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18.07.2017 - Lahr - Die Kreuzstraße im neuen Kleid Verbindung zwischen Alt und Neu – Lahrer Wahrzeichen und Stadtmuseum - wird geschaffen

Der Platz vor dem Stadtmuseum Tonofenfabrik wird umgestaltet. Das Bild zeigt viele Säcke mit Pflastersteinen.
Pflaster für den neuen Platz beim Stadtmuseum Tonofenfabrik
Die Kreuzstraße in Lahr verändert sich in diesen Tagen zusehends. Am Dienstag, 18. April 2017, hat die Firma Schöllmann aus Schutterwald mit den Bauarbeiten hinter dem Platz der Tonofenfabrik und in der Waldhornstraße begonnen. Seither gehen die Arbeiten gut voran.

Materialien:

Der Platz vor dem neuen Stadtmuseum und die Straße selbst werden mit gut begehbaren Natursteinmaterialien ausgebaut. Im Bereich um die Tonofenfabrik und in den Straßenräumen wird ein Granitpflaster im Passeverband verlegt. Für den Platz um den Storchenturm sowie der Marktstraße wird ein etwas dunklerer Natursteinbelag im Plattenformat verwendet.

 

Bauablauf:

Nachdem die Arbeiten in der Waldhornstraße bereits abgeschlossen sind, konzentrieren sich die Bauarbeiten aktuell um die Tonofenfabrik sowie im Bereich in der Kreuzstraße und im Anschluss zum Schlossplatz. Momentan wird das Natursteinpflaster aus Granit verlegt sowie das Pflasterband aus Sandsteinplatten und Sandsteinpflaster, das im Bodenbelag den Verlauf der Stadtmauer abbilden wird. Ebenfalls fertiggestellt, sind die Sitzelemente aus Betonfertigteilen, welche um den Baum vor dem DM Markt versetzt wurden. Ein weiteres Sitzelement, umrahmt den Baum hinter der Tonofenfabrik und lädt ebenfalls dazu ein, an einem schattigen Platz zu verweilen.


Bis Ende dieser  Woche werden noch zwei Vitrinen aus Betonfertigteilen aufgestellt. Die Farbe der Sitzelemente und Vitrinen orientiert sich an der neuen, sandsteinfarbenen Fassadenverblendung der Tonofenfabrik.
 

Nachdem die Arbeiten in diesem Bereich abgeschlossen sind, voraussichtlich Ende Juli, wandert die Baumaßnahme in Teilabschnitten nach Osten bis zum Storchenturm. Im Bereich um den Storchenturm und in der Marktstraße wird ein Belag aus Granitplatten verlegt. Die bisherige Sandsteinmauer um den Platz am Storchenturm wird entfernt und die Platzanlage geöffnet.
 

Bis  Anfang Oktober, rechtzeitig vor Beginn der Chrysanthema, werden die Bauarbeiten am Storchenturm  fertiggestellt. Die Fortsetzung der Kreuzstraße vom Storchenturm bis zur Bismarckstraße, sowie den Abschnitt der südlichen Marktstraße ist für Anfang 2018 geplant.
 

Kosten:

Die Kosten der Baumaßnahme betragen rund 1,5 Millionen Euro. Die Maßnahme wird mit rund 210 000 Euro gefördert.  

 

Gestaltungselemente und Historie: 

Dem Bauvorhaben ist eine Mehrfachbeauftragung mit drei Landschaftsarchitekturbüros vorausgegangen. Aus diesem Verfahren ging das Büro AG Freiraum aus Freiburg als Sieger hervor. Ziel war es, die Kreuzstraße und die angrenzenden Platzflächen neu zu ordnen und für Storchenturm und Stadtmauer ein Umfeld zu schaffen, das den Anforderungen der Nutzer und der Denkmalpflege gleichermaßen Rechnung trägt.

 

Wesentliche Gestaltungselemente:

Platz am Storchenturm

Der Platz am Storchenturm soll den gesamten Bereich der Lahrer Tiefburg aus dem 13. Jahrhundert kenntlich machen und den Passanten vergegenwärtigen, dass sie sich an der Kreuzung Marktstraße und Kreuzstraße mitten in der ehemaligen Burg befinden, von der nur noch der Storchenturm und Fragmente im Boden geblieben sind. Im Gegensatz zu den Pflasterflächen in den Straßenräumen und an der Tonofenfabrik, wird in diesem Bereich ein etwas dunklerer Natursteinbelag im Plattenformat verlegt.

 

Die beiden Mauern, die bisher die gastronomisch genutzte Fläche von der Kreuzstraße abgetrennt haben, befinden sich mitten in der Burg und sind nicht historisch. Der Betrachter hat irrtümlicherweise den Eindruck, diese gehörten zum Storchenturm. Daher werden die beiden Mauern entfernt. So wird die Ausdehnung der ehemaligen Tiefburg erfahrbar.

 

Darstellung der Stadtmauern und Mauern innerhalb der Burg

Die Stadtmauern und Außenmauern der Burg werden durch Platten und Pflaster aus rotem Sandstein dargestellt. Zur Erklärung für die Passanten werden die Pflasterbänder zusätzlich von beschrifteten Stahlkanten umrahmt. Die Mauern innerhalb der Burg werden nur von Stahlkanten dargestellt.

 

Bezug zum städtischen Museum durch Sitzskulptur und Vitrinen

Eine weitere wesentliche Planungsaufgabe bestand darin, zur Tonofenfabrik mit ihrer neuen Funktion als städtisches Museum Bezüge im Außenraum herzustellen. AG Freiraum hat hier eine Sitzskulptur aus Beton entworfen, die auf die Fassade und den Eingangsbereich des Museums ausgerichtet ist. Damit werden das Museum und der Stadtmauerrest einerseits in das Blickfeld der Sitzenden gerückt und andererseits besteht hier die Möglichkeit für Angebote verschiedener Art wie beispielsweise Museumspädagogik oder Vorträge.

 

Die Ausstellungsflächen im Museum und im Storchenturm werden durch drei Vitrinen aus Beton ergänzt. Diese werden mit wechselnden Abbildungen aus den Ausstellungen bestückt und sollen bei  Einheimischen wie Besuchern Lust auf Stadtgeschichte machen.