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09.09.2011 - Neues Lahrer Kulturprogramm ab Ende September

Lange brauchen die Zuschauer in Lahr in diesem Sommer nicht auf kulturelle Ereignisse zu verzichten: Das „Sternschnuppen“-Programm ist gerade zu Ende, da schließt sich mit einem Klavierkonzert des neuen Kulturbotschafters der Stadt Lahr, Adel Mohsin, ein erstes Highlight der neuen Spielzeit 2011/2012 an.
Am 20. September 2011 präsentiert der erst 16-jährige Ausnahmemusiker „Titanen der Klaviermusik“ im Pflugsaal.

Ab dem 1. Oktober 2011 bis zum 20. Juli 2012 folgt dann eine facettenreiche Spielzeit, die sowohl „Publikumslieblinge“ auf die Bühne bringt, als auch zahlreiche Überraschungsmomente beispielsweise aus dem Genre „Zirkus/Varieté“ bereit hält. Eine ganze Reihe von Kooperationsveranstaltungen mit unterschiedlichen Lahrer Kulturtreibenden konnte Kulturamtsleiter Gottfried Berger in dieser Saison wieder mit ins Programm nehmen. Das neue Spielzeit-Magazin „LahrKultur“ 11/12 informiert ausführlich über die angebotene Vielfalt an Veranstaltungen.

Die Reihen StadtTheater Lahr, LahrBoulevard, SymphonieKonzerte, Songs ´n´ Singers, Einspruch! LahrKabarett, Potzblitz! Kultur für Kids und die im vergangenen Jahr neu aufgelegten Lahrer Meisterkonzerte wurden mit neuem Leben gefüllt.

So startet die auch als Abonnement erhältliche Reihe StadtTheater Lahr im Oktober mit der Liebeskomödie Zusammen ist man weniger allein nach einem Bestseller von Anna Gavalda. Einfühlsam und humorvoll werden hier die Alltagsprobleme von vier recht unterschiedlichen Bewohnern einer Großstadtwohnung thematisiert. Ein Stück Welttheater schließt sich mit der jüdischen Legende Der Dibbuk von Salomon Anski in einer Aufführung der legendären Schaubühne Berlin daran an. Passend zum Dezember steht das Musical A Christmas Carol – Eine Weihnachtsgeschichte nach der bekannten Erzählung von Charles Dickens auf dem Programm. Den Auftakt im Januar 2012 macht das Theaterstück Rain Man, das auf dem mehrfach ausgezeichneten gleichnamigen US-Spielfilm basiert. Rufus Beck und Karl Walter Sprungala übernehmen hier die Rollen des ungleichen Brüderpaars. Mit Der Meister und Margarita hat der russische Autor Michail Bulgakow einen der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts verfasst. Als Theaterstück wird es im Februar in einer Aufführung des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen zu sehen sein. Temperamentvoll und wild-romantisch geht es mit der Oper Carmen von George Bizet weiter, deren dramatische Liebesgeschichte und klangvolle Arien von jeher das Publikum fasziniert haben. Die letzte der sieben Veranstaltungen in der Reihe „StadtTheater Lahr“ ist in dieser Saison das Stück Verzauberter April, eine charmante Komödie, die in den 20er Jahren spielt.

Eine Große Opern-Gala mit Werken von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini steht am Anfang der ebenfalls als Abo buchbaren Reihe LahrBoulevard. Heidi Mahler und das Ensemble des Hamburger Ohnsorg-Theaters sind im Dezember mit der Komödie Brand-Stiftung zu Gast in Lahr. Ein Wiedersehen mit Marcus Ganser gibt es im Februar, wenn er zusammen mit Winfried Glatzeder in einer Aufführung des Berliner Theaters am Kurfürstendamm in der Komödie Die Nervensäge auf der Bühne steht. Auf einen Film von Danny DeVito aus dem Jahr 1989 geht die turbulente Komödie Der Rosenkrieg zurück. Den im Scheidungsgerangel verstrickten Ehemann spielt hierbei der aus vielen Fernsehrollen bekannte Schauspieler Martin Semmelrogge. Die Reihe LahrBoulevard wird gefördert von der Volksbank Lahr.

