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08.07.2008 - Areal "Brünnle" – Aktivierung einer Brachfläche

„Die Brache Areal ‚Brünnle‘ war lange genug eine klaffende Wunde in unserer nördlichen Innenstadt. Ich freue mich sehr, dass wir hier nun mit Zürcher Immobilien einen Investor haben, der das große Entwicklungspotenzial der Nördlichen Altstadt erkennt und sowohl von Gestaltung als auch Nutzung ein überzeugendes Konzept vorlegt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller nach der letzten Gemeinderatssitzung, in der die Weichen für das Projekt Areal „Brünnle“ gestellt wurden.

Die heutige Brachfläche hinterlässt seit Jahren einen trostlosen Eindruck. Im Jahr 2002 erfolgte nach Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt der Abriss der ehemaligen Brünnle - Brauerei. Erstmals erwähnt wurde die Brauerei im Jahr 1841. Das Bierbrauen stellte der letzte Betreiber 1953 zwar ein, führte aber bis 2001 die Brünnle – Gastwirtschaft weiter. Das in die Jahre gekommene Gebäude verfiel zusehends und der Abbruch war zwangsläufig die Folge.

In den vergangenen Jahren bestärkte die Stadt den späteren Eigentümer, das Areal einer Bebauung zuzuführen und sprach auch potenzielle Investoren darauf an. Dabei machte sie deutlich, dass der Bereich nicht nur für Einzelhandel, sondern auch für einen Wohnungsbau sehr geeignet sei.

Seit Dezember 2006 arbeitet die Zürcher Immobilien GmbH & Co KG aus Meißenheim aktiv an der Entwicklung des Areals. Erwerbsverhandlungen mit den Eigentümern des Jugendstilhauses Kaiserstraße/Dinglinger-Tor-Straße und der rückwärtigen Flächen konnten im Februar und Juni 2008 erfolgreich abgeschlossen werden. Die überzeugende Entwurfsplanung für den Gesamtbereich sieht eine dreigeschossige Bebauung mit ausgebautem Dachgeschoss, Handelsfläche im Erdgeschoss und Wohnnutzung in den Obergeschossen vor. Das Konzept entspricht uneingeschränkt den Sanierungszielen des Sanierungsgebiets – Stärkung der Altstadt, Stärkung der Wohnfunktion, Aktivierung von Brachflächen – und bezogen auf das Menzer-Gebäude – behutsame Sanierung von Denkmälern.

Obwohl namhafte Filialisten großes Interesse an dem Vorhaben zeigten, drohte die Aktivierung der Brache an den Kosten zu scheitern. Nach vorliegenden Gutachten zur Baureifmachung des Geländes erschien eine wirtschaftliche Realisierung des Projekts unter heutigen Gegebenheiten nicht möglich. Enorme Schwierigkeiten erzeugen die 14 Meter tiefen Keller unterhalb der Geländeoberfläche. Der Abbruch und das Verfüllen des Kellers wäre wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen. Doch die Statiker haben eine Alternativlösung gefunden: Die Lasten des Gebäudes werden über eine druckverteilende Platte und Betonpfähle in den Boden abgeleitet.

Im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet können auch Abbruchmaßnahmen gefördert werden. Nach Gesprächen mit dem Regierungspräsidium Freiburg ist eine Förderung durch Bund, Land und der Stadt möglich. Der Lahrer Anteil daran beträgt vierzig Prozent der Gesamtfördersumme, ca. 220.000 Euro. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, 07. Juli 2008, einstimmig beschlossen und damit die hohe Priorität belegt, die das Projekt Areal ‚Brünnle‘ mit dem Jugendstilhaus Kaiserstraße/Dinglinger-Tor-Straße gerade im Sinne des Sanierungsziels – Stärkung der Altstadt – genießt. Alle Beteiligten sind überzeugt, dass die Baureifmachung des Geländes, mit den geplanten 14 Wohnungen in den Obergeschossen und die Kombination der Verkaufsflächen in Alt- und geplantem Neubau die umgebende Bebauungsstruktur mit ihren Handelsflächen maßgeblich stärken werden.

Die Stadt freut sich, den Bauantrag für die Bebauung dieser zentralen Brache entgegen nehmen zu dürfen.