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28.07.2011 - Befragungen zum Zensus 2011 zu Ende - „Mit Verweigerern keine Probleme gehabt“

Am Sonntag, 31. Juli 2011, endet offiziell der Befragungszeitraum des Zensus 2011 – der Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung der Europäischen Union. Die Stadt Lahr hat die Befragungen bereits seit einer Woche abgeschlossen. Insgesamt wurden 890 Haushalte mit rund 5.600 Lahrerinnen und Lahrer befragt. Die Ziehung der Haushalte erfolgte durch das Statistische Bundesamt per Zufallsverfahren.

50 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte waren seit dem Beginn der Befragungen vor zwölf Wochen, zum Stichtag 9. Mai, in Lahr unterwegs.
„Leider sind einige Erhebungsbeauftragte kurzfristig ausgefallen. Hier konnten wir zum Glück auf die Reservepersonen zurückgreifen. In vier Fällen haben uns fleißige Erhebungsbeauftragte ausgeholfen, die noch einen zusätzlichen Bezirk übernommen haben. Für diese Einsatzbereitschaft waren wir sehr dankbar“, berichtet die Leiterin der Lahrer Erhebungsstelle Juliane Dörflinger. Im Gegensatz zu den Schätzungen haben sich nahezu alle Bürgerinnen und Bürger persönlich durch die Erhebungsbeauftragten befragen lassen. „Rund neunzig Prozent der Lahrer wurden persönlich befragt, 7,5 Prozent haben den Fragebogen selbst ausgefüllt und zurückgeschickt und ca. 2,5 Prozent haben die Online-Datenübermittlung genutzt“ informiert die Lahrer Erhebungsstelle.
Die meisten Erhebungsbeauftragten wurden in den Haushalten sehr nett empfangen. „Wir haben so viele positive Rückmeldungen unserer Erhebungsbeauftragten erhalten. Das hat uns riesig gefreut. Das ist nicht selbstverständlich. Immerhin kommt ein „Fremder“ in die Wohnung und stellt auch noch private Fragen“, erzählt Dörflinger. „Vielen Interviewern wurden Getränke angeboten. Es entstanden nette Gespräche. Zudem hatten viele Interviewer die Gelegenheit fremde Kulturen und deren Offenheit und Gastfreundlichkeit kennenzulernen.“

Insgesamt zieht die Stadt Lahr eine positive Bilanz zum Zensus 2011.
„Mir Verweigerern hatten wir keine große Probleme, das haben wir uns ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt“, sagt Juliane Dörflinger. „Mit meinem Kollegen Detlef Dericks zusammen haben wir eine gute Lösung gefunden: Statt einen förmlichen Brief zu schreiben haben wir das persönliche Gespräch gesucht und konnten so Unklarheiten oder Missverständnisse aus dem Weg räumen. Viele hatten z.B. die Befürchtung, Angaben zum Gehalt machen zu müssen. Dies wurde jedoch gar nicht abgefragt.“ Fragen wurden unter anderem nach dem Alter, Geschlecht, Familienstand, Hauptwohnsitz, Schulbesuch, Bildungsstandstand und Berufstätigkeit gestellt. Juliane Dörflinger: „Viele Bürger waren positiv überrascht und haben nach der Befragung erstaunt gesagt: „Und das war schon alles?““

Fünf weitere ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte waren in den sogenannten Sonderbereichen in Lahr unterwegs. Hierzu gehören Altenheime, Internate und sonstige Wohnheime. Die Erhebungsbeauftragten hatten hierfür eine gesonderte Schulung, die sich nur mir den Sonderbereichen befasst hat.

Bereits vier Mal wurde die Erhebungsstelle in Lahr vom Statistischen Landesamt angefahren um die Fragebögen abzuholen, die dann unter Verschluss nach Stuttgart gefahren werden. Diese werden dort gesammelt und anonym ausgewertet. Der ausführenden Erhebungsstelle wurde gesetzlich verboten, die Fragebögen auszuwerten.

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass bei 5 Prozent der Befragten der Haushaltstichprobe eine sogenannte Wiederholungsbefragung durchgeführt werde. Dies dient zur Sicherung der Qualität der Ergebnisse und zur Messung der Zuverlässigkeit. Die Wiederholungsbefragung soll bis im November 2011 abgeschlossen sein.