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03.04.2012 - Besuch im Stuttgarter Landtag

Im Rahmen des Lahrer Aktionsprogramms zum internationalen Frauentag hatte die Volkshochschule Lahr eine Fahrt nach Stuttgart organisiert. Eine Gruppe von 25 Männern und Frauen verlebte auf Einladung der Lahrer Abgeordneten Sandra Boser (GRÜNE) einen interessanten Tag in der Landeshauptstadt. Im Mittelpunkt der Fahrt stand der Besuch einer Plenardebatte im Landtag. Auf der Besuchertribüne waren Zurückhaltung und Ruhe gefordert, während man bei den Landtagsabgeordneten zunächst vielfältige Beschäftigungen und Gespräche, vor allem bei der Debatte über Wirtschaftskriminalität und Internet beobachten konnte, wo sich die Auffassungen der Parteien nicht grundsätzlich unterscheiden. Die Unaufmerksamkeit der Abgeordneten verschwand sofort beim Thema „Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“. Scharfe Vorwürfe an die neue wie an die alte Stuttgarter Regierung und Zwischenrufe flogen hin und her und zeigten eine lebhafte Debatte.

Das Thema Bildung bestimmte dann auch die halbstündige Diskussion mit der Ortenauer Abgeordneten Sandra Boser, die bildungs- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. „Ein wichtiges Thema, zu dem jeder eine Meinung hat“, wie eine Teilnehmerin bemerkte. Zur neuen Schulform Gemeinschaftsschule, die zum Beispiel in Schwanau eingerichtet wird, zur Zukunft der Werkrealschule, zum Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung gab es viele Fragen und Positionen. Sandra Boser freute sich über die lebhafte Debatte mit der Gruppe: „Ein Besuch im Landtag ist eine gute Gelegenheit, sich über Landespolitik auszutauschen und die Stimmung der Bürgerinnen und Bürger im Land aufzunehmen. Besonders freut mich, dass anlässlich des internationalen Frauentages der Besuch der Volkshochschule Lahr zustande gekommen ist.“

Eine weitere Station des Besuches in Stuttgart war das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, wo der Protest gegen Stuttgart 21 Inhalt einer Ausstellung ist. Über 2.500 Plakate, Kehrbesen, Bilder, hängen an dem Bauzaun, der im Sommer 2010 zum Abriss des Nordflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofes aufgestellt wurde und der jetzt im Museum zu sehen ist. Ein anschließender Spaziergang zum Hauptbahnhof zeigte den aktuellen Stand der Baumaßnahmen: die Bäume im mittleren Stadtgarten auf der zukünftigen Bahnhofstraße sind gefällt oder versetzt, der Nordflügel ist verschwunden, der Südflügel halb abgerissen. Vom Dach des Bahnhofsturms bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein guter Überblick über die Großbaustelle in der Mitte Stuttgarts, die noch für rund zehn Jahre bestehen wird. Eine gelungene Fahrt, so war sich die Gruppe einig und regte an, vielleicht im nächsten Jahr gemeinsam das Europaparlament zu erkunden.