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20.11.2015 - Erfolgreiche Japanreise

In der ersten Novemberwoche bereiste eine Delegation bestehend aus Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller, den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats und zwei für die Chrysanthema verantwortlichen Mitarbeitern Japan. Teilgenommen hat außerdem ein Vertreter eines Sponsors der Chrysanthema auf eigene Kosten. Im Vordergrund der Reise standen der Erfahrungsaustausch und die Pflege bereits seit 2007 bestehender freundschaftlicher Kontakte zur Stadt Kasama und zum dortigen Inari Shinto Schrein, dem Ausrichter des ältesten Chrysanthemenfestivals in Japan.

Ziel der Reise war aus gärtnerischer Sicht das Kennenlernen neuer Techniken, Gestaltungsmöglichkeiten und Pflanzensorten. Zusätzlich konnten wichtige Eindrücke im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Bereich gewonnen werden. Dies geschah unter anderem bei folgenden Programmpunkten: Besuch der größten Fachmesse für Chrysanthemenzüchter in Kokkaen, des Chrysanthemenfestivals in Nagoya und des Shinjuku Gyoen National Garden mit seinem Sortenkonservatorium. Ein besonderer Schwerpunkt war der Aufenthalt in der Stadt Kasama. Während des Aufenthalts der Lahrer Delegation konnte am Shinto Schrein das 108jährige Bestehen des Chrysanthemenfestes gefeiert werden. In Kasama fanden Treffen mit dem Oberbürgermeister der Stadt, dem Hohepriester des Schreins und dem Gouverneur der Provinz Ibaraki, zu der Kasama gehört, statt. In den Gesprächen und im Rahmen der Vorträge über Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, die von Oberbürgermeister Dr. Müller und den japanischen Verantwortlichen gehalten wurden, kam immer wieder zum Ausdruck, dass auch von japanischer Seite ein intensives Interesse an der Fortführung des Austauschs und der Vertiefung der Beziehung besteht. Auch wurde die Schule in Kasama besucht, mit der seit 2009 Kontakte bestehen und regelmäßig Zeichnungen und Bilder von Schülern wechselseitig in Lahr und Kasama ausgestellt werden.

Während der Reise haben sich besonders im gärtnerischen Bereich die bereits bestehenden Kontakte bewährt und konnten im Rahmen vertiefender Treffen und Gespräche intensiviert werden. Dabei wurde deutlich, dass große Unterschiede im Umgang mit den Pflanzen in Japan im Vergleich zu Europa bestehen. Außerdem gibt es eine andere Sortenvielfalt und besondere Wuchsformen. Daraus ergeben sich neue Gestaltungsspielräume und Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung der Lahrer Blumenschau. Die dort demonstrierten Kulturtechniken sollen auf unsere Bedürfnisse übertragen werden. Es ist beabsichtigt, neue Sorten auf ihre Eignung zu prüfen und auf Grundlage der dort erlebten Präsentationsformen neue Entwicklungsmöglichkeiten für die Chrysanthema abzuleiten. Aus den gewonnen Eindrücken werden in nächster Zeit konkrete Projektideen, auch für die Landesgartenschau 2018, entwickelt.
Von japanischer Seite besteht großes Interesse von der Lahrer Chrysanthema zu lernen. Der Schwerpunkt des Interesses liegt dabei vor allem bei den Merchandisingprodukten, der Organisation und dem Sponsoring. Deshalb ist beabsichtigt, dass 2016 eine hochrangige japanische Delegation die Chrysanthema 2016 besucht.

Oberbürgermeister Dr. Müller zieht folgendes Fazit der Reise: „Die Chrysanthema braucht zu ihrer Weiterentwicklung stetig neue Impulse. Deshalb war es wichtig, dass nach den Fachbesuchen in den vorangegangenen Jahren auch die Gemeinderäte selbst sich einen Eindruck über das hohe Niveau und die Chrysanthemenschätze Japans verschaffen konnten. In der Positionierung Lahrs und dem weiteren Ausbau als führende Stadt in Deutschland im Bereich der Chrysanthemenkultur ist eine ständige qualitative Weiterentwicklung wichtig. Dazu hat die Reise einen wesentlichen Beitrag geleistet.“