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18.07.2013 - Lahrer Kitas haben qualifizierte Fachkräfte für Sprachentwicklung und Sprachförderung

Im Kindergartenjahr 2012/13 haben sich – ebenso wie in den vergangenen Jahren - pädagogische Fachkräfte in Lahr trägerübergreifend im Bereich der Sprachentwicklung und Sprachförderung qualifiziert und fortgebildet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Evangelischen Kindergarten Langenwinkel hat Günter Evermann, Leiter des Amts für Soziales, Schulen und Sport, neun Erzieherinnen und einen Erzieher zum erfolgreichen Abschluss der Qualifizierung beglückwünscht.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulung dürfen sich jetzt „Pädagogische Fachkraft für Sprachentwicklung und Sprachförderung“ nennen. Die Qualifizierungsmaßnahme ist für sie selbst eine große fachliche Bereicherung. Die ausgebildeten Fachkräfte bestätigen jedes Jahr aufs Neue, dass sich der Blick auf die Kinder ändert. Man würde viel bewusster sprechen, die Stärken und Schwächen der Kinder besser wahrnehmen und dadurch selbst sehr viele Erkenntnisse über die kindliche Sprachentwicklung erhalten, sagen sie. Die Fachkräfte bestätigen auch, dass dies sowohl im Alltag, im Angebot und in Testsituationen die Beobachtung schärft.

Wie notwendig die frühe Sprachförderung ist, zeigt die diesjährige Einschulungsuntersuchung ESU: Über 70 Prozent der zukünftigen Schulanfänger in 17 Einrichtungen sind dabei als deutlich förderbedürftig ermittelt worden. Knapp zehn Prozent der Kinder zeigten beim Sprachtest einen leichten Förderbedarf. Um hier wirkungsvoll gegensteuern zu können, bedarf es eines guten sprachlichen Inputs, der sich an den Themen und Interessen der Kinder orientiert, das ganze gekoppelt mit unmittelbarer Erfahrung und intensiven Erlebnissen.

Überzeugende Ergebnisse der Gegentests, die ein Jahr nach den Ersterhebungen durchgeführt werden, zeigen, dass die Kinder gut auf die Förderangebote ansprechen. Das ist jedoch nur möglich wenn die veränderte Haltung und das vertiefte Sprachbewusstsein der Erzieherinnen nicht nur im Angebotsbereich ihre Wirkung zeigen, sondern auch im Alltag der Kindertagesstätten Einlass finden.

Günter Evermann dankte den neuen Fachkräften besonders für die Zeit, die sie in die Weiterbildung investiert haben. Sie sei im Sinne der Kinder und ihrer Bildungsbiografie gut angelegt, sagte er. Die Stadt Lahr legt Wert darauf, ein solches Engagement zu honorieren, deshalb sei er der Bitte, die Bescheinigungen zu überreichen, gerne nachgekommen. Bei der laufenden Qualifizierungsmaßnahme wurde fünf Mal das „große Zertifikat“, das sowohl zur Führung von Sprachfördergruppen als auch zur Durchführung von Testungen berechtigt, übergeben, sowie an fünf Mitarbeiterinnen das „kleine Zertifikat“. Grundlage für alle bildete ein zweitägiges Theorieseminar, das Kenntnisse über die Sprachentwicklung und frühe Mehrsprachigkeit, das Erhebungsverfahren, Methoden der Sprachförderung, Buch- und Schrifterfahrung im Kindergarten, die Pädagogik Emmi Piklers sowie in der Elternarbeit vermittelte. Anschließend wurden die Erzieherinnen entweder zu Testerin ausgebildet oder erlangten die Qualifizierung zur Führung von Kleingruppen mit dem Schwerpunkt Sprachförderung.

Die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen haben:

  • Anna Kern, Kindertagesstätte Max-Planck-Straße
  • Andrea Müller, Kindertagesstätte Kuhbach
  • Regina Sudhaus, Kath. Kindertagestätte St. Peter & Paul
  • Mechthild Gnad, Kath. Kindergarten Sancta Maria
  • Lisanne Schmidt, Kath. Kindergarten Sankt Raphael
  • Anita Schmidt, Ev. Kindergarten Schanz
  • Mark Kapp, Ev. Kindergarten Schanz
  • Maria Heuer, Ev. Martinskindergarten
  • Dorothea Geiger, Ev. Martinskindergarten
  • Sabrina Himmelsbach, Ev. Kindergarten Langenwinkel