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21.03.2007 - Stadt stellt erneut Bahnplanung vor

Die Stadtverwaltung stellt im Rahmen einer Veranstaltung der Lahrer Bürgerinitiative (BI) Abatra – Autobahntrasse erneut die Bahnplanung zum 3. und 4. Gleis vor.

Bei der Veranstaltung am 22. März 2007 um 19:00 Uhr im Dinglinger Aktienhof sind Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller, Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn und Dipl.-Ing. Christof Etter vom Stadtplanungsamt anwesend. Sie erläutern unter anderem, warum die Stadt Lahr als Grundlage für die Berechnung des Schallschutzes die Kapazitätsgrenze der viergleisigen Rheintalbahn fordert. Laut Deutscher Bahn sind das 720 Züge.

Außerdem nennen sie die Gründe der Stadtverwaltung, aus denen sie die Abschaffung des so genannten Schienenbonus an hochbelasteten Schienenwegen fordert. Dieser Bonus erlaubt der Bahn, von der berechneten Lärmbelastung jeweils fünf Dezibel abzuziehen. Weiterhin möchte die Stadt eine tiefgehende Prüfung der autobahnparallelen Trasse erreichen.

Für die Stadt als Ganzes und für ihre Bürgerinnen und Bürger sind die Folgen dieses Vorhabens sehr weit reichend und belastend. Den Bahnplänen zu Folge werden rund 3.000 Lahrer Bürger von passiven Schallschutzmaßnahmen, wie beispielsweise dem Einbau von Schallschutzfenstern, betroffen sein. Innerhalb eines 500 Meter – Korridors entlang der Rheintalbahn leben rund 6.500 Menschen. Auf einer Strecke von rund sieben Kilometern werden Schallschutzwände mit einer Höhe von zwei bis fünf Meter fast lückenlos das gesamte Stadtgebiet durchziehen. Alle Lahrer Bürger werden die Auswirkungen des Bahnausbaus zu spüren bekommen.

Die Bahn startet ungeachtet dessen mit der Bündelungstrasse entlang den bestehenden Gleisen der Rheintalbahn in das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt 7.3 Lahr – Mahlberg. Die Stadt Lahr fordert daher auch im Rahmen dieses Verfahrens die Trassenüberprüfung für das 3. und 4. Gleis. Dabei soll geklärt werden, ob die Trasse entlang der bestehenden Rheintalbahn oder die autobahnparallele Trasse den besten Schutz für die betroffenen Menschen in Lahr bietet.

Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens erfolgt voraussichtlich im Juni 2007. Abhängig vom Ergebnis und der Dauer der Überprüfung der Planfeststellungsunterlagen durch das Eisenbahnbundesamt kann die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen entweder noch in diesem Jahr oder Anfang 2008 durchgeführt werden. Das Regierungspräsidium Freiburg führt wie bei den anderen Planfeststellungsabschnitten auch dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung durch.

Die Pläne liegen einen Monat lang zur Einsicht für alle Interessierten aus. Mitarbeiter vom Stadtplanungsamt und von der Abteilung Tiefbau bieten den Bürgerinnen und Bürgern während dieser Zeit eine Lesehilfe für das komplexe Planwerk an.