Gottlos
10.05.2024, 20.00 Uhr
Was tun, wenn der eigene Sohn im Krieg fällt? Anton, Anfang zwanzig, fällt, verletzt von einer Panzerfaust, bei einem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. „Gottlos“ thematisiert das Danach. Wie umgehen mit dem Verlust? Aus einem letzten Absacker entwickelt sich ein fulminanter Schlagabtausch zwischen Verantwortung und Schuld, zwischen Erinnerung und Gegenwart. Dieses Theaterstück changiert an der Schnittstellezwischen psychologischem Kammertheater und gesellschaftskritischer Studie – erprobt die Abgründe, die Unsicherheiten, den Verlust. Natalja Althauser begann im Sommer 2020 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig als junge Autorin mit den Arbeiten an diesem Projekt, ein Jahr vor dem geplanten Abzug aus Afghanistan. Wie aktuell das Thema ist, verdeutlicht die Tatsache, dass sich die Ereignisse dort seit dem 31.8.21überschlagen. Was legitimiert Kriegseinsätze? Wie wird um die gefallenen Männer und Frauengetrauert? Welchen Raum nimmt ihre persönliche (Lebens-)Leistung im Zusammenspiel mit der deutschen Außenpolitik ein? Das Diskutieren, Erörtern und Hinterfragen ist Anliegen dieses Projekts.