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19.09.2007 - Auf den Spuren Christlicher Glaubensgeschichte in Lahr

Drei neue Kirchenführungen nehmen die Gäste mit auf die Spuren christlicher Glaubensgeschichte in Lahr. Sie sind in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Kirchen und Fachleuten entstanden. Am Tag des offenen Denkmals waren die Gästeführerinnen und Gästeführer erstmals mit Interessierten auf diesen Pfaden unterwegs.

Am Sonntag, 29. September 2007, gibt es noch einmal Gelegenheit, die Lahrer Kirchen zu besuchen.

Die erste Führung beginnt um 14:00 Uhr. Doris Kronawitter führt durch die Stiftskirche. Beim Kirchenrundgang mit ihr erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele Details aus deren Geschichte, die bis auf die Klosterkirche von 1259 zurückgeht. Die Gästeführerin erzählt welche Auswirkungen der Konfessionswechsel im Jahr 1558 hatte, von den zahlreichen Renovierungsarbeiten in der Kirche und natürlich von der wertvollen Silbermann-Orgel. Die Führung dauert ungefähr 45 Minuten.

Von 15:00 Uhr bis 15:45 Uhr zeigt Joachim Knoche seinen Gästen die Kirche St. Peter und Paul. Ihre Doppelturmfassade prägt das Lahrer Stadtbild auf besondere Weise. Die im Rundbogenstil
erbaute Kirche. St. Peter und Paul ist die erste katholische Kirche in Lahr nach der Reformation. Joachim Knoche berichtet von den vielen Schwierigkeiten, die während der fünfjährigen Bauzeit auftraten und welchen Einfluss die badische Revolution auf den Einbau der Orgel hatte. Während der noch jungen Geschichte von St. Peter und Paul ist der Innenraum mehrmals dem Zeitgeschmack oder den liturgischen Bedürfnissen angepasst worden. Heute wird der Kirchenraum wieder von den „historischen“ Wandmalereien des ausgehenden 19.Jahrhunderts geprägt.

Die dritte und letzte Führung des Tages geht ab 16:00 Uhr durch die Christuskirche. Ihre Entstehungsgeschichte nimmt im Testament des Lahrer Kaufmanns Christian Wilhelm Jamm ihren Anfang. Darüber und über die präzisen Anweisungen, die der Lahrer Kaufmann zur Verwendung seines Geldes gegeben hat, berichtet Gästeführer Joachim Knoche. "Die Form des Baus soll eine Zierde des Stadtteils sein und nicht schwerfällig; ein kleines Glockentürmchen ist genügend. Die Kirche solle zu Ehren Christus benannt sein. Streng Orthodoxe sollen ausgeschlossen sein", bestimmte Jamm, der in eben dieser Kirche beigesetzt werden wollte. In rund einer Stunde erzählte Joachim Knoche seinen Gästen nicht nur vom Stifter, sondern auch aus der Entstehungsgeschichte der Kirche und vom Streit zwischen Kirche und Stadtverwaltung sowie vom Bau, den Renovierungen und Umbauten der Christuskirche.

Die beiden Gästeführer haben sich intensiv in Arbeitsgruppen und Seminaren auf die Führungen vorbereitet. Besucher dürfen sich auf fundierte Kenntnisse und detailreiche Vorträge freuen.

Zwischen den einzelnen Führungen rechnen wir mit 15 Minuten Wegzeit. Zu Fuß dauern die Wege zwischen den Kirchen allerdings zu lange, deshalb sollten alle, die an allen drei Führungen teilnehmen möchte, per Fahrrad oder Auto kommen. Es stehen nur wenige Mitfahrgelegenheiten zur Verfügung.