Seit der Eröffnung des BürgerBüros am 26. Oktober 2002 sind nun fast acht Jahre vergangen. Das BürgerBüro steht mit seinen vielfältigen Dienstleistungen bereit, die Anliegen der Besucherinnen und Besucher schnell und kompetent zu bearbeiten. Zu den ursprünglich bereits über 40 verschiedenen Dienstleistungen (von „A“ wie Abfallkalender bis „Z“ wie Zuständigkeiten allgemein) sind im Laufe der acht Jahre weitere Leistungen für den Bürger, wie z. Bsp. der Lahrpass hinzugekommen.
Nachfolgende Zahlen wollen einen - nicht abschließenden - Querschnitt der einzelnen Tätigkeitsschwerpunkte des BürgerBüros aufzeigen. Sie belegen, dass das BürgerBüro die zentrale Anlaufstelle der Stadt Lahr für die Bürgerinnen und Bürger geworden ist und es das bei der Eröffnung gegebene Versprechen „… wer aufs Rathaus kommt, darf kompetente Beratung aus einer Hand bei langen Öffnungszeiten in angenehmer Atmosphäre erwarten…“, auch voll und ganz erfüllt.
Ein wichtiger Kernbereich des BürgerBüro ist seine Aufgabe als Passbehörde der Stadt Lahr. So wurden seit Eröffnung im Oktober 2002 bis heute annähernd 70.800 Reisepässe, Ausweise, Kinderpässe und vorläufige Ausweisdokumente ausgestellt.
Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die Führung des Melderegisters. Insgesamt rund 17.620 Zuzüge, 23.650 Umzüge innerhalb der Stadt Lahr und 16.800 Wegzüge wurden im Zeitraum von Oktober 2002 bis heute edv-technisch verarbeitet.
Zu den vielfältigen Tätigkeiten gehören auch straßenverkehrsrechtliche Aufgaben, welche das Team BürgerBüro zusammen mit der Abteilung öffentliche Sicherheit und Ordnung für die Bürgerinnen und Bürger erledigt. So stellte das BürgerBüro in der Vergangenheit für Einwohner, welche im Innenstadtbereich wohnen, in dem nur begrenzter Parkraum zur Verfügung steht, rund 1.500 Bewohnerparkausweise aus. Mit diesen Ausweisen stehen diesen Einwohnern entsprechend ausgewiesene Parkflächen des öffentlichen gebührenpflichtigen Verkehrsraumes kostenlos zur Verfügung, soweit Parkplätze frei sind. Auch Handwerksbetriebe sind bei ihrer Tätigkeit im Innenstadtbereich oftmals darauf angewiesen, im eingeschränkten Halteverbot oder auch in der Fußgängerzone genehmigt zu parken. In diesem Bereich wurden bisher hierfür rund 4.000 Ausnahmegenehmigungen durch das BürgerBüro erteilt.
Vorteilhaft, insbesondere auch für neu zuziehende Bürgerinnen und Bürger ist auch die Möglichkeit, einen Hund im BürgerBüro anzumelden. Früher musste man für die eigene Anmeldung zum Meldeamt in Lahr und danach für die Anmeldung des Hundes zusätzlich zur Stadtkämmerei. Seit der Übertragung dieser Aufgabe an das BürgerBüro wurden bisher rund 1.000 Hunde neu angemeldet.
Ein wichtiger Beitrag der Stadt Lahr zur Familienförderung war 2007 die Einführung eines sog. „Lahrpasses“. Ziel des Lahrpasses ist es, einkommensschwache Familien und Einzelpersonen die Teilnahme an unterschiedlichen Veranstaltungen oder den Besuch von Einrichtungen der Stadt Lahr zu ermöglichen. In einem einfachen und unkomplizierten Antragsverfahren kann dieser Personenkreis im BürgerBüro den Lahrpass erhalten. Seit Einführung im September 2007 hat das BürgerBüro bereits mehr als 1.500 Lahrpässe ausgestellt.
Ebenfalls in den Bereich Familienförderung gehört die Einführung eines sog. „Stärkegutscheines“ des Landes Baden-Württemberg ab September 2008. Mit diesem Gutschein soll jungen Eltern von neugeborenen Kindern die Teilnahme an Elterntreffs und Elternkursen erleichtert werden. Die Prüfung der Voraussetzung und die Ausstellung und Übersendung dieses Gutscheines wurde den einzelnen Meldeämtern, also in Lahr dem BürgerBüro übertragen. Das BürgerBüro hat seit Einführung bis heute bereits 170 Stärkegutscheine an die Eltern verschickt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen unserer Stadt ist die Förderung des Personennahverkehrs. So wurde gleich von Anfang an im BürgerBüro eine Verkaufsstelle für Busfahrkarten eingerichtet, welche gerade in den letzten drei Jahren von den Kunden und Kundinnen immer mehr in Anspruch genommen wird. So steigert sich die Anzahl der verkauften Fahrkarten jährlich. Bei anfänglich 140 Karten im Jahr wurden 2009 1.273 Fahrkarten ausgegeben, insgesamt sind es bisher über 4.000 Fahrkarten.
