Lahrer Zeitungen, Badische Zeitung, Lahrer Zeitung, Lahrer Anzeiger

20.11.2015 - Initiative „Städte gegen die Todesstrafe“

Am 30. November findet auf Initiative der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio wieder der internationale Aktionstag „Städte gegen die Todesstrafe” statt. Auch die Stadt Lahr beteiligt sich seit 2011 an dieser Kampagne. In diesem Jahr steht in Kooperation mit dem Forum Cinema ein thematisch passender Filmbeitrag mit Einführungsvortrag auf dem Programm. Das stündliche Läuten der Gemeinderatsglocken sowie der Büchertisch in der Mediathek machen ebenfalls auf das Thema „Todesstrafe“ aufmerksam.

Seit Beginn der Kampagne wurden in den vergangenen 14 Jahren in über 100 Ländern mehrere Tausend Aktionen durchgeführt, bei denen der Einsatz für eine Welt ohne Todesstrafe im Mittelpunkt steht. In Deutschland unterstützen 160 Städte die Kampagne.

Im Dezember 2007 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Mal in der Geschichte mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe, die im Dezember 2014 mit noch größerer Zustimmung zum wiederholten Male bestätigt wurde. Mittlerweile schafften 140 Staaten der Erde die Todesstrafe ganz ab oder wenden sie in der Praxis nicht mehr an, nur eine Minderheit übt diese Praxis noch aus. So hat beispielsweise auch der Bundesstaat Nebraska in den USA im vergangenen Jahr die Todesstrafe abgeschafft. Damit haben in den vergangenen sieben Jahren sieben US-Staaten diesen Schritt getan und die Zahl der Bundesstaaten ohne Todesstrafe auf 19 erhöht. Diese Fortschritte belegen einen unaufhaltsamen Trend zu einer weltweiten Abschaffung der Todesstrafe, zu der Papst Franziskus bei seiner Rede im US-Kongress vor einigen Wochen die politischen Vertreter des Landes ermutigt hat. Es gibt daneben aber auch Negativmeldungen besonders aus den Krisengebieten des Nahen Ostens und aus den asiatischen Ländern, wo wieder steigende Vollstreckungszahlen registriert wurden.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie hat die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben“ gegründet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.

Auskunft gibt das KulTourBüro, Altes Rathaus, Kaiserstraße 1:
Dienstag - Freitag von 10:00 - 16:30 Uhr und Samstag von 10:00 - 13:00 Uhr, unter Telefon: 07821 9502-10 oder bei www.PopuLahr.de