Drei renommierte Orchester konnten wieder für die Abo-Reihe SymphonieKonzerte gewonnen werden. Erstmals ist die Donau-Philharmonie Wien dabei, die mit Werken von Liszt, Strauss und anderen eine „Ungarische Nacht“ präsentiert. Die Stuttgarter Philharmoniker und der junge Violin-Solist Serge Zimmermann spielen Werke von Glasunow und Schubert. Schließlich runden die Nürnberger Symphoniker mit einem Programm rund um Beethoven diese auch als Abonnement möglichen Veranstaltungen ab.

Für Freunde des Kabaretts gibt es in der kommenden Spielzeit gleich sieben Veranstaltungen, die in Kooperation mit dem Kulturkreis Lahr unter dem gemeinsamen Titel „Einspruch! LahrKabarett“ angeboten werden. Robert Griess, einer der Macher der alljährlichen „Schlachtplatte“, kommt mit seinem Solo-Programm Geht´s noch? als erster nach Lahr. Bei Merkels unterm Sofa heißt es danach süffisant, wenn Simone Solga nach 2008 zum zweiten Mal in den Lahrer Schlachthof kommt und an ihren großen Erfolg als „Kanzlersouffleuse“ anknüpft. Einen „Anti-Angst-Crash-Kurs“ unternimmt Thomas C. Breuer mit den Zuschauern in seinem Programm Sohn der Angst. Fast schon ein „Muss“ ist die Schlachtplatte – Die Jahresendabrechnung 2011, die längst eine große Fangemeinde gefunden hat. Robert Griess, Achim Konejung, Wolfgang Nitschke und Jens Neutag präsentieren hier wieder einen kabarettistischen Abgesang auf alles, was im Jahr 2011 schief gelaufen ist. Müller-Huber – les deux sensibles, das sind Wolfgang Müller, Ex-Mitglied des Düsseldorfer Kom(m)ödchens und Klaus Huber, bekannt als einer der Köpfe von „Ars vitalis“. Die beiden werden im Februar das Zwerchfell der Zuschauer belasten. Mangelndes Selbstbewusstsein attestiert Volkmar Staub den Badenern, die die Folgen der Geschichte stets AusBADEN müssen, so sein Titel. Schon einmal hat Volker Pispers in Lahr das Publikum begeistert. In seinem Programm Bis neulich spiegelt der flinkzüngige Rheinländer den Zustand der Republik und die Absurditäten der Welt wider.

Konzerte mit Liedermachern aus aller Welt umfasst wieder die Reihe Songs ´n´ Singers, die in Kooperation mit der Lahrer Rockwerkstatt angeboten wird. Den Auftakt macht der irische Singer/Songwriter Kieran Goss, ein Meister der leisen Töne, der schon 2004 in Lahr für einen großen Publikumsansturm sorgte. In englischsprachigen Ländern schaffen es die Songs der Kanadierin Melanie Dekker bis in die Charts. Im Melanie Dekker Trio wird die ausgezeichnete Sängerin und Gitarristin von zwei exzellenten Musikern unterstützt. Auch Maeve Kelly, Liedermacherin aus Irland, ist keine Unbekannte im Lahrer Schlachthof. Ein Piano, Percussion und zwei akustische Gitarren begleiten die einzigartige Stimme der Irin, die ihr neuestes Album „Through a Webbed Window“ vorstellt. Schon etwas länger zurück liegt der Auftritt der Schweizerin Gigi Moto. Unvergessen ist dennoch der große Erfolg, den die Sängerin nicht nur in Lahr hatte. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Gitarristen Jean-Pierre von Dach, und dem Bassisten Roland Sumi, präsentiert sie ein neu eingespieltes „Best-of-Album“. Medienpartner von Songs ´n´ Singers ist Hitradio Ohr.

