Den Vertretern der in der Kommunalen Allianz zusammenwirkenden Gemeinden nördlich von Freiburg ist am 16. November 2007 im Lahrer Rathaus von Dipl.-Ing. Dieter Seibert die Machbarkeitsstudie hinsichtlich einer autobahnparallel geführten Gütertrasse, die südlich von Offenburg beginnen und östlich der A5 verlaufen soll, vorgestellt worden.
In der Aussprache wurde deutlich, dass neben Lahr auch die Stadt Mahlberg eine autobahnparallele Trassenführung fordert. Damit ist zwischen den Städten und Gemeinden neben der so genannten Ettenbachtrasse eine zweite Variante in der Diskussion. Um die Grundlage für eine qualifizierte Entscheidung zu schaffen, sollen nun die durch die verschiedenen Varianten verursachten Betroffenheiten erhoben sowie die jeweiligen Kosten ermittelt werden."
Die Oberbürgermeister und Bürgermeister der vom Bahnausbau betroffenen Städte und Gemeinden zwischen Offenburg und Riegel haben sich am 16. November 2007 in Lahr zu einer Sitzung der kommunalen Allianz getroffen. Im Mittelpunkt des Treffens stand die von der Stadt Lahr in Auftrag gegebene Machbarkeits-studie zur autobahnparallelen Trasse, die vom Autor, Dipl.-Ing. Dieter Seibert, ausführlich vorgestellt worden ist.
Die wesentlichen Ergebnisse der Studie sind:
- Die Lärmsituation verbessert sich für sämtliche an der Rheintalbahn gelegenen Gemeinden gegenüber der DB-Planung entscheidend. So beträgt in Lahr nachts die Minderung beim Mittelungspegel 14 dB(A), dass heißt für die menschliche Wahrnehmung mehr als eine Halbierung des Lärms.
- Technisch stellt eine zweigleisige Güterzugtrasse entlang der Autobahn kein großes Problem dar.
- Argumente hinsichtlich des Betriebskonzeptes stehen einer autobahnparallelen Trasse nicht entgegen.
- Den Mehrkosten für eine Autobahnparallele stehen Minderkosten, die aus geringeren aktiven Lärmschutzmaßnahmen, dem Entfall des passiven Lärmschutzes, kürzerer Bauzeit, geringerer Beeinträchtigung des laufenden Bahnbetriebs etc. resultieren, gegenüber.
Das besondere Augenmerk im Vortrag von Dieter Seibert galt den neuen Betroffenheiten, die durch eine Verlagerung der Trasse an die Autobahn entstehen. Er zeigte für die Gemeinden und Ortsteile Schutterzell, Friesenheim, Kürzell und Grafenhausen technische Lösungsmöglichkeiten (Tieflagen, Schallschutzwand) auf. Die Gemeinden werden diese Vorschläge prüfen lassen.
Die Stadt Lahr hat sich eindeutig für die Autobahnparallele ausgesprochen, da bei der Planung der DB sowie bei der Ettenbachtrasse (weitere Verschlechterung zu DB Planung) trotz kilometerlangen und bis zu 5,50 Meter hohen Lärmschutzwänden rund 3.000 Lahrer Bürger von passiven Lärmschutzmaßnahmen betroffen sein werden. Es gäbe zur Entlastung der betroffenen Bürger keine weiteren technischen Verbesserungsmöglichkeiten bei der Bündelungstrasse auf Höhe der Stadt Lahr.
Die anschließende Aussprache machte deutlich, dass neben der DB-Planung nun zwei Trassenalternativen – die Varianten 1A (autobahnparallel Güterzugtrasse) und 2.1 (Ettenbachtrasse) – im Raum stehen, die derzeit beide keinen kommunalen Konsens finden. Für beide Trassen (reine Güterzugtrassen) ist der Offenburger Güterzugtunnel die Voraussetzung. Daher wird die Offenburger Forderung nach diesem Güterzugtunnel von der gesamten Region unterstützt.
Damit zu beiden Trassen ein differenziertes und vergleichbares Bild zu den Betroffenheiten erstellt werden kann, besteht Einigkeit darüber, dass diese Betroffenheiten in einem Gutachten geprüft und untersucht werden sollen. Ein weiteres Gutachten zum Kostenvergleich erfolgt sobald die Zahlen für die Planung der DB bekannt sind. Beide Untersuchungen könnte der Regionalverband durchführen bzw. durchführen lassen.