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01.03.2007 - Kästners „Fabian“ im StadtTheater Lahr

Kästners Großstadtroman „Fabian“ auf der Bühne in Lahr

Am Mittwoch, 07. März 2007, kommt um 20:00 Uhr „Fabian“ die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner auf die Bühne der Lahrer Stadthalle.

Glitzernd und elend, aufregend und gefährlich zugleich ist die Welt, die der berühmte Kinderbuchautor Erich Kästner mit satirischem Witz, bitterem Humor und mit großer Liebe und Zärtlichkeit beschreibt. Mit „Fabian“ hat er einen der packendsten, vielschichtigsten und erhellendsten Romane geschrieben, die es aus dieser Epoche gibt - eine Ahnung davon, wie der Boden beschaffen war, auf den die Völker mordende Ideologie des Nationalsozialismus so fruchtbringend fallen konnte. Eine Satire, die nicht beschreibt, was ist, sondern übertreibt und karikiert. Heute, in einer emotional porösen Gesellschaft des Umbruches, die nach Veränderungen ruft und Besitzstandswahrung betreibt, die in der globalisierten Welt nach Wegen sucht, um als sozialer Staat leistungsfähig zu bleiben, ähneln die Kämpfe, Konflikte und Diskussionen denen in FABIAN.

Der neuen Intendantin des Landestheater Tübingen, Simone Sterr, ist zusammen mit der Dramaturgin Anna Haas eine Bühnenfassung gelungen, die die erzählerischen Elemente geschickt mit Kästners brillantem Dialogwitz verbindet. Wenzel Banneyer in der Rolle des Dr. Fabian ist kein ätzender Pessimist, eher ein verspielter Melancholiker, kein anderer als das zweite Ich des Autors. Es spielen in unzähligen Rollen Katja Bramm, Katja Gaudard, Daniela Keckeis, Johannes Lehmann, Gunnar Kolb, Marius Marx, Gotthard Sinn.

Berlin, Beginn der 30er Jahre: Die Arbeitsämter sind voll, viele Geldbeutel leer und das Nachtleben tobt ebenso heftig wie der Straßenkampf extremistischer Bewegungen. Mittendrin, zwischen grauem Asphalt und den bunten Verlockungen einschlägiger Etablissements, bewegt sich der junge Germanist Dr. Jakob Fabian durch die tanzende Menge auf dem Vulkan. Eine Figur, in der sich die ganze Zerrissenheit der Epoche zu spiegeln scheint – Ein Verweigerer, der sich schrittweise in der Regnisation einrichtet und dort auf den „Sieg der Anständigkeir“ wartet. Am Ende kehrt Fabian aus der Großstadt heim in die kleinstädtische Beschaulichkeit und stirbt als Lebensretter eines kleinen Jungen in den Fluten des heimischen Flusses.

„Keine grelle Groteske. Kein Polit-Zeigefinger. Eher eine feinfühlige szenische Erzählung, bestens durchlüftet mit trockener, neusachlicher Ironie.“ (Reutlinger Nachrichten)

Die Preise in vier Kategorien zu 10,00 / 13,00 / 16,00 / 18,00 €. Im Vorverkauf je 1,00 € weniger.
KulTourBüro Lahr, Altes Rathaus: Dienstag - Freitag von 10:00 - 16:30 Uhr und Samstag von 10:00 - 13:00 Uhr. Infos unter Tel.: 07821 9502-10 und www.PopuLahr.de