Fünf mal Kindertheater gibt es in der Spielzeit 11/12 bei Potzblitz! Kultur für Kids. Los geht es mit einem Abenteuer von Peter Pan, der in einer Aufführung des „Kölner Künstler Theaters“ gegen den berühmten Captain Hook kämpfen muss. Weihnachtsmann, vergiss mich nicht heißt das Stück des Reutlinger Theaters „Patati-Patata“, in dem im Zusammenspiel aus Erzählung, Schauspiel und Figurentheater eine liebevolle Atmosphäre entsteht. Mit bunten Kostümen und viel Musik verzaubert das „Theater mimikri“ sein junges Publikum mit einer Inszenierung des Grimmschen Märchens Der Froschkönig. Als „Interkulturelles Theater im Eurodistrikt“ hat sich BAAL novo in der Region inzwischen einen Namen gemacht. Das Ensemble bringt die mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Erzählung Ein Schaf fürs Leben – Un mouton pour la vie in einer deutsch-französischen Fassung auf die Bühne, die auch ohne Sprachkenntnisse verständlich und spannend aufbereitet ist. Als „Lahrer Stadtkultur-Produktion“ kommt schließlich die Märchenoper Der eigensüchtige Riese von Bezirkskantor Hermann Feist nach einer Erzählung von Oskar Wilde auf die Bühne. Bei dieser Kooperation von Städtischer Musikschule, Maîtrise vocale und Kulturamt Lahr stehen zahlreiche Lahrer Kinder als Sänger und Schauspieler im Rampenlicht.

Auf zwei Lahrer Meisterkonzerte und damit auf ein Wiedersehen mit ehemaligen Schülern der Städtischen Musikschule dürfen sich die Zuschauer in dieser Saison freuen: auf das Datura Posaunenquarett mit dem Lahrer Oliver Siefert sowie auf die Breuninger Family & Friends, deren vier Geschwister allesamt als Profimusiker arbeiten.

In der neuen Reihe Schultheater Lahr präsentiert das Clara-Schumann-Gymnasium an zwei Tagen im Juli 2012 in Kooperation mit dem Kulturamt das Musiktheaterstück Krabat nach einer Erzählung von Ottfried Preußler. Das Besondere daran: Die Musik wird dieses Mal nicht nur von Schülern gespielt und gesungen, sondern sogar auch selbst komponiert.

Weitere Highlights und außergewöhnliche Gastspiele sollen den Zuschauern eindrucksvolle Momente bieten. Den Anfang macht der junge Pianist Adel Mohsin, der im Mai 2011 zum Kulturbotschafter der Stadt Lahr ernannt wurde. Im September gibt er ein Benefizkonzert mit dem Titel Titanen der Klaviermusik. Mit Musikern aus der Region geht es auch im Oktober weiter, wenn die Bigband „W“ wieder einmal bei einem großen Galakonzert zu hören und zu erleben ist. Swingin´ and Singin´ heißt es dann. Auch das eine Lahrer Stadtkultur-Produktion zusammen mit dem Kulturamt.
Ein Abend, der zum Nachdenken und ausdrücklich auch zur Diskussion anregen soll, ist die Autorenlesung des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff. In seinem neuen Buch Aus der schönen neuen Welt deckt er erneut Missstände in der Arbeitswelt auf. Bereits zum vierten Mal finden Die Lahrer SuppenKulturen statt, eine Veranstaltung, die einen im wahrsten Sinne des Wortes „geschmackvollen“ Beitrag zum Miteinander der vielfältigen Kulturen in Lahr leistet. Mehr als ein Mal hat das Russische Nationalballett in der Vergangenheit das Publikum in Lahr begeistert. Das ausdrucksstarke Ensemble tanzt in diesem Jahr die wohl populärste Ballettkomposition, den Schwanensee. Hair gilt als das Kult-Musical der 60er Jahre schlechthin. In einer neuen, einzigartigen Inszenierung des preisgekrönten Regisseurs und Choreografen Gary Lloyd wird es im Dezember zu sehen sein. „Circus der Sinne“ heißt es im Untertitel der Zirkusshow Mother Africa, bei der ausnahmslos afrikanische Künstler und Artisten auf der Bühne stehen. Mit unglaublicher Energie und großartigem Können präsentieren sie das Lebensgefühl des schwarzen Kontinents.
Vorsicht Klassik! lautet der Titel, den Dieter Hildebrandt und die Philharmonischen Cellisten Köln unter der Leitung von Werner Thomas-Mifune für ein heiter-satirisches Konzert gewählt haben. Sprachgewandt und humorvoll mischt Hildebrandt hierbei „produktiven Unfug“ in ein klassisches Musikkonzert. Eine Reise zum Ende des Regenbogens unternimmt das Traumtheater Salome mit den Zuschauern im März 2012. Bei der farbenfrohen Varietéshow reicht das Spektrum von virtuoser Artistik über Spitzentanz und Clownerie bis zur Pantomime. Eine Neuauflage der LMT Kieninger Magic Drums Night ist im Saisonprogramm 11/12 auch wieder mit dabei. Voller Überraschungen steckt diese Schlagzeugshow der Städtischen Musikschule, bei der Schüler und internationale Percussionkünstler gleichermaßen ihr Können zeigen. Seit Jahren bezaubern irischer Tanz und irische Musik das Publikum in aller Welt. So soll es auch in Lahr sein, wenn die Show The Mystical Dance of Ireland auf dem Programm steht. Unter dem Titel Lück im Glück schildert Ingolf Lück, Schauspieler, Comedian und Moderator der TV-„Wochenshow“, den ganz normalen Wahnsinn eines Familienlebens. Im Mai 2012 steht schließlich noch einmal das Theater BAAL novo auf dem Spielplan. Getürkt heißt das Theaterstück, in dem die Geschichte eines jungen Mannes erzählt wird, der sich plötzlich mit den Vorschriften der deutschen Ausländerbehörde konfrontiert sieht.

