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01.09.2008 - Heftiges Gewitter in Lahr und Umgebung setzt Keller unter Wasser

Lahr und Umgebung sind in der Nacht von Sonntag, 31. August zu Montag, 01. September 2008, von einem heftigen Gewitter mit starkem Regen gebeutelt worden. Feuerwehr und THW waren die ganze Nacht auf den Beinen. Der erste Alarm kam um 3.10 Uhr vom Klinikum Lahr. Dort war Wasser in die Brandmeldeanlage eingedrungen, die sofort reagierte. Für die Feuerwehr Lahr hieß das: Vollalarm! Ein Vorteil für die Alarmierungen wegen Hochwassers, die wenig später auf laufenden Band folgten, denn dadurch waren von Anfang an genügend Einsatzkräfte vor Ort.

Sämtliche Feuerwehrfahrzeuge mussten für die Vielzahl an Notrufen eingesetzt werden. Das THW unterstützte die Lahrer Feuerwehr tatkräftig mit Mannschaft und Gerät. Bis neun Uhr wurden von insgesamt 120 Männern und Frauen 62 Einsätze koordiniert und der Reihe nach abgearbeitet. Zum größten Teil handelte es sich dabei um voll gelaufene Keller. Der Abrollbehälter „Hochwasser“ der Feuerwehr Kehl mit spezifischem Material für Hochwasserlagen wurde angefordert.

Die neuralgischen Punkte sind natürlich die Brücken und Wehranlagen entlang der Schutter. Deren Pegelstand lag um fünf Uhr mit gut 1,62 Meter genau einen Zentimeter höher als der Pegel, der statistisch alle zehn Jahre an der Schutter erreicht wird. Der Hochwasserschutz, insbesondere die beiden Rückhaltebecken in Seelbach und Kuhbach, die in der Nacht gestaut wurden, haben sich in dieser Situation bewährt. Oberbürgermeister Dr. Müller ist überzeugt: „Der Bau dieser Rückhaltebecken war eine wichtige Entscheidung für den baulichen Hochwasserschutz.“ Ohne die beiden Schutzbauwerke wären die Schäden in der Stadt Lahr bei weitem heftiger ausgefallen. Weitere kritische Punkte waren der Schutterentlastungskanal und die Unterführungen in Dinglingen (Kruttenaustraße und Radweg).

Die Einsatzkräfte setzen in solchen Situationen immer wieder die eigene Gesundheit und das Leben ein. Ein Feuerwehrmann, dem bei einer Einsatzfahrt in der Nacht ein herunterfallender Ast in die Frontscheibe seines Mannschaftswagens gefallen war, hatte großes Glück: Er konnte das stark beschädigte Fahrzeug unverletzt verlassen. Der Kommandowagen der Feuerwehr wurde bei einer Einsatzfahrt ebenfalls beschädigt, als er auf einen aufgeschwemmten Kanaldeckel in der Burgheimer Straße fuhr.

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller ist vom Engagement der Männer und Frauen begeistert: „Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften der Feuerwehr, des THW, bei allen weiteren beteiligten Hilfsorganisationen, bei der Polizei und dem Bau und Gartenbetrieb Lahr für die Einsatzbereitschaft und die kooperative Zusammenarbeit. Sie alle haben auszeichnete Arbeit geleistet!“