopter Vertreter, mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Weiß, Oberbürgermeister Markus Ibert sowie Daniel Halter, Geschäftsführer der IGZ (startkLahr Airport & Business Park Raum Lahr), auf der öffentlichen Seite zusammen.

„Volocopter möchte der führende Urban Air Mobilitätsdienstleister sein. Das bedeutet, dass wir Städte dabei unterstützen, ihre Mobilitätskonzepte durch Flugtaxis nachhaltig zu transformieren. Der Volocopter spart Zeit, ist extrem sicher, emissionsfrei und leise“, formuliert Volocopter die Unternehmensvision. „Auf gewissen Routen, mit bestimmten topografischen Begebenheit oder wo viel Stau aufkommt, kann der Volocopter eine optimale Ergänzung zum existierenden Mobilitäsangebot schaffen.“

Der Standort Lahr wäre eine ideale Erweiterung zum bestehenden Testfeld in Bruchsal, hier gäbe es ausreichend Platz und die Möglichkeit insbesondere sogenannt Performancetests durchzuführen. Dabei werden längere Strecken und höhere Geschwindigkeiten getestet. Diese Tests sind wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Zertifizierung des Volocopter Flugtaxis durch die EASA, die Europäische Agentur für Flugsicherheit. Erst wenn sie von der Sicherheit des Flugtaxis überzeugt ist – und die Messlatte ist genauso hoch wie bei kommerziellen Linienflügen – darf der Volocopter kommerziell an den Markt gehen. Das soll in drei Jahren bereits der Fall sein.

Dafür testet Volocopter in Lahr ausgiebig. Ein weiterer Testschwerpunkt hier sind Weiterentwicklungen und Konzepte, die langfristig das autonome Fliegen ermöglichen werden. Die visionäre Firma freut sich über dies Unterstützung zur Erweiterung der Testmöglichkeiten und der Infrastruktur, um das elektrische Fliegen voranzutreiben. Zum Ende des Treffens zeigten die Unternehmensvertreter den Teilnehmern den in Lahr zu Testzwecken befindlichen Volocopter.

Bundestagsabgeordneter Peter Weiß sagte: „Ein Cluster mehrerer sich gegenseitig befruchtender Unternehmen zum Thema Urban Mobility auf dem Lahrer Flughafenareal ist eine echte Vision. Ich setze mich für dieses Zukunftsthema entschieden ein.“

Oberbürgermeister Markus Ibert resümierte: „Die Entscheidung der Landesregierung ein Testfeld für das autonome Fliegen am Flughafen Lahr einzurichten, werte ich als wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes, das sich nun bestätigt. Das Testfeld ist neben den anderen Vorzügen unseres Standortes eine Chance, technologisch innovative Unternehmen – wie z.B. Volocopter – auf unsere Region aufmerksam zu machen.“ 

Daniel Halter, Geschäftsführer der IGZ Raum Lahr GmbH, kommentierte: „Mit Volocopter nutzt bereits eines der wegweisenden Unternehmen im Bereich des autonomen Fliegens das Testfeld am Flughafen Lahr. Es ist eine schöne Entwicklung, wenn zukünftig noch weitere Unternehmen aus dem Umfeld dieser jungen Branche folgen.