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16.10.2012 - LR für Lahr oder OG für Ortenaukreis?

Auf Initiative von Prof. Bochert von der Hochschule Heilbronn gab es seit 2010 eine Vielzahl von Umfragen zur Wiedereinführung früherer Kfz-Kennzeichen. Demnach wünschen die Befragten zu über 74 Prozent dass "ihr" altes Kennzeichen wieder zugelassen wird.

Befragt wurden ca. 40.000 Personen in 176 Städten, die ihr früheres Kennzeichen verloren haben. Studenten der Hochschule Heilbronn unter Leitung von Prof. Bochert haben am 24. Mai dieses Jahres auch in Lahr eine Befragung durchgeführt. Mit großer Mehrheit von 62,7 Prozent haben sich die befragten Personen aus der Stadt Lahr dafür ausgesprochen, wieder das Kennzeichen LR zuzulassen.

Zwischenzeitlich hat sich der Bundesrat am 21. September 2012 mit dem Thema befasst und den Weg zur Wiedereinführung alter Kennzeichen eröffnet. Die Möglichkeit, neue Kennzeichen einzuführen, etwa das "O" für den Ortenaukreis, wie Landrat Scherer es vorgeschlagen hatte, wurde jedoch abgelehnt.

Die Umsetzung im Detail ist nun Sache der einzelnen Bundesländer. Voraussetzung für die Zulassung von Altkennzeichen ist, dass die Altkennzeichen in der Fahrzeugzulassungsverordnung aufgeführt sind. OB Dr. Müller und die Stadtverwaltung Lahr wurden am 10. und 11. Oktober 2012 über folgende Zeitschiene informiert:

Die Regierungspräsidien benennen der Landesregierung bis zum 16. November 2012, welche Altkennzeichen aus dem Regierungsbezirk wieder zugelassen werden sollen. Die Landkreise wiederum benennen dem Regierungspräsidium bis zum 13. November 2012, welche Altkennzeichen aus den Kreisen zur Zulassung vorgeschlagen werden sollen. Im Ortenaukreis kommen dafür in Frage: LR, KEL, WOL und BH für die Altkreise Lahr, Kehl, Wolfach und Bühl.

Bei der Abstimmung im Kreistag möchte Oberbürgermeister Dr. Müller gerne die Meinung der Bürgerinnen und Bürger einbringen. Daher konnte die Lahrer Bevölkerung bis Sonntag, 21. Oktober 2012 auf der Website der Stadt Lahr abstimmen, welches Auto-Kennzeichen sie lieber hätte.

Von Interesse könnten die alten Kennzeichen sein zur Herstellung des ideellen Ortsbezugs, im Sinne des jeweiligen Stadtmarketings und für die Nutzung als Wunschkennzeichen. Die Einschätzungen zur Bedeutung des Kennzeichens für die Identifizierung mit der eigenen Stadt gehen nach Wahrnehmung der Stadtverwaltung auseinander. Sie reichen von strikter Ablehnung bis zu höchstem Engagement wie beispielsweise von "Pionierstädten" wie etwa Leonberg (LEO) oder Schwäbisch Gmünd (GD), die sich massiv für ihr altes Kennzeichen eingesetzt hatten.

Ein anderer Aspekt sind die Wunschkennzeichen, den ein erstaunlich hoher Anteil von Fahrzeughaltern nutzt. Besonders beliebte Kennzeichenkombinationen zum Beispiel mit einstelligen Ziffern oder mit runden Zahlen sind allerdings oft belegt. Künftig würden solche Kombinationen mehrfach zur Verfügung stehen, wenn Altkennzeichen zugelassen werden:
Zum Beispiel als OG - A 1, LR - A 1 oder KEL - A 1. Ein wieder zugelassenes Kennzeichen wie beispielsweise LR würde auch nicht nur in der jeweiligen Stadt zur Verfügung stehen, sondern im gesamten Kreisgebiet.