Mit der Veranstaltungsreihe „Best-Practice-Wirtschaftsforum Lahr“ bietet der Wirtschaftsförderer der Stadt Lahr, Dr. Jochen Siegele, eine Plattform, damit die wirtschaftsrelevanten Akteure in Lahr ihre Erfahrungen miteinander teilen können.
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller betont die Bedeutung der Veranstaltungsreihe: „Wir verstehen uns bei der Stadt Lahr als Impulsgeber für Projekte, die den Wirtschaftsstandort Lahr stärken. Daher begrüße ich es sehr, wenn es bei uns in Lahr viele Möglichkeiten des Austauschs von Unternehmern gibt.“
Nach dem Auftakt im November des letzten Jahres bei der Firma Schrempp edv zum Thema „Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil“ ging es nun im zweiten Best-Practice-Wirtschaftsforum in den Räumlichkeiten von Nestler Wellpappe im Industriegebiet West um „Energieeffizienz als Chance für die Lahrer Industrie“.
Die Wahl des Themas begründet Wirtschaftsförderer Dr. Jochen Siegele wie folgt: „Die Strom- und Energiekosten für unsere Firmen sind jetzt schon sehr hoch. Sollte die geplante Ausweitung der Kostenbeteiligung der energieintensiven Industrien an der Energiewende von der Bundesregierung verabschiedet werden, wird die finanzielle Belastung für die Unternehmen hier noch weiter zunehmen. Während deutsche Firmen schon heute mit der Mehrbelastung durch hohe Energiekosten konfrontiert sind, beziehen energieintensive Industriefirmen in Nachbarländern die benötigte Energie wesentlich günstiger. Das kann zu Wettbewerbsnachteilen für die deutsche Wirtschaft führen und sich auch für unsere Unternehmen in Lahr nachteilig auswirken.“
Deshalb wurden von Seiten der Stadt Lahr in Kooperation mit Nestler Wellpappe und der IHK Südlicher Oberrhein wertvolle Anregungen und Impulse dazu gegeben, wie trotz steigender Energie- und Stromkosten Energieeffizienz auch als Chance für die Lahrer Industrie genutzt werden kann. Vieles war den rund 20 Teilnehmern so bisher an Möglichkeiten nicht bekannt. Teilnehmer waren auch etwa 10 Geschäftsführer von Industrieunternehmen vor allem aus dem Lahrer Industriegebiet West. So kam ein Erfahrungsaustausch darüber in Gang, was getan werden kann, um Energiekosten einzusparen.
Nestler Wellpappe konnte durch im ECOfit-Projekt der WRO ermittelte Energieeinsparmöglichkeiten mit relativ geringen Investitionen erhebliche Einsparungen erreichen. Geschäftsführer Dr. Martin Schöne und Betriebsleiter Franz Gayer berichteten von erfolgreichen Maßnahmen sowohl im Bereich der Energieeffizienz, zum Beispiel durch Reduzierung des Stromverbrauchs und Vermeidung des Verlusts von Druckluft, als auch im Bereich der Ressourcenschonung, beispielsweise durch Reduzierung des prozessbedingten Abfalls an Altpapier und Verringerung des Papierverbrauchs.
Nach der Vorstellung dieser bei Nestler Wellpappe durchgeführten Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung ging es darum, welche Investitionen in die Energieeffizienz aus Sicht der IHK Südlicher Oberrhein für Industrieunternehmen sinnvoll sind. Hierzu stellte der seit ca. 30 Jahren in diesem Bereich tätige Leiter des Geschäftsbereichs Umwelt, Energie und Raumordnung, Werner Reif, Energieeffizienzkonzepte der IHK näher vor. Er nutzte die Gelegenheit, um Lahrer Unternehmen die Vorteile von einer Teilnahme an der „EnergieEffizienzWerkstatt“ und am „EnergieEffizienzKreis“ der IHK aufzuzeigen. Darüber hinaus berichtete Werner Reif über von der IHK derzeit durchgeführte Umfragen bei Unternehmen in großen Industriegebieten der Region mit dem Ziel, detailliert die Möglichkeiten firmenübergreifender Energienetzwerke zu prüfen.
Abschließend stellte Manfred Kaiser, der Leiter der Stabsstelle Umwelt der Stadt Lahr, aktuelle Projekte der Stadt Lahr im Bereich Energie, Klima und Umwelt vor und unterstrich auch als Fazit des Best-Practice-Wirtschaftsforums nochmals die Tatsache, dass in Lahr Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen.
