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22.02.2017 - Tagung zu Migrationen im Alemannischen Raum in Lahr "Alte Heimat – Neue Heimat"

Migration ist kein neues Thema. Menschen verließen zu allen Zeiten ihre Heimat und suchten ihr Glück in der Ferne. Was das für das hiesige Dreiländereck bedeutet, ist Thema der Tagung "Alte Heimat – Neue Heimat. Migrationen im alemannischen Raum", die von Mittwoch bis Freitag, 15. bis 17. März 2017, in Lahr stattfindet.

Den Aufbruch in ein vermeintlich besseres Leben gab es in allen historischen Epochen. Es lohnt sich aber auch, Ein- und Auswanderungsbewegungen in einer Region in den Blick zu nehmen. Deshalb wird im ersten Teil der Tagung im Mittelpunkt stehen, aus welchen Gründen und Motiven Menschen in der Frühen Neuzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts innerhalb des sprachlich recht vertrauten Raums zwischen Vorarlberg und Elsass, zwischen der Schweiz und Schwaben den Lebensort wechselten oder diesen Raum verließen.

Einwanderer brachten gleichzeitig immer auch ihre Kultur und Lebensart mit. An den Veränderungen der Sprache und der Essgewohnheiten lassen sich sowohl Integration als auch Ausgrenzung ablesen.

Und es wandert keineswegs nur der Mensch, sondern auch die Vegetation – mit und ohne menschliche Einwirkung. Deshalb muss, gerade im klimatisch begünstigten und verkehrsreichen Oberrheingebiet, über das sehr virulent gewordene Phänomen des "Unterwegsseins" der Pflanzen neu nachgedacht werden.

Leitgedanke der gesamten Tagung und wichtiger Diskussionspunkt vor allem im letzten Abschnitt ist die Frage "Was kann heute eigentlich Heimat sein beziehungsweise werden?".

Eröffnet wird die Tagung am Mittwochabend um 19:30 Uhr von Stadthistoriker Thorsten Mietzner. Dieser hält einen Vortrag zum Thema "Die Stadt als Basar. Stadtökonomie und Migration in Lahr/Schwarzwald im 20. Jahrhundert". Dieser Vortrag kann auch besucht werden, ohne sich für die Tagung anzumelden.

Die weiteren Referenten der Tagung kommen aus Deutschland und der Schweiz und sind ausgewiesene Spezialisten aus unterschiedlichen Fachgebieten von der Botanik bis zur Volkskunde. Ein Team aus dem Alemannischen Institut, dem Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) und der Stadt Lahr hat die Konferenz konzipiert und vorbereitet.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten und ist öffentlich. Der Teilnahmebeitrag beträgt 25 Euro. Es gibt auch günstige Tageskarten. Programmanforderung und Anmeldung ist bis spätestens Freitag, 10. März 2017, beim Alemannischen Institut Freiburg, E-Mail info@alemannisches-institut.de oder Telefon 0761 / 150 675-70, möglich.