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20.09.2017 - Energie und Klima – Fortschrittsbericht Bundesweite Anerkennung für Lahrer Klimaschutzprojekte

Vor rund 30 Jahren hat sich Lahr auf den Weg gemacht eine klimafreundliche Stadt zu werden. Die Erfolge, Entwicklungen und Projekte spiegeln sich im Fortschrittsbericht, den Manfred Kaiser von der Stabstelle Umwelt vorgelegt hat.

„Rund zwei Drittel der geplanten kleinen und großen Energie- und Klima-Projekte konnten schon erfolgreich umgesetzt werden und leisten so einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt der Stabsstellenleiter. Und weiter: „Der vorgesehene Umsetzungszeitraum ist aber noch nicht abgeschlossen.“ Neben der Stabsstelle Umwelt, die einen Großteil der Projekte initiiert und umsetzt, werden auch immer mehr Projekte von anderen Ämtern und Abteilungen übernommen und verwirklicht.

Anhand von Beispielen verdeutlicht Kaiser die Arbeit und die Erfolge der Stadt. So haben sich die Fahrgastzahlen des Lahrbus seit 1994 um 346 Prozent von 337 865 auf 1 170 993 pro Jahr gesteigert. Wärme, Strom und Wasserverbrauch sind seit 2000 beim kommunalen Gebäudebestand deutlich gesunken (Wärme: minus 16 Prozent, Strom: minus sieben Prozent, Wasser: minus elf Prozent). Allein durch die Umstellung des Büro- und Kopierpapiers auf das mit dem Blauen Umweltengel zertifizierte Recyclingpapier werden in der Produktion bis zu 60 Prozent der Energie, 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emmissionen und Abfall eingespart.

Eine Halbierung der Emission klimaschädlicher Treibhausgase wurde durch die Versorgung der städtischen Gebäude und Anlagen durch qualifizierten Ökostrom aus Kraftwerken, die nicht älter als sechs Jahre sind, erreicht. Durch den Anschluss der Quartiere Kaiser-/Lotzbeckstraße sowie Kanadaring an das Fernwärmenetz, das über ein Biogas-Blockheizkraftwerk versorgt wird, ist eine Reduzierung der CO2-Emmissionen in Höhe von 2155 Tonnen pro Jahr erreicht worden. Die Erweiterung des Lahrer Fernwärmenetzes ist besonders beachtlich, denn in Bestandsgebieten gelang das bisher nur wenigen Kommunen.

Doch nicht jedes Projekt zeigt die Ergebnisse im Klimaschutz gleich so deutlich. Zeit brauchen Projekte wie das Repair-Café. Da defekte Dinge nicht im Müll entsorgt, sondern repariert werden, ergeben sich gleich zwei Umweltaspekte: Es werden Ressourcen und Energie bei der Produktion und dem Transport aber auch umweltbelastender Müll eingespart. Zeit benötigen auch Verhaltensänderungen in der Bürgerschaft. Gute Anregungen geben dazu die angebotenen Veranstaltungen, Vorträge und Filme. Die Veränderungen können zwar nicht sofort deutlich gemacht werden, dennoch werden sie auf Dauer zum Klimaschutz beitragen.

Alles in allem kann Kaiser eine erfreuliche Bilanz ziehen. „Wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen und Anerkennung in der Region, in Baden-Württemberg und in Deutschland für unsere Aktivitäten. Vom Land bekommen wir zudem erhöhte Zuschüsse für unsere Klimaschutzprojekte.“