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27.10.2015 - Lahr trifft Japan

Eine Delegation der Stadt Lahr reist Ende der Woche in die Stadt Kasama in Japan. Sie besteht aus Vertretern der Stadtverwaltung und den Fraktionsvorsitzenden des Lahrer Gemeinderats unter Leitung von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller. Seit sich die Stadt Lahr mit Chrysanthemen beschäftigt, spielt auch die Herkunft der Pflanze aus dem fernen Osten eine wichtige Rolle. Bereits 1995 stand der in Lahr wohnende Ikebana Künstler Kikuto Sakagawa beratend für die erste Chrysanthemenschau in der Sulzberghalle zur Seite. Die Besonderheiten der japanischen Kultur und deren qualitativer Anspruch galten seither als wichtiger Bestandteil aller Chrysanthemenschauen und verhalfen diesen zur heutigen überregionalen Beachtung.

Um ein Event wie die Chrysanthema über die Jahre hinweg lebendig zu halten, gilt es immer wieder neue Ideen und Anregungen wie auch Verbündete zu finden. Dabei bietet das Thema Asien und Japan, das eine über hundertjährige Kultur der Chrysanthemenfeste pflegt, eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Organisatoren der Chrysanthema greifen diese gerne auf, um das Lahrer Blütenevent in die Zukunft zu tragen. Kikuto Sakagawa hat die Stadt Lahr auf die Stadt Kasama und den Inari Jinja Shrine aufmerksam gemacht, als einen Ort der das älteste Chrysanthemenfest der Insel ausrichtet. Ein erster Besuch im Jahr 2008 hat deutlich werden lassen, dass es weit mehr Möglichkeiten gibt die Blume zu inszenieren, als man sich bisher aufgrund von Internetrecherchen vorstellen konnte. 2013 erfolgte ein Besuch eines Mitarbeiters auf Fachebene, der der besonderen Kulturführung der Pflanze diente und die gärtnerischen Kontakte zu vertiefen half.

Der nun anstehende Besuch soll nicht nur auf gärtnerischer und organisatorischer Ebene weitere Erkenntnisse zur Qualitätssicherung bringen, sondern auch den für die Chrysanthema verantwortlichen politischen Entscheidungsträgern das Spektrum der Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Es geht aber vor allem auch darum den persönlichen Kontakt zu den japanischen verantwortlichen und Akteuren zu ermöglichen und sich über Zukunftsthemen wie den demografischen Wandel auszutauschen, das Verständnis anderer Kulturen zu fördern und die internationalen Beziehungen auf kommunaler Ebene zu vertiefen. Letztendlich ist ein Erkenntnisgewinn nicht nur für die Chrysanthema, sondern auch für die Landesgartenschau und weitere aktuelle Themen zu erwarten.

Die bisherigen Treffen und Kontakte haben gezeigt, dass das Interesse an dieser engen Zusammenarbeit und dem Austausch auf beiden Seiten gleichermaßen ausgeprägt ist. Für die Reise wurden im Haushaltsplan 2015 Mittel in Höhe von 15.000 Euro veranschlagt.