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12.09.2018 - Alexander Schanze: Dachinvestor aus Sulz „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt.“

Ein weißer Tesla steht an einer Straße am Hang. Dahinter Alexander Schanze mit einem Kabel für das E-Auto. Im Hintergrund steht ein Haus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Alexander Schanze
Quelle: Stadt Lahr
Anlässlich des 25. Jahrestags des Beitritts der Stadt Lahr zum Klimabündnis prämiert die Stabsstelle Umwelt Klimaschutzaktivitäten, die Lahrer Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag umsetzen.

Mit Sonnenstrom ermöglicht Alexander Schanze erneuerbaren Strom. Seit 2005 setzt er Photovoltaikdächer auf seine Häuser und auf die von Freunden und Verwandten. „Ich will einfach zeigen, dass es geht, und ich will Nachfrage nach Solaranlagen schaffen.“ Alle Erträge aus dem Stromverkauf investiert er in neue Anlagen. Heute produziert Schanze mit fünf Solaranlagen etwa 35 000 Kilowattstunden im Jahr, so viel, wie zehn bis zwölf Haushalte verbrauchen. Natürlich nur theoretisch, denn ein Großteil des Stroms wird gebraucht, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Je mehr Sonnenstrom aber den Haushaltsstrom ersetzt, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Sein kommendes Geschäftsmodell, verrät der Unternehmer, ist daher das Recycling gebrauchter Batterien von Elektroautos als Heimspeicher. Damit könnten Häuser idealerweise energieautonom werden.

Neben dem Klimaeffekt geht es Alexander Schanze auch um die lokale Wertschöpfung. Je mehr erneuerbare Energien genutzt werden, desto mehr werde die Infrastruktur gestärkt. Mit seinem Strom vom Dach ging Schanze vor sechs Jahren auch unter die Elektro-Autofahrer.

Was motiviert Alexander Schanze dazu, sich für die Energiewende einzusetzen? „Ich habe auf meinen Auslandseinsätzen zu viele Umweltsünden gesehen“. Da habe er sich vorgenommen, den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, denn, „wir haben die Erde doch nur von unseren Kindern geborgt.“ Seinen eigenen Kindern im Alter von zehn und 13 Jahren möchte er ein gutes Vorbild sein, doch von Belehrung und Zwang hält er nichts, „Jeder muss selber wissen, was für ihn richtig ist.“