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21.05.2010 - Reise nach Kemerovo / Sibirien

Auf Einladung des Gouverneurs der Region Kuzbass, Aman Tuleev, hat eine Lahrer Delegation die Sibirische Stadt Kemerovo und die Region Kuzbass besucht. Teilnehmer waren Oberbürgermeister Dr. Müller, der Erste Vorsitzende des Deutsch-Russischen-Vereins Martin Müller, Werkleiter Josef Schwuger (Schaeffler Technologies), Markus Ibert, Geschäftsführer der IGZ GmbH, und Dolmetscherin Natalie Garres.

Politischer Höhepunkt des sechstägigen Aufenthaltes war die offizielle Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich des 65. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges. Teil dieser Feierlichkeiten war ein bewegendes Totengedenken am Mahnmal für die Gefallenen, wobei die Lahrer die gefallenen deutschen Soldaten mit in ihr Gedenken einschlossen.

Der stellvertretende Gouverneur Ewgenij Baranov empfing die Gäste aus Lahr ebenso, wie der Bürgermeister der 500.000 Einwohnerstadt Kemerovo Wladimir Michailow. Ziel der Reise war es, die seit mehr als 15 Jahren bestehenden Beziehungen zwischen Bürgern der Stadt Lahr und Kemerovo weiter zu vertiefen. Die Kontakte gehen zurück auf das persönliche Engagement der damaligen Stadträte Margarete Kaufmann und dem zwischenzeitlich verstorbenen Karl Heinz Schaller.

Deshalb hatten die Gastgeber ein dichtes Programm vorbereitet, das einen Einblick in die Kuzbass Region ermöglichte. Die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Tatjana Alekseeva leitete eine wirtschaftspolitische Diskussion, an der führende Vertreter der Unternehmen aus der Region teilnahmen. Josef Schwuger stellte den Schaeffler Konzern insbesondere mit seinen Aktivitäten in Russland vor, Markus Ibert präsentierte die regionale Wirtschaftsstruktur und die Standortgunst des Black Forest Business Park Lahr. Ein Vorortbesuch führte zum Maschinenbauunternehmen Jurginskij Maschzawod und zum Bergbauunternehmen Kedrowskij Ugolnij Rasres.

Die Präsidentin der Universität von Kemerovo Irina Sviridova lud die Gäste zusammen mit der Leiterin des Zentrums für deutsche Sprache zu einer Diskussionsrunde ein, bei der OB Dr. Müller zu aktuellen Themen aus Deutschland sprach und auf Fragen der Studenten antwortete. Dabei wurde deutlich, wie sehr die Studenten die Situation in der Europäische Union und in Deutschland verfolgen.

Ein herzliches Wiedersehen gab es mit dem Leiter des Waisenhauses Sergej Bukscha und der Leiterin des Hospizes Olga Beresikova aus dem Stadtteil Kirovskij, beides sind Institutionen, die schon im Jahre 2000 mit Hilfslieferungen aus Lahr unterstützt wurden. Auch der Leiter der Herzklinik Kemerovo, Prof. Dr. Leonid Barbarash begrüßte die Gäste. Er begleitete sie auf einem umfassenden Rundgang und zeigte den hohen Leistungsstandard der Klinik, die enge Kontakte mit dem Mediclin Herzzentrum in Lahr und Prof. Dr. Ennker unterhält.

Weiterhin lernten die Gäste eine Reihe kultureller Einrichtungen wie Theater, Museen und die Akademie für Volkskunst kennen. Außerdem fand ein Treffen mit deutschstämmigen Bürgern aus dem Kuzbass Gebiet statt.

Mit zwei Stadtentwicklungsprojekten im Stadtteil Kedrovka und Kirowskij zeigte die Stadtverwaltung von Kemerovo ihren Anspruch, einer immer größeren Zahl von Bürgern durch öffentliche Förderung Immobilieneigentum mit hohem Standard zu ermöglichen.

Kultureller Höhepunkt war ein Konzert des Chores UTRO unter der Leitung von Chorleiterin Nina Fomitscheva und verschiedenen Solisten unter anderem Konstantin Golubjatnikov, der schon 4-mal in Lahr und in der Region gastierte.

Bei dieser Gelegenheit überreichte Martin Müller in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender des Deutsch-Russischen-Vereins der Chorleiterin Nina Fomitscheva eine Urkunde, für ihr Engagement um die Vertiefung der Beziehung zwischen Lahr und Kemerovo.

Bei einem Interview mit dem regionalen Fernsehen unterstrich OB Dr. Müller, wie sehr die Lahrer Delegation die Einladung zum 65. Jahrestag des Kriegsendes wertschätzt und als Grundlage für die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen Lahr und der Stadt Kemerovo ansieht.