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09.10.2014 - Lesen macht Spaß! Mediathek Lahr lädt ein zum Frederick-Tag

Er wird inzwischen schon zum 17. Mal in Baden-Württemberg veranstaltet und hat sich zu einer der erfolgreichsten Aktionen im Bereich der Leseförderung entwickelt: der Frederick-Tag. Wie schon in den vergangenen Jahren, beteiligt sich auch die Mediathek Lahr an diesem landesweiten Literatur- und Lesefest in der zweiten Oktoberhälfte.

Nächste Woche am Donnerstag, 16. Oktober 2014, um 09:45 Uhr, können Kinder der vierten Klasse bei der Veranstaltung „Das mache ich doch blind!“ eine ganz besondere und nicht alltägliche Form des Vorlesens miterleben: Stefanie Lisker, blinde Vorleserin von der „Lesewelt Ortenau“, liest Geschichten in Blindenschrift vor. In einem praktischen Teil dürfen die Kinder selbst ausprobieren wie es sich anfühlt, Wörter in Braille-Schrift zu ertasten und auf diese Weise zu lesen. Stefanie Lisker wird auch mit den Kindern ins Gespräch kommen, Fragen zu ihrer Person beantworten und zu den verschiedenen Hilfsmitteln, die blinden Menschen im Alltag zur Verfügung stehen. Auf diese Weise werden Hemmschwellen ganz nebenbei abgebaut und die Behinderung tritt in den Hintergrund.

In der darauffolgenden Woche, am Dienstag, 21. Oktober 2014,
um 08:45 Uhr, ist mit Viola de Galgóczy eine Lahrer Autorin zu Gast, die ihren ersten Kinder- und Jugendroman „Lisas Abenteuer in Melandrien“ vorstellen wird: Lisa ist ein vielbeschäftigtes Mädchen. Sie geht zur Schule, spielt Klavier, besucht den Rollschuhklub und macht einen Kurs in Jazztanz; darüber hinaus soll sie auch im Haushalt helfen. Wo bleibt denn da noch freie Zeit für die vielen schönen Dinge, die sie gerne tun würde, die ihr wichtig sind? Beim Aufräumen auf dem Dachboden entdeckt Lisa ein bemaltes Kästchen mit einem kleinen Buch darin; in einer schnörkeligen Handschrift sind geheimnisvolle Verse hineingeschrieben. Als ihre Oma ihr hilft, die fremden Buchstaben zu entziffern, geschehen plötzlich seltsame Dinge: Lisa erwacht in einer ihr völlig fremden, fantastischen Welt, in der eine grausame Herrscherin ihren Untertanen mittels eines Zeitapparats die Lebenskräfte raubt.

Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse.
Beide Veranstaltungen sind schon ausgebucht, interessierte Einzelpersonen sind aber herzlich willkommen.

Bestandteil des Angebots ist auch die wöchentliche Vorlesestunde. Immer mittwochs von 15:00 bis 15:45 Uhr bekommen Kinder ab fünf Jahren lustige oder auch einmal nachdenkliche Geschichten aus neuen oder schon bekannten Büchern vorgelesen. Sie sehen sich gemeinsam Bilder an, Unbekanntes wird ihnen erklärt. So trainieren die Kinder ihren Wortschatz und ihr Textverständnis ganz mühelos und spielerisch.

Um dem Frederick-Tag einen neuen Impuls zu geben, wird die Aktion nun schon zum zweiten Mal um den Frederick-Lesepreis erweitert. Der Lesepreis wendet sich an Kinder und Jugendliche, Einzelpersonen und Gruppen der 1. bis 6. Schulklassen, regt dabei zum aktiven Lesen an und will mit Spaß und Freude die Lesemotivation steigern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählen aus einer Bücherliste Titel nach eigenem Interesse und Geschmack aus, beantworten Quizfragen zu den gelesenen Büchern, um dann per Teilnahmebogen an einer Verlosung von attraktiven Preisen teilzunehmen.

Lesen ist auch in der heutigen Medienwelt einer der Schlüssel zur Teilnahme und zum Erfolg in unserer Gesellschaft. Ziel des Frederick-Tages – benannt nach der Maus Frederick des gleichnamigen Bilderbuches von Leo Lionni - ist es, mit den unterschiedlichsten Angeboten, Groß und Klein, Jung und Alt zum Lesen zu verführen – sei es zum Vorlesen und Zuhören oder zum Schmökern und selbst Lesen. Denn ein möglichst früher Umgang mit Büchern begünstigt die individuelle Entwicklung und Kreativität, regt zum Denken und Erzählen, zum Mitfühlen und Mitempfinden an.