Neue Eindrücke im Bereich Kunst ermöglichen drei recht unterschiedliche Ausstellungen in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus. Alexandra Deutsch schafft Objekte aus Papier und Stoff. Hoy cambiara la vida nennt sie ihre Ausstellung – Heute wird sich das Leben ändern. Die in Allmannsweier lebende Künstlerin Christine Lichthardt, deren zum Teil großformatige Bilder in vielen öffentlichen Lahrer Einrichtungen zu sehen sind, wird im Dezember 80 Jahre alt. Unter dem Titel Reisebilder – Bilderreise zeigt sie in der Städtischen Galerie Ölbilder aus vier Jahrzehnten. Tatjana Busch wählt Aluminiumplatten als Ausgangspunkt für ihre gefalteten, gebogenen Objekte, die mit leuchtenden Acrylfarben bemalt werden. Intuitive Formen heißt ihre Ausstellung, die für den März 2012 vorgesehen ist.

Im Rahmen der alljährlichen Ausstellung „Kunst in die Stadt!“ gibt es eine erneute Begegnung mit Kunstwerken des Metallbildhauers Herbert Mehler. Seine komplexen geometrischen Skulpturen aus Corten-Stahl werden den Sommer über auf verschiedenen Plätzen in der Lahrer Innenstadt stehen. Kleinskulpturen Herbert Mehlers sind parallel in der Städtischen Galerie ausgestellt.

Unverzichtbar scheint die KunstVisite Lahr – Tage des offenen Ateliers geworden zu sein, was an der stetig zunehmenden Besucherzahl abzulesen ist. Bereits zum elften Mal ist ein Wochenende im November dafür vorgesehen.

Unter der Rubrik Forum Stadtkultur enthält das neue Spielzeit-Magazin „LahrKultur“ wieder Interessantes und Lesenswertes aus der Lahrer Kulturszene. 1250 Jahre Mietersheim, 50 Jahre Partnerschaft Lahr-Dole, ein Interview mit Lahrs Kulturbotschafter Adel Mohsin, Hintergrundinformationen zur PuppenParade Ortenau, Fragen an Gabriele Melcher, die neue Leiterin der Volkshochschule, und schließlich ein Portrait der Dialekt-Schriftstellerin Ulrike Derndinger sind hier die Themen für dieses Jahr.

Das Spielzeit-Magazin 2010/2011 „LahrKultur“ liegt ab sofort im KulTourBüro Lahr im Alten Rathaus sowie an verschiedenen öffentlichen Auslagestellen, in Geschäften und Cafés zur kostenlosen Mitnahme aus. Auf Wunsch wird das Magazin auch per Post zugeschickt. Veranstaltungstickets können im KulTourBüro oder online über www.populahr.de gekauft werden. Wer noch eines der preisgünstigen Theater- oder Konzert-Abonnements kaufen möchte, sollte bis spätestens 8. Oktober 2011 im KulTourBüro Lahr vorbeischauen. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags, 10 bis 16:30 Uhr, samstags, 10 bis 13 Uhr. Telefon 07821 - 95 02 10.