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23.07.2011 - Plakette „Bauen und Wohnen im Bestand“ wird im Quartier „Wohnen am Park“ präsentiert

Beim Sommerfest im Quartier „Wohnen am Park“ in der Albert-Schweitzer-Straße hat die Stadt Lahr an diesem Wochenende die Plakette „Initiative 2009/2010, Bauen und Wohnen im Bestand“ präsentiert. Der Preis wurde bereits im Herbst letzten Jahres verliehen. Jetzt bildete das Sommerfest, das von den aktiven Bewohnern der Albert-Schweitzer-Straße 4, 6, 8 zum wiederholten Mal veranstaltet wurde, den passenden Rahmen für die offizielle Präsentation, die Dr. Walter Caroli als Erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Lahrer Oberbürgermeisters vornahm.

Im Herbst 2010 gehörte die Stadt Lahr zu den acht landesweiten Preisträgern der Initiative 2009/2010 „Bauen und Wohnen im Bestand – Vielfältig | Lebendig | Zukunftsfähig“. In Zusammenarbeit mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft erreichte sie mit dem Sanierungsgebiet Albert-Schweitzer-Straße / Fröbelstraße einen der acht gleichwertigen Preise in Höhe von 5.000 Euro sowie die nun präsentierte Plakette. Das vom Preisgeld angeschaffte mobile Spielgerät konnte beim Sommerfest gleich ausprobiert werden.

Die insgesamt 190 eingereichten Beiträge aus 115 Städten und Gemeinden des Landes verdeutlichten sowohl die große Bedeutung des Themas als auch die Vielfalt der Entwicklungsmöglichkeiten im Bestand: Bestandsquartiere werden funktionell, energetisch und architektonisch aufgewertet und ergänzt. Brachflächen werden aktiviert, wieder öffentlich zugänglich gemacht und durch eine stabile Mischnutzung mit dem Schwerpunkt Wohnen sinnvoll in den urbanen Kontext eingefügt. Soziale Funktionen werden gestärkt und zentrale Verkehrs- und Versorgungsinfrastrukturen besser ausgelastet. Qualifizierte Bestandsentwicklung stärkt Innenstädte und Ortskerne und vermeidet die Inanspruchnahme weiterer naturnaher Räume für die Siedlungsentwicklung.

Die Begründung der Jury zum Sanierungsgebiet Albert-Schweitzer-Straße/Fröbelstraße lautete: „Der Stadt Lahr wird für die gelungene integrierte Quartiersentwicklung „Sanierungsgebiet Albert-Schweitzer-Straße/Fröbelstraße“ ein Preis zuerkannt. Durch die Konversion einer ehemaligen Wohnanlage der kanadischen Streitkräfte zu einem zeitgemäßen Wohnstandort entstand ein gestalterisch hochwertiges Quartier mit unterschiedlichen Bautypologien und einer sozial stabilen, gemischten Bewohnerschaft in einem neugestalteten attraktiven Wohnumfeld. Kernstück der städtebaulichen Konzeption ist ein öffentlicher Park, als Bindeglied zwischen den hochwertigen Wohnungsneubauten. Das Engagement aller Beteiligten und die konsequente Berücksichtigung sozialer Aspekte haben wesentlich zum Gelingen der Konversion beigetragen“.

Rückblick:
Im Gebiet standen viergeschossige Wohnzeilen, Baujahr 1951 und mehrere Garagenkomlplexe. Nach dem Abzug der kanadischen Streitkräfte erlebte das Gebiet eine Abwärtsentwicklung. Im Frühjahr/Sommer 2006 erfolgte die förmliche Festlegung des 1,9 Hektar umfassenden Sanierungsgebietes Albert-Schweitzer-Straße/Fröbelstraße.

Hierbei erklärte Sanierungsziele: Behebung eines sozialen Brennpunkts, Neubau gemischter Wohntypen (alters- und behindertengerecht und junge Familien), Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes, Herstellung von Sport- und Spielflächen, Aufnahme in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt im Herbst 2006 und Bereitstellung von Fördergeldern von Bund, Land und Stadt.

In enger Zusammenarbeit zwischen der Städtischen Wohnungsbau GmbH als Eigentümerin und der Stadtverwaltung wurde die Planung vorangetrieben. Die Behebung des sozialen Brennpunktes war die zentrale Aufgabe des gesamten Projektes.

Im Herbst 2006 wurden die alten Wohnzeilen und Garagenkomplexe abgebrochen. Baubeginn nach dem neuen Bebauungsplan auf der Grundlage des städtebaulichen Wettbewerbs war im Juni 2007. Im südlichen Bereich entstanden drei fünfgeschossige Wohngebäude mit insgesamt 36 barrierefreien Wohnungen mit 1,5 bis 4,5 Zimmern, die durch einen Laubengang im Erdgeschoss, Aufzüge über alle Geschosse und eine Tiefgarage miteinander verbunden sind. Integriert werden konnte auch ein Gemeinschaftsraum als Begegnungsstätte. Im nördlichen Bereich entstanden neun Doppelhäuser, die nach Südwesten orientiert sind und einer breiten Bevölkerungsschicht die Eigentumsbildung ermöglicht. Als letzter baulicher Abschnitt entstand im Norden ein vierstöckiges Stadthaus mit 13 Eigentumswohnungen und einer Tiefgarage. Es bietet eine breite Palette von der 2,5-Zimmer-Wohnung bis zum großzügigen Penthouse.