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20.11.2006 - Heizen mit Umweltwärme und Strom

Beginn des zweijährigen Feldtests Wärmepumpen
Eine messtechnische Untersuchung der Lokalen Agenda 21-Gruppe Energie Lahr

Immer mehr Menschen wollen aus preislichen und ökologischen Gründen weg vom Öl. Sie nutzen unter anderem Wärmepumpen, die Luft, Erdreich oder das Grundwasser mit Hilfe elektrischer Energie auf eine nutzbare Temperatur anheben. Fraglich ist freilich, ob das eine geeignete Alternative ist, Geld und klimaschädliche Treibhausgase einzusparen. Die Lokale Agenda 21-Gruppe Umwelt/Energie Lahr hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese Frage zu klären. In einem zweijährigen „Feldtest Elektro-Wärmepumpen“ untersucht sie den Stand heutiger Wärmepumpentechnik, deren Effizienz und Wirtschaftlichkeit am Oberrhein.
Dazu ermittelte die Agenda-Gruppe in Zusammenarbeit mit der Ortenauer Energieagentur, dem Landratsamt, dem Steinbeis-Transferzentrum, der badenova, dem E-Werk Mittelbaden und der Tagespresse über 100 Interessenten. Wichtig bei der Auswahl waren: die geographische Lage, die Art der Kaltquellen Luft, Erdreich oder Grundwasser, das Alter der Wärmepumpen und die Hersteller. Danach blieben 33 Wärmepumpenanlagen zwischen Freiburg und Bühl sowie zwischen dem Rhein und der Kinzig übrig. Darunter auch das einzige Passivhaus in Lahr.
Bei dieser Untersuchung geht es im Detail um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- Welche der drei Kaltquellen ist die geeignetste?
- Heizung und Warmwasser getrennt oder kombiniert?
- Ist ein Pufferspeicher für die Heizung nötig und wenn ja, in welcher Größe?
- Sind normale Heizkörper vertretbar oder ist eine Fußbodenheizung erforderlich?

Zur Durchführung des Tests müssen die Wärmepumpenbetreiber monatlich die Wärme- und Elektrozählerstände melden. Den Einbau der Zähler finanzierten die badenova und das E-Werk Mittelbaden. Die Ortenauer Energieagentur steht dem Projekt beratend zur Verfügung.
Die laufende Auswertung lässt Rückschlüsse auf die ordnungsgemäße Funktion der Anlagen zu. Bei Problemfällen berät die Agenda-Gruppe die Betreiber und gibt Hinweise zur Lösung. Somit dient das Projekt nicht nur den Teilnehmern, sondern liefert den Planern, dem Heizungs- und Elektro-Handwerk sowie den Energieberatern auch verlässliche Daten über die effizientesten Wärmepumpensysteme.