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02.12.2022 - Schulklassen besuchen wieder das Streifenhaus im Bürgerpark Erfolgreiche Saison auf der Römeranlage

Die Goldschmiedin Isabell Kollmer stellt römischen Schmuck her
Römeranlage: Viele Gäste besuchen 2022 das Streifenhaus
Quelle: Stadt Lahr
Die Saison auf der Römeranlage des Stadtmuseums Lahr ist beendet. 2022 konnten die Veranstaltungen wie geplant stattfinden.

Nach zweijähriger Pause besuchen auch wieder Schulklassen und Kitagruppen das Streifenhaus Das Gallo-römische Fest im Mai und das Töpferofenfest im Oktober lockten zahlreiche Gäste an.

Nachdem die letzten zwei Jahre auch im Museumsbereich geprägt waren von Schließungen, Lockdowns und verschiedenen Einschränkungen, konnten diese Saison wieder weitgehend alle Veranstaltungen unter „normalen“ Bedingungen stattfinden. So erfreute sich die Öffnung des Streifenhauses jeden Dritten Sonntag im Monat von März bis Oktober großer Beliebtheit und ist für einige Familien zu einem wiederkehrend besuchten Ausflugsziel geworden. Sowohl die Führungen über die Römeranlage als auch das Mitmachprogramm für Familien bieten ein abwechslungsreiches Angebot für den Sonntagnachmittag im Bürgerpark.

Das Gallo-römische Fest am Internationalen Museumstag im Mai lockte

zahlreiche Gäste an. Unterstützt von der Georg-Wimmer-Schule und der Maria-Furtwängler-Schule konnten sich die Besucherinnen und Besucher bei Flammkuchen und Gebäck unterschiedliche Handwerkstechniken aus der Römerzeit ansehen.

Bei der Gallo-römischen Matinee ernteten die Schülerinnen und Schüler des Scheffel-Gymnasiums für ein Theaterstück in lateinischer und deutscher Sprache viel Beifall. Für den musikalischen und kulinarischen Rahmen sorgten Franz Schüssele und Herbert Wieber sowie die ehrenamtliche Kochgruppe Collegium Convivium.

Auch das Sommerferienprogramm des Kinder- und Jugendbüros auf der Römeranlage stieß auf große Ressonanz. An zwei Terminen bereiteten die Kinder und Jugendlichen ein römisches Drei-Gänge-Menü zu und stellten eine „Schatzkiste“ aus Holz mit Messingbeschlägen her.

Den Saisonabschluss bildete das Brennwochenende mit Töpferofenfest im Oktober. Der Archäotechniker Frank Wiesenberg aus Köln reparierte den Töpferofen am Freitag und bestückte ihn am Samstagvormittag mit Töpferwaren, die von Schulen, Kitas und verschiedenen Erwachsenengruppen hergestellt worden waren. Mit Hilfe von Archäologie-Studierenden der Universität Freiburg wurde der Ofen auf etwa 1100 Grad hochgefeuert. Beim Töpferofenfest am Sonntag war ein buntes Programm mit Führungen, Mitmachprogrammen und der Vorführung von Handwerkstechniken durch Aktive rund um die Römeranlage geboten. Weitere Projektgruppen boten Einblicke in antike Themen.

Zahlreiche Besuche von Schulklassen und Kitagruppen verbuchte die Anlage. Neben einer Führung wurde meist ein Praxisprogramm gebucht, bei der die jungen Gäste eine römische Rundmühle, Schmuck aus Draht und Perlen, Tonobjekte oder ein Wachstäfelchen mit Schreibgriffel herstellten.

Auch in baulicher Hinsicht hat sich einiges auf der Römeranlage getan. Die durch ein Starkregenereignis im August 2020 beschädigte Südwand wurde im Frühling durch eine Bretterwand aus Eichenbohlen gegen zukünftige Beschädigungen geschützt. Im Herbst erhielt der Töpferofen eine Umfassung aus Sandstein sowie eine aufklappbare Kuppel. Und im Oktober konnte die neu möblierte Taberna im vorderen Bereich des Streifenhauses eröffnet werden. Die Möbel stellte eine Gruppe ehrenamtlich Aktiver nach römischen Vorbildern her, die sich auf Reliefs, Wandmalereien oder als Originalfunde erhalten haben.

In den Wintermonaten gibt es ein römisches Mitmachprogramm für zu Hause. Das Stadtmuseum in der Tonofenfabrik bietet zwei Mitmachboxen, in der alle Materialien für ein römisches Schreibtäfelchen oder für ein Mosaik-Teelicht enthalten sind.