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28.08.2019 - Skaten ist eine Lebenseinstellung Skate-Contest im Schlachthof

Zu sehen sind Marco Müller und Diar Aslan (von links) im Skaterpark des Schlachthof Jugend & Kultur. Sie sitzen auf einer Rampe mit Skateboards in der Hand.
Skaten als Lebensgefühl: Marco Müller und Diar Aslan (von links) im Skaterpark des Schlachthof Jugend & Kultur
Quelle: Stadt Lahr, Marion Haid
Seit 2003 gibt es an der Jugendbegegnungsstätte eine Skateranlage mit mehreren Rampen. Bis in die Abendstunden ist sie fest in der Hand von Lahrer Skatern, außer an Sonn- und Feiertagen, das schreiben die Öffnungszeiten so vor. Auch dieses Jahr treffen sich die Skater und BMX-Fahrer am letzten Samstag in den Sommerferien, 07. September 2019, im Lahrer Schlachthof Jugend & Kultur traditionell zum jährlichen Skate-Contest.

Fast täglich ist der 22-Jährige Diar Aslan mit seinem Bord in dem Skatepark anzutreffen. Dort trifft er zwei- bis dreimal in der Woche auf den 43-jährigen Marco Müller. Die Kanadier haben Müller mit dem Skatervirus infiziert, der ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat. Seine Oma hat damals direkt neben einer Kanadier-Wohnsiedlung gewohnt und als kleiner Junge hat er die jungen kanadischen Skateboardfahrer fasziniert beobachtet. Sie hatten eigene Rampen gebaut und dort ihre Kunststücke geübt. Zum nächsten Geburtstag stand dann ein Skateboard ganz oben auf Müllers Wunschzettel. Seitdem ist der heutige Familienvater in seiner Freizeit auf Skateboardanlagen zu finden, mittlerweile wird er schon von seinem Sohn begleitet.

„Skaten ist eine Lebenseinstellung“, sagt Müller. Auf dem Skaterplatz findet man schnell Freunde, jeder ist gleich, egal welcher Hautfarbe, welchen Alters und welcher Herkunft. Da werden sofort Nummern getauscht und Freundschaften geschlossen. Skaten zieht sich mittlerweile durch Generationen, ergänzt Aslan mit einem neckischen Blick auf Müller lachend. Auf dem Skaterplatz „pushen“ sich die Skater gegenseitig, es gibt „eine positive Rivalität“. 2020 wird Skaten sogar olympisch.

Jeden Dienstag gibt Aslan im Schlachthof einen Skatekurs und vermittelt „Kids die Basics“. Unwissenheit kann Skaten gefährlich machen. „Man muss die eigenen Grenzen kennen. Es ist möglich zu skaten, ohne sich dabei wehzutun“, erzählt Müller, auch wenn er schon selbst einige Blessuren davon getragen hat.

Mittlerweile besitzt der 43-Jährige unter den Lahrer Skatern Legendenstatus. Und sie kommen alle gerne in den Schlachthof. Die Lahrer Skater lieben die Vielfalt der Rampen und das gute Miteinander mit dem Team des Schlachthofs. "Alleine für die Minirampe lohnt es sich zu kommen“, schwärmt Müller. Und stolz ist er auf eine Rampe, die noch aus Kanadierzeiten stammt, und schon fast ein kleines „Denkmal“ auf der Skateanlage ist. Manche Orte haben Skateanlagen aus der Ortschaft an den Rand verbannt. Nicht so in Lahr. Direkt beim Schlachthof, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, gibt allein schon der Standort der Skateanlage den Jugendlichen das Gefühl „dazu zu gehören“, betont Aslan.

 

Weitere Infos:

Schlachthof Skate Contest
07. September 2019, 14:00 bis 19:00 Uhr
Anmeldung vor Ort ab 13:00 Uhr möglich, Kosten: 2,00 Euro
Schlachthof Jugend und Kultur, Dreyspringstraße 16, 77933 Lahr