16.10.2020 - Wer kannte Otto Heinrich Strohmeyer? Ein Lahrer in Hamburg

Ganz anders in Hamburg: Hier ist der 1967 verstorbene Architekt und Stadtplaner sicherlich einigen bekannt. Seine Wohngebäude der 1920er Jahren sind heute noch in Winterhude und Eppendorf zu finden und stehen unter Denkmalschutz. Als Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes war er wesentlich am Wiederaufbau Hamburgs nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt.

Durch den Kontakt zu Bürgermeister Carl Wilhelm Petersen, der ein Studienfreund des Vaters war, kam Strohmeyer nach Hamburg, arbeitete zuerst für den bekannten Architekten Fritz Höger und machte sich anschließend selbstständig. Strohmeyer war ein Menschenfänger und konnte unter anderem den Physiker Otto Robert Frisch zu seinem Freundeskreis zählen. Während der NS-Zeit schwanden seine Aufträge, er wollte sich nicht den nun herrschenden Vorgaben fügen und flüchtete sich in die als unpolitisch wahrgenommene Marine. Hier war er für Tarnung und Luftschutz zuständig, erst in Cuxhaven, dann in Wilhelmshaven. In Verbrechen war er dem jetzigen Kenntnisstand nicht verwickelt, was nach dem Kriegsende eine Rückkehr nach Hamburg in eine verantwortungsvolle Position möglich machte. Durch eine Vielzahl an Vorträgen über Musik, Architektur und Astronomie wurde er eine bekannte Persönlichkeit der hanseatischen Nachkriegsgesellschaft.

Wer in Hamburg kennt heute noch Strohmeyer? Das Stadtmuseum Lahr sucht Zeugnisse seines Schaffens, ob Architektur, Kunst oder Musik. Auch Briefe, Fotos und Erinnerungen, vielleicht sogar von Zeitzeugen, die in jungen Jahren Bekanntschaft mit Strohmeyer gemacht haben. Wer etwas dazu findet, ob im Familienarchiv, alten Fotoalben oder in der Nachbarschaft, und noch was zu erzählen weiß, kann sich gerne an das Stadtmuseum in Lahr wenden. Die Lahrer freuen sich auf Nachrichten aus dem Norden.

Kontakt:

Stadtmuseum Lahr

Kreuzstraße 6

77933 Lahr

Tel. 07821 / 910-0410
E-Mail: museum@lahr.de

www.stadtmuseum.lahr.de