Zur Übernahme der Flughafen Lahr Beteiligungen GmbH durch Integeral erklärt OB Dr. Müller:
"Integeral schlägt ein neues Kapitel auf am Flughafen Lahr. Nach der Ankündigung von Babcock & Brown, sich vom Flughafen Lahr verabschieden zu wollen und der Ausschreibung der BIMA im April 2011 hat sich die Stadtverwaltung Lahr mit größtem Engagement für eine Folgelösung eingesetzt. Dies wurde nun von Erfolg gekrönt. Die Übernahme der Mehrheitsanteile an der Flughafen Lahr Beteiligungen GmbH durch Integeral gibt uns neue Perspektiven für eine langfristige Entwicklung, für mehr Wirtschaftskraft und für neue Arbeitsplätze. Die Flughafen Lahr Beteiligungen GmbH hält alle Gesellschaftsanteile an der Black Forest Airport Lahr GmbH -BFAL-.
Nun gehen wir mit Nachdruck daran, die Kaufverhandlungen zum Erwerb der 208 Hektar Flugbetriebsflächen erfolgreich abzuschließen. Ein Kaufangebot haben wir der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Anfang März 2012 bereits vorgelegt. Wir wissen aus vielen Kontakten mit Investoren, dass der Flächenerwerb durch die Stadt begrüßt wird und die Ankündigung des Kaufs durch die Stadt neue Bewegung in die Gespräche gebracht hat. Investoren wollen verlässliche Rahmenbedingungen. Diese geben wir. Die neue Konstellation, die wir verwirklichen wollen -langfristig ausgerichtete Betreibersituation und Flächenerwerb von der BIMA durch die Stadt Lahr - verschafft uns einen weit größeren Handlungsspielraum als bisher und eröffnet neue Perspektiven.
Nach den ersten Gesprächen mit Integeral sowie dem künftigen Geschäftsführer der Flughafen Lahr Beteiligungen GmbH, Tony Freudmann, sind wir überzeugt: Die konsequente Ausrichtung auf Cargo sowie die Entwicklung von weiteren Bereichen mit eigener Zugkraft für Folgenutzungen -wie etwa der Aufbau eines Sektors Flugzeugverkauf und -wartung- verspricht, ein langfristig tragfähiges und erfolgreiches Modell zu werden.
Zusätzliche Ergänzungen sind möglich! Die im September 2011 mit der IGZ GmbH öffentlich vorgestellte Studie des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg, LRBW haben wir auch Integeral unterbreitet. Die Studie bietet auch für Integeral weitergehende Geschäftsmöglichkeiten. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie, LVI. Mit diesem gesamtheitlichen Ansatz der eingebetteten Flughafennutzung sehen wir gute Chancen, den Flughafen Lahr in eine gute Aufgabenteilung der Flughäfen am Oberrhein hineinzuführen. Der integrierte Gesamtansatz aus Flächenverfügbarkeit und Verkehrsinfrastruktur kann den Standort Lahr zu einem zukunftsweisenden Modell für gewerblich-industrielle Standorte in der Metropolregion Oberrhein machen. Wir haben bereits 2011 die Landesregierung eingebunden und sind auf großes Interesse gestoßen.
Die Multimodalität am Standort Lahr spielt auch bei der Antragsstellung für das EU-Projekt Code 24 eine wichtige Rolle. Neben den Verkehrsträgern Straße und Schiene ergänzt der Black Forest Airport Lahr die Anbindung des angestrebten Güterverkehrszentrums Lahr. So können der Lahrer Flughafen und ein GVZ Lahr sich langfristig betrachtet ergänzen und gegenseitig bereichern, weil damit alle Verkehrsträger am Ort (Hafen am Rhein) zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig vervollständigen wir unser Portfolio der Verkehrsinfrastruktur in Lahr. Sie reicht von der innerstädtischen Mobilität über die europäische Ausrichtung innerhalb der Metropolregion Oberrhein bis zur weltweiten Vernetzung durch den Flugbetrieb. Es ist mir wichtig, immer die gesamtheitliche und ideologiefreie, dabei gleichzeitig visionäre und pragmatische Perspektive der Verkehrsplanungen der Stadt Lahr und des Zweckverbands IGP als Zielsetzung im Blick zu haben. Verkehrspolitik ist auch Wirtschaftspolitik.
Im Moment des Neuanfangs will ich auch allen einen herzlichen Dank sagen, die den Flugbetrieb über Jahre in teilweise schwierigem Fahrwasser aufrechterhalten haben. Dank sage ich ausdrücklich Babcock & Brown für die Investitionen auf dem Flughafen sowie dem langjährigen Geschäftsführer der BFAL GmbH, Axel Großmann, für die Leitung des Flugbetriebs. Axel Großmann behält diese Funktion auch bei. Mein Dank gilt Dr. Martin Herrenknecht, der den Flughafen immer wieder mit besonderem Engagement unterstützt hat. Unternehmerischen Einsatz hat auch Roland Mack gezeigt und im Jahr 2005 eine wichtige Rolle gespielt bei der Lizenzierung der Europaparkflüge. Ich danke dem damaligen Regierungspräsidenten Julian Würtenberger , dem Landrat Frank Scherer, allen Bürgermeisterkollegen des Zweckverbands "Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr", sowie dem Geschäftsführer Markus Ibert des startkLahr Airport &Businesspark Raum Lahr für die Unterstützung und Begleitung auf unterschiedlichem Wege, dass die fliegerische Option immer aufrechterhalten, priorisiert und gesichert wurde.
Mein Dank gilt auch der neuen Landesregierung und Verkehrsminister Winfried Herrmann. Bei meinen Gesprächen habe ich -trotz teilweise differenzierend kritischer Haltung zur Entwicklung des Flugverkehrs an sich- stets großes Interesse gespürt für den gesamtheitlichen Ansatz des Standorts Lahr im Rahmen eines integrierten Verkehrskonzeptes im Land Baden-Württemberg.
Ich danke besonders dem Gemeinderat, für seine stets klare Haltung für die fliegerische Nutzung und seine weitsichtige Entscheidung im September 2011, in Kaufverhandlungen mit der BIMA zum Erwerb der 208 ha Flugbetriebsflächen einzutreten. Wir arbeiten nun auf einen Abschluss der Verhandlungen in den nächsten Monaten, spätestens bis Ende 2012, hin.
Ich danke auch den Verantwortlichen der BIMA für die konstruktiven Kaufverhandlungen. Ich setze darauf, dass wir den Kaufvertrag auf der Basis unseres Angebots baldmöglichst abschließen können. Erst gestern hat ein weiteres Gespräch stattgefunden."
