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25.04.2024 - Stadt Lahr und E-Werk Mittelbaden unterzeichnen Pachtvertrag für Waldfläche am „Detschel“ Mit mehr Windkraft zur klimaneutralen Kommune

Bernhard Palm unterschreibt einen Vertrag, Markus Ibert sitzt neben ihm
Bernhard Palm, Vorstand beim E-Werk Mittelbaden (rechts), und Oberbürgermeister Markus Ibert unterzeichnen den Pachtvertrag über eine Waldfläche am „Detschel“.
Quelle: Stadt Lahr
Die Stadt Lahr hat mit dem Elektrizitätswerk Mittelbaden AG & Co. KG einen Pachtvertrag über eine städtische Forstfläche am „Detschel“ abgeschlossen. An diesem Standort möchte das E-Werk Mittelbaden zwei Windenergieanlagen errichten.

„Die Stadt Lahr hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutrale Kommune zu werden. Die Stromerzeugung mittels Windkraft kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Oberbürgermeister Markus Ibert. „Wir begrüßen daher, dass das E-Werk Mittelbaden als regionaler Energieversorger verstärkt in die Erzeugung erneuerbarer Energie eingestiegen ist. Das Vorhaben am Detschel ist ein weiterer Schritt, mit dem wir die Energiewende in Lahr gemeinsam voranbringen.“

Die circa 3,8 Hektar große Forstfläche am Detschel befindet sich südlich des Sulzbachtals und ist der Gemarkung Kippenheimweiler zugeordnet. Die Stadt Lahr erhält vom E-Werk eine Mindestpacht oder einen prozentualen Ertragsanteil, falls der Verkaufsertrag des erzeugten Stroms die Mindestpacht übersteigen würde. Der Erlös ist damit für die Stadt Lahr höher als aus der forstwirtschaftlichen Nutzung. Die Laufzeit des Pachtvertrags beträgt 20 Jahre mit Option auf Verlängerung.

Das E-Werk hat bereits 2021 mit städtischer Erlaubnis untersucht, ob sich der Standort für Windenergieanlagen eignet – mit positivem Ergebnis: Vorgesehen ist, dass die beiden geplanten Anlagen eine Leistung von circa 12 bis 14 Megawatt (MW) erbringen und damit rechnerisch etwa 7.000 Haushalte pro Jahr mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgen. Nach Abschluss des Pachtvertrags wird das E-Werk nun dafür sorgen, dass die öffentlich-rechtlichen Zulassungsvoraussetzungen zur Errichtung von Windenergieanlagen an dieser Stelle erfüllt werden. Dazu gehören auch die Untersuchung auf Umweltverträglichkeit und insbesondere der Arten- und Naturschutz.

Bernhard Palm, Vorstand E-Werk Mittelbaden: „Wir begrüßen den Ausbau der regenerativen Energien durch Windenergie, zumal wir hier in der Ortenau noch Ausbaubedarf haben und das Überangebot an Sonnenenergie sinnvoll ergänzen wollen. Windenergie können wir dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, zum Beispiel nachts. Im E-Werk Mittelbaden verfolgen wir das Ziel, die Ortenau CO2-neutral werden zu lassen und unterstützen dabei die von uns versorgten Kommunen. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Lahr die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende umzusetzen.“

Das Gebiet am Detschel ist im Regionalplan aktuell noch nicht als Windvorrangfläche berücksichtigt. Geplant ist jedoch, dass sich der Regionalverband Südlicher Oberrhein noch vor dem Sommer mit dem Thema befasst. Sofern der Regionalplan angepasst wird, kann die Stadt Lahr im nächsten Schritt eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg bringen. Ziel ist, dass die beiden Windenergieanlagen am Detschel im Jahr 2027 den Betrieb aufnehmen.