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12.10.2012 - Lahr steckt voller Energie

Schon vor rund 20 Jahren hat Lahr die ersten Schritte zu einer Energiewende unternommen. Nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“ verfolgt die Stadt Lahr seitdem zum Schutze des globalen Klimas und zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Lahrer Region die Leitziele Energie einsparen, Energie effizienter nutzen sowie erneuerbare Energien erzeugen und nutzen.

Insbesondere in den letzten sechs Jahren wurden die städtischen Aktivitäten systematisch vertieft und viele Projekte und Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Für die nachweisbaren und vorbildlichen Resultate in der kommunalen Energiepolitik wurde die Stadt Lahr 2010 als „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ ausgezeichnet.

Mit dem jetzt vorliegenden aktuellen Klimaschutzkonzept für Lahr möchte die Stadt ihre Aktivitäten verstärken und ausweiten. Das Klimaschutzkonzept wurde in einjähriger intensiver Arbeit unter der Mitwirkung von relevanten Akteuren aus der Lahrer Region und mit intensiver Beteiligung der Lahrer Bürgerinnen und Bürger erarbeitet. Mit dem Fachwissen und speziellen Kenntnissen der Lahrer wurden gemeinsam Ziele und Maßnahmen entwickelt und erörtert und in das Lahrer Klimaschutzkonzept aufgenommen. Das Klimaschutzkonzept soll als Entscheidungsgrundlage, Planungshilfe und Handlungsprogramm für die künftige Klimaschutzstrategie der Stadt Lahr dienen.

Aufgrund der umsetzungsorientierten Klimaschutzpolitik der Stadt Lahr zeigt die im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes erstellte Energie- und CO2-Bilanz positive Ergebnisse für das Gebiet von Lahr. So sind die CO2-Emissionen in Lahr seit dem Jahr 1990 rückläufig. Lagen sie 1990 noch bei rund 460.000 Tonnen, so waren es im Jahr 2010 nur noch 360.000 Tonnen und damit 100.000 Tonnen CO2 oder 22 Prozent weniger als im Jahr 1990. Die CO2-Emissionen pro Einwohner sanken unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung in Lahr von 11,4 Tonnen in 1990 auf 8,1 Tonnen in 2010 (Bundesdurchschnitt 8,75 Tonnen), dass entspricht einem Rückgang von sogar 28 Prozent. Damit befindet sich die Stadt Lahr im Zielkorridor der im Rahmen des Klimabündnisses eingegangenen Klimaschutzverpflichtungen.

Um die Vorgaben des Klimabündnisses, von 1990 bis 2030 die CO2-Emissionen pro Einwohner um 50 Prozent zu reduzieren, einhalten zu können, müssen weitere 70.000 Tonnen CO2 eingespart werden. In der Gemeinderatsklausur am 26. Juni 2012 wurde mit dem Energie- und Klimapolitischen Leitbild festgelegt, dass Lahr diese Einsparung schon im Jahr 2022 erreichen soll. Unter dieser Zielrichtung wurden 34 Maßnahmen für den
Zehn-Jahre-Aktionsplan ausgewählt. Mit einem städtischen Finanzeinsatz von rund 2,7 Millionen Euro verteilt auf die Jahre 2013 bis 2022 sollen in Lahr, bei idealer Umsetzung des Zehn-Jahres-Aktionsplans bis ins Jahr 2022, 73.653 Tonnen CO2 eingespart werden und damit das Ziel des Klimabündnisses bereits acht Jahre früher erreicht werden.

Die Maßnahmen aus dem Zehn-Jahre-Aktionsplan richten sich nicht nur an die Stadtverwaltung, deren Anteil an den CO2-Emissionen liegt bei 2 Prozent, sondern auch an die Wirtschaft (50 Prozent), die privaten Haushalte (28 Prozent) und den Verkehrssektor (20 Prozent). Wie bisher wird die Stadt Lahr eine Vorbildfunktion übernehmen und mit eigenen Projekten ihren Beitrag zur Umsetzung der energie- und klimapolitischen Ziele leisten. Aber ebenso wichtig ist der Beitrag der privaten Haushalte und der großen und kleinen Betriebe in Lahr. Mit Informationen, Beratungen und Fördermitteln wird die Stadt Lahr die Lahrer unterstützen, damit wiederum die Lahrer die Stadt bei der Erreichung der Lahrer Klimaschutzziele unterstützen.

Lahr ist inzwischen über Baden-Württemberg hinaus bekannt für seine engagierten Klimaschutzaktivitäten. Mit der Umsetzung der Maßnahmen will die Stadt Lahr diesen erfolgreichen Weg weitergehen, zum Schutze des Klimas, für mehr regionale Wertschöpfung und zur nachhaltigen Sicherung der Lebensqualität.

Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages (Förderkennzeichen 03KS1522) gefördert. Fördermittelgeber ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Projektträger ist das Forschungszentrum Jülich. Das Projekt wurde geleitet durch die Stabsstelle Umwelt der Stadt Lahr; Projektpartner waren endura kommunal und die Ortenauer Energieagentur.

Den Endbericht zum Klimaschutzkonzept für Lahr finden Sie unter: https://www.lahr.de/sixcms/media.php/7/2012-10-10%20Klimaschutzkonzept%20Endbericht.pdf