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14.09.2011 - Stadt Lahr plant Neubau für Obdachlose

Durch die aktuell steigende Zahl von Asylbewerbern wird der Ortenaukreis vor neue Aufgaben insbesondere mit Blick auf deren Unterbringung gestellt. Damit ist auch die Stadt Lahr betroffen, da der Kreis hier Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber unterhält. „Unser Ziel ist es, zum einen Einfluss darauf zu nehmen wo die Asylbewerber in Lahr untergebracht werden und zum anderen möchten wir eine soziale und langfristige Lösung für die Obdachlosen Menschen in unserer Stadt finden“, erklärt Lahrs Erster Bürgermeister Guido Schöneboom.

Um einerseits die Aufnahmekapazität an Asylbewerbern zu begrenzen und andererseits eine Verortung an möglichst einer Stelle innerhalb der Stadt zu erreichen, möchte die Stadtverwaltung das derzeit für die Unterbringung von Obdachlosen vom Kreis angemietete Haus in der Geroldsecker Vorstadt möglichst zeitnah an den Kreis zurück zu geben. Mit einem zweiten Gebäude des Kreises in unmittelbarer Nähe stünde eine Aufnahmekapazität von 160 Personen in der Geroldsecker Vorstadt zur Verfügung.

Um die Unterbringung von Obdachlosen als kommunale Pflichtaufgabe weiterhin zu gewährleisten, schlägt die Stadtverwaltung den Neubau einer Unterkunft durch die Städtische Wohnungsbau GmbH vor, die die Stadt Lahr anschließend anmieten will.

„Wir durchbrechen heute die bisherige Praxis und informieren die Öffentlichkeit schon bevor die Arbeit in den Gremien hierzu abgeschlossen ist“, sagte Guido Schöneboom anlässlich eines Pressetermins in Lahr. Der Haupt- und Personalausschuss der Stadt hatte in seiner Sitzung am 12. September 2011 in einer Vorberatung dem Neubau der Obdachlosenunterkunft mehrheitlich zugestimmt. In der nächsten Woche wird sich der städtische Sozialausschuss ebenfalls mit dem Thema beschäftigen, bevor es am 26. September auf der Tagesordnung des Lahrer Gemeinderates steht.

Das neue Gebäude für Obdachlose soll in der Rheinstraße, Ecke Biermannstraße, entstehen. Zurzeit befinden sich Städtische Wobau und Stadt noch in Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer. Ungefähr 35 Personen sollen in dem neuen Haus Platz haben, das, so Guido Schöneboom, Ende 2012 / Anfang 2013 fertig sein soll. Er möchte an seinem ambitionierten Zeitplan festhalten. „Wir haben ein soziales Gewissen.“, sagt er, „Heute kann man schnell in die Situation geraten, obdachlos zu werden. Widrige Lebensumstände können jeden jederzeit treffen. Wir haben auch für diesen Personenkreis Verantwortung und wollen eine langfristige Lösung.“