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17.06.2010 - Freie Fahrt für „Tandem“

„Mit der Zusage ist die Weiterführung unserer Sozialarbeit im Lahrer Westen für die nächsten Jahre gesichert“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller über die Nachricht aus dem Bundesinnenministerium. Das neue Projekt „Tandem-Begegnungszentrum für bürgerschaftliches Engagement“ kann voraussichtlich ab 1. August dieses Jahres starten.

„Mit ‚Tandem’ möchten wir die soziale Integration von Spätaussiedlern in den Stadtteilen Kippenheimweiler und Langenwinkel nachhaltig fördern“, erklärt Dr. Müller. Schwerpunkte des Projekts liegen darin, Maßnahmen des bürgerschaftlichen Engagements ins Leben zu rufen und Begegnung und Austausch zwischen Einheimischen und Spätaussiedlern zu fördern. „Wir zeigen, dass uns der Kontakt zwischen den Bürgerinnen und Bürgern verschiedenster Herkunft wichtig ist. Tandem leistet hierzu wertvolle Unterstützung. Bereits in den vergangenen Jahren hatten wir verschiedene Angebote erfolgreich durchgeführt“, erklärt der Oberbürgermeister. Insbesondere sind im Rahmen von „Tandem“ auch Angebote vorgesehen, die es möglich machen, dass Zugewanderte und einheimische Bevölkerung gemeinsam Verantwortung für die Gemeinschaft in ihren Stadtteilen übernehmen.

Die Gesamtausgaben für das neue Projekt mit Laufzeit von drei Jahren betragen insgesamt 245.579 Euro mit einem Zuwendungsanteil durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge von 120.000 Euro. Der Projektmitarbeiter kann dadurch wieder zu einhundert Prozent beschäftigt werden. Förderbeginn ist voraussichtlich 1. August 2010.

Durch die besondere Situation der Stadt Lahr mit einem Migrantenanteil von insgesamt 30,4 Prozent und einem Anteil von Spätaussiedlern, der in Langenwinkel 45 Prozent und in Kippenheimweiler 60 Prozent beträgt, ist gemeinwesenorientierte Arbeit zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund weiterhin notwendig. Die Stadt Lahr leistet bereits seit Jahren mit erheblichen Eigenmitteln, beispielsweise im Rahmen der Gemeinwesenarbeit im Lahrer Westen, der Mobilen Jugendarbeit, der zweisprachigen Sozialberatung oder der Jugendsozialarbeit an Lahrer Schulen eine sehr erfolgreiche Integrationsarbeit. Darüber hinaus wird in der gesamten Stadt zunehmend auch Bildungsarbeit als wesentlicher Teil der Integration verstanden und eingesetzt.

In den vergangenen Monaten hatte sich die Stadt Lahr aufgrund der besonderen Situation in den Stadtteilen Langenwinkel und Kippenheimweiler auf kommunaler, Landes- und Bundesebene für eine Fortführung der gemeinwesenorientierten Arbeit stark gemacht. Intensiv unterstützt und einstimmig beschlossen wurde das neue Projektvorhaben von den beiden Ortschaftsräten Langenwinkel und Kippenheimweiler. Oberbürgermeister Dr. Müller bedankt sich außerdem beim Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium und Aussiedlerbeauftragten Dr. Christoph Bergner sowie beim Bundestagsabgeordneten Peter Weiß, die sich maßgeblich für die Förderung eingesetzt haben. Mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Bundesmittel können die aufgebauten Strukturen in Kippenheimweiler und Langenwinkel jetzt weitergeführt und mit neuen Projektinhalten gefüllt werden. Im Zentrum wird das Begegnungszentrum für bürgerschaftliches Engagement im Wohngebiet „Schornsiedlung“ in Kippenheimweiler stehen.