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03.12.2015 - Stadt Lahr hat mit Beteiligungen die Nase im Wind

Eigenbetriebe und Beteiligungsunternehmen sind wichtige Stützen der Stadt Lahr, weil sie zahlreiche Aufgaben, beispielsweise in den Bereichen Personennahverkehr, Bau- und Wohnungswesen sowie Wasser und Energieversorgung wahrnehmen. Im Bereich der regenerativen Energieerzeugung stehen dafür die Beteiligungsunternehmen badenova und E-Werk Mittelbaden. Schon seit den 90er Jahren verfolgt die Stadt Lahr zum Schutz des Klimas und zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Lahrer Region die Leitziele Energie einsparen, effizienter nutzen und erneuerbare Energien erzeugen. Das E-Werk Mittelbaden und die badenova sind aktuell dabei, ihre Windkraftaktivitäten im Schwarzwald nachhaltig auszubauen und zeigen, dass sie diesen Weg gemeinsam mit der Stadt gehen.

Oberbürgermeister Dr. Müller: “Ich freue mich außerordentlich über die Investitionen der beiden Unternehmen in lokale Windkraftanlagen. Die Stadt Lahr als Trägerin des European Energy Awards unterstützt die ökologisch wie auch ökonomisch sinnvollen Maßnahmen ihrer beiden Beteiligungsunternehmen ausdrücklich. Dieses hohe Engagement ist Beleg dafür, dass Unternehmen mit kommunaler Aufgabenwahrnehmung und Trägerschaft sehr viel mehr leisten als einzelne Kommunen dies jemals könnten.“

Die ersten drei vom E-Werk Mittelbaden errichteten Windkraftanlagen auf der Prechtaler Schanze in Mühlenbach und Gutach laufen bereits erfolgreich im Probebetrieb. Für die drei weiteren Anlagen des zweiten Bauabschnitts sind die Baugenehmigungen bereits erteilt. Im Endausbau können die Anlagen rechnerisch 13.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen. Weitere Projekte in der Ortenau, am Nillkopf und der Hornisgrinde, sollen folgen und die ökologische Stromproduktion des Unternehmens weiter ausgebaut werden.

badenova startete im Sommer mit dem Bau von vier Anlagen am Kambacher Eck, die spätestens Mitte 2016 Ökostrom für 10.000 Haushalte liefern werden. Am Hohenlochen zwischen Hausach und Oberwolfach misst badenova aktuell das vorhandene Windpotential. Das Besondere daran: Selbst der Messmast ist besonders ökologisch und, bestehend aus heimischer Weißtanne, aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt. Dies ist der Auftakt einer groß angelegten Investitionsinitiative im Schwarzwald. Der badenova Aufsichtsrat hat in seiner letzten Sitzung dem Bau von insgesamt 19 neuen Anlagen an fünf verschiedenen Standorten im Schwarzwald zugestimmt. Hierfür wurde ein Investitionsbudget von mehr als 110 Millionen Euro freigegeben. Damit baut badenova ihre ökologische Stromerzeugung aus Windkraft im Schwarzwald zu den bereits seit 2002 im Rahmen von regiowind entstandenen 13 Windkraftanlagen nochmals deutlich aus.

Neben diesen lokalen Investitionen ist das E-Werk Mittelbaden bereits an zwei sogenannten Offshore-Windparks, die sich in der Ost- und Nordsee befinden, beteiligt. Zudem hält das Unternehmen eine weitere Beteiligung an einem Windpark-Investor, der 13 Windparks im gesamten Bundesgebiet betreibt.

Die badenova als Pionier von Windkraftanlagen im Schwarzwald engagiert sich seit einigen Jahren zusammen mit internationalen Partnern auch verstärkt in französischen Windparks. Das trinationale Gemeinschaftsprojekt strebt Windstromprojekte in einem Umfang zwischen 150 bis 200 Megawatt an. Bis Ende 2014 trugen die Windkraftprojekte der badenova dazu bei, fast 14.000 Tonnen CO2 zu vermeiden.

Oberbürgermeister Dr. Müller: “Die CO2-Belastung und damit die Klimaerwärmung machen nicht an Gemeindegrenzen halt. Auch nicht an anderen Grenzen. Deshalb trägt jede Investition in Windkraftanlagen dazu bei, CO2 nachhaltig zu vermeiden. Ein starrer Blick auf den jeweils eigenen Kirchturm hilft hier nicht weiter. Im Gegenteil, er verstellt den Blick auf die ökologisch und ökonomisch sinnvollen Standorte für Windkraftprojekte.“