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21.09.2009 - Mammographie Screening - Neues Programm zur Brustkrebsfrüherkennung für 50- bis 69jährige Frauen

Brustkrebs ist in Deutschland noch immer die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa zehn Prozent aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens daran, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Seit gut einem Jahr läuft jetzt das staatliche, bundesweite Mammographie Screening Programm auf Brustkrebsfrüherkennung in der Region 5 Baden-Württemberg, in dem unter der Leitung der Programmverantwortlichen Ärzte Dr. Peter Banse, Radiologe in Lahr und Ingeborg Krügel, Radiologin in Offenburg, in einem Zeitraum von zwei Jahren 120.000 Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren untersucht werden sollen. Zu der Region gehören außer den genannten Städten die Landkreise und Gemeinden Calw, Freudenstadt, Rastatt und Baden-Baden.

"Unsere Beteiligungsrate gehört mit leichten, regionalen Unterschieden zu den höchsten in ganz Deutschland", kann Dr. Banse nach diesem ersten Jahr zufrieden feststellen. Diese liegt in der Region bei ca. 60 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Zu danken ist diese hohe Teilnehmerquote dem großen Einsatz der Programmverantwortlichen Ärzte, die über ihre Standorte hinaus Spezialsprechstunden mit Abklärungen auch in Baden-Baden, Calw und demnächst auch Freudenstadt durchführen. Existentiell für die Durchführung des Programms ist die breite Unterstützung durch Frauen- und Hausärzte sowie die enge Kooperation mit den Brustzentren in Lahr, Offenburg, Baden-Baden und Freudenstadt. Durch wöchentliche Konferenzen kommt es zu einer fruchtbaren und für die Patientinnen sich positiv auswirkenden Zusammenarbeit zwischen ambulantem und Krankenhausbereich, sei es in Hinblick auf den straffen zeitlichen Ablauf oder in Hinblick auf die ständig kontrollierte Qualität in allen Bereichen.

Die Mammographien in der Erstellereinheit Dres. Baitsch/Banse/Mott in Lahr (Herzklinik) arbeiten mit einem volldigitalen Hightech-Gerät der Firma Siemens, von denen bisher nur wenige im Land stehen. Es hat 40 Prozent weniger Strahlenbelastung als herkömmliche Mammographiegeräte bei hervorragender Bildqualität. Diese Technik erlaubt eine Nachbearbeitung der Bilder. Den Ärzten Dr. Baitsch und Dr. Mott war es somit im ersten Jahr des Screenings möglich, ca. 40 Karzinome bei beschwerdefreien Frauen zu entdecken. Diese Detektionsrate liegt in der Region Offenburg/Lahr über dem Bundesdurchschnitt. In den Stolz über diese Zahlen mischt sich jedoch auch bei dem Programmverantwortlichen Arzt Dr. Banse die Sorge, dass statistisch gesehen nochmals etwa die gleiche Anzahl von Frauen mit einem Karzinom herumläuft, die die Einladung zur Früherkennung nicht wahrgenommen hat. Viele Frauen nehmen die Möglichkeit aus Angst oder Unkenntnis nicht wahr. Dem versucht er gegen zu steuern, in dem er regelmäßig Vorträge über das Thema anbietet. "Informierte Frauen haben weniger Angst und nehmen die Möglichkeit zur Mammographie war. Wir haben sehr viele noch sehr kleine Tumoren entdeckt, bei denen die Eingriffe klein, die Heilungschancen hervorragend sind".

Das Screening ist kostenlos, auch Frauen in Lahr und Umgebung, die die Einladung bisher nicht wahrgenommen haben, können sich unter der Telefonnummer 07821/9254040 selbst einladen. Die Mammographieaufnahme, die von dem auch speziell geschulten Personal sehr schonend durchgeführt wird, dauert nur wenige Minuten. Nach der unabhängigen Befundung durch die Ärzte erhält die Frau innerhalb von sieben Werktagen einen Bescheid. Um das Programm bundesweit zum Erfolg zu führen, ist es erforderlich in den nächsten fünf Jahren 70 Prozent aller Frauen zu erreichen. Nur dann können gesicherte Statistiken erhoben werden, die letztendlich den Frauen aller Altersgruppen zu Gute kommen. Außerdem ist nur dann gewährleistet, dass dieses in Westeuropa jetzt fast flächendeckend durchgeführte Programm weiter durchgeführt wird, bei dem es sich in der Bundesrepublik um das einzige qualitätsgesicherte und staatliche Früherkennungsprogramm handelt. Weitere Informationen zum Mammographie-Screening erhalten Sie auch im Internet unter: www.mammascreen-bw.de, www.radiologie.de.