Die Lahrer „Frauennotrufzentrale“ feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Viele Ehrenamtliche und Unterstützende, zahlreiche Einrichtungen und Institutionen waren in diesen zehn Jahren gemeinsam für das Projekt tätig und haben einen wichtigen Beitrag für Frauen und Kinder in und um Lahr geleistet.
Gewachsen ist das Hilfsprojekt gegen häusliche Gewalt aus dem Lahrer Sicherheitsforum, das in Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Frauenbeirat, Polizei, Justiz, den Lahrer Beratungsstellen, dem Kommunalen Sozialen Dienst und der damaligen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Lahr das Modell entwickelte.
Die ersten Einsätze des Modellprojektes Frauennotrufzentrale gab es im Jahr 2000. Frauen und deren Angehörige, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, erhielten im akuten Notfall von Freitagabend bis Sonntagabend zeitnahe und unbürokratische Hilfestellung durch ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen. Diese Hilfe äußerte sich in Form von Gesprächsangeboten, individueller Betreuung und Begleitung der Opfer zu Polizei, Gericht und Beratungsstellen.
Das größte Geburtstagsgeschenk für die Frauennotrufzentrale ist die Einführung des neuen kreisweiten Angebotes „Info-line“.
„Info-line“ ist ein Informationstelefon zu häuslicher Gewalt, Platzverweis und Stalking, das von Betroffenen, Einrichtungen und Behörden im gesamten Ortenaukreis genutzt werden kann. Das Hilfsangebot ist also nicht mehr beschränkt auf das Lahrer Stadtgebiet sondern kann jetzt flächendeckend im Ortenaukreis Hilfe und Beratung bieten.
Die ehrenamtlich Tätigen der Lahrer Frauennotrufzentrale begrüßen das neue Projekt und engagieren sich mit ihrer ganzen Erfahrung und ihrem Wissen. Durch die kreisweite Vernetzung aller Beteiligten werden ein höherer Bekanntheitsgrad und eine verbesserte Erreichbarkeit möglich. Langfristiges Ziel des Projektes ist die Pro-aktive Beratung von Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Misshandlungen durch Ehemann, Freunde oder Lebenspartner gehören für viele Frauen und ihre Kinder auch in der Bundesrepublik zum Alltag. Rund 25 Prozent aller Frauen in Deutschland haben bereits Formen körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihre Beziehungspartner erlebt. Einkommen, Bildung oder Alter sind dabei völlig belanglos. Häusliche Gewalt ist die häufigste Ursache für Verletzungen von Frauen - Überfälle und Vergewaltigungen zusammen genommen sogar häufiger als Verkehrsunfälle. Ihr eigenes Zuhause ist in diesen Fällen der gefährlichste Ort für die Frauen.
Die „Info-line“ ist erreichbar unter Tel. 0781/91952222,
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 08:00 bis 12:00 Uhr,
Donnerstag und Freitag von 18:00 bis 21:00 Uhr.