Auch bei den Wahlen ist das BürgerBüro beteiligt, indem es für die Bearbeitung der Briefwähler zuständig ist. In Lahr liegt der Anteil der Wähler, welche per Briefwahl ihre Stimme abgeben, jeweils bei rund 2000 pro Wahl. In der Summe hat das BürgerBüro bei den bisherigen acht Wahlen seit 2002 (Bundestag, Europawahlen, Kommunalwahlen, OB-Wahl, Landtagswahl) insgesamt 16.000 Briefwahlunterlagen bearbeitet.
Das BürgerBüro arbeitet auch eng mit den einzelnen Ortsverwaltungen, welche selbst dem Grunde nach kleine „BürgerBüros“ sind zusammen. Mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen, welche im Wesentlichen dieselben Aufgaben wie das BürgerBüro erledigen, findet eine rege und vertrauensvolle Zusammenarbeit statt. Im Krankheits- und Urlaubsfall hilft das BürgerBüro aus und vertritt die dortigen Kolleginnen und Kollegen. Durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch wird einen einheitliche Verfahrensweise im BürgerBüro und in den Ortsverwaltungen bei den einzelnen Tätigkeiten sichergestellt.
Neben diesen nach außen für die Bürger sichtbaren Verwaltungsvorgängen lohnt sich noch ein Blick auf die tägliche Hintergrundarbeit eines BürgerBüros: So wurden zum Beispiel tausende von schriftlichen Melderegisterauskünften an Behörden, andere Einrichtungen und Privatpersonen erteilt.
Für die Besucher im Hintergrund, jedoch für die Anrufer als erste Ansprechstelle arbeitet auch die Telefonzentrale. Sie wurde mit Eröffnung des BürgerBüros dort neu angesiedelt und leistet weit mehr als nur das reine Verbinden ankommender Telefonate zur zuständigen Stelle innerhalb der Stadt Lahr. Vielmehr ist der zentrale Telefondienst integriert in die sonstigen Aufgaben des BürgerBüros und damit erste Auskunftsstelle für die verschiedensten Lebensbereiche, in denen Bürgerinnen und Bürger anfragen. Dabei beziehen sich die Anfragen nicht nur auf städtische Aufgaben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich auch in den Zuständigkeiten anderer Behörden und Einrichtungen auskennen.
Auch das zentrale Beschwerdemanagement der Stadtverwaltung hat im BürgerBüro seinen Platz gefunden. Damit haben die Einwohner Lahrs eine Anlaufstelle, bei der sie Wünsche, Beschwerden und auch Kritik anbringen können. Wenn möglich, hilft das BürgerBüro sofort oder leitet das Anliegen zur weiteren Bearbeitung weiter. Im Verlauf der letzten fast acht Jahre gingen jedoch nur wenige Beschwerden ein, eher handelte es sich um verkehrsrechtliche Probleme oder es ging um nachbarschaftliche Streitigkeiten. Das BürgerBüro nimmt alle Anregungen und auch Kritik ernst, niemand braucht Scheu zu haben, sich zu äußern. Aus Kritik kann sich immer auch eine Verbesserung ergeben.
Die vielfältigen und umfangreichen Aufgaben kompetent, freundlich und zügig für die Bürgerinnen und Bürger zu erledigen, ist Aufgabe und Ziel aller Kolleginnen und Kollegen des BürgerBüros. Hierzu stehen sie den Bürgern der Stadt Lahr während der umfangreichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros mit 49 Wochenstunden, insbesondere auch am Samstag von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr zur Verfügung.
Dass diese Bemühungen auch erfolgreich sind und zum positiven Erscheinungsbild unseres BürgerBüros beitragen, zeigen immer wieder die positiven Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern.
Bereits eine erste Umfrage im BürgerBüro und in der Fußgängerzone im Herbst 2003 zeigte, dass das BürgerBüro sich sehr schnell etabliert hat und die Lahrerinnen und Lahrer mit der neuen Einrichtung sehr zufrieden sind. Befragt wurden damals ca. 500 Bürgerinnen und Bürger, wovon 93 % z.B. die Sachkompetenz des BürgerBüros als gut bis sehr gut beurteilten.
Dieses positive Ergebnis wurde aktuell eindrucksvoll bestätigt:
Ein kürzlich von der lokalen Presse durchgeführter „Orts-Check“ belegt die große Akzeptanz der angebotenen Dienstleistungen und Qualität des Bürgerservices: Über 96 % der Befragten waren mit dem Bürgerservice zufrieden.
Diese Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger sind Ansporn dafür, nicht stehen zu bleiben, sondern die hohe Zufriedenheit immer wieder zu bestätigen und die Dienstleistungen auch stets weiterzuentwickeln und – wenn notwendig – auch zu verbessern.
Die nächste Aufgabe wird bereits im November dieses Jahres die Sachkompetenz und Freundlichkeit des Teams BürgerBüro fordern, wenn der neue Personalausweis ausgegeben wird. Der neue Ausweis in Scheckkartengröße wird nun einen Chip erhalten, welcher es ermöglicht, verschiedene elektronische Zusatzfunktionen freiwillig zu nutzen. Hier die Bürgerinnen und Bürger kompetent über den Einsatz der neuen online-Funktionen zu beraten, wird neben der eigentlichen Aushändigung des Personalausweises wichtig sein. Dazu wird das Team BürgerBüro neue Hard- und Software erhalten sowie für den Start auch intensiv geschult werden. Bereits jetzt liegen hierzu schon im Vorfeld die neuesten Informationen der Bundesregierung in gedruckter Form zum Mitnehmen im BürgerBüro aus.
