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Klimatipps

Wir alle können etwas (mehr) für den Klimaschutz tun. Die Abteilung Grün und Umwelt, Sachgebiet Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit hat für Sie einige informative und praktische Klimatipps für die Bereiche Licht, Wärme, Mobilität, Konsum und Freizeit zusammengestellt.

Bitte beachten Sie auch unsere Umweltipps.

Elektrogeräte

Für reine Wäsche reicht oft das effiziente eco-Programm.

Durchschnittlich zwölf Prozent des Wasserverbrauchs und fünf Prozent des Strombedarfs im Haushalt gehen auf Kosten der Waschmaschine. Dabei haben die individuellen Verbrauchswerte eine große Bandbreite. Einen wesentlichen Einfluss auf den Verbrauch hat die gewählte Waschtemperatur. So benötigt das 40-Grad-Programm rund 45 Prozent weniger Strom als die 60-Grad-Wäsche. Und auch bei 30 Grad werden mit modernen Waschmitteln die meisten Kleidungsstücke sauber. Energiesparprogramme laufen zwar länger, kommen aber mit weniger Wasser und Strom aus. Sogenannte Sparprogramme für nur halb befüllte Maschinen brauchen dagegen trotzdem 60 bis 85 Prozent an Wasser und Energie. Insofern empfiehlt es sich, mit voller Ladung zu waschen. Hier hilft die Faustregel, wenn zwischen Wäsche und oberer Waschtrommel noch eine Faust reinpasst, dann ist die Trommel gut gefüllt.

Zum anderen hat die Effizienz von Haushaltsgeräten in den letzten 20 Jahren einen großen Sprung gemacht. Daher gilt: Ist die Waschmaschine mehr als 15 Jahre alt, kann sich eine Neuanschaffung auch finanziell lohnen. Der Online-Waschrechner des Forums Waschen hilft bei der Kalkulation, ob ein Austausch sinnvoll ist.

Ein weiterer Faktor ist das Trocknen der Wäsche. Wo immer möglich sollte sie auf der Leine hängen, statt im Wäschetrockner herumgewirbelt zu werden. Das spart nicht nur enorm viel Strom, es schont auch die Wäsche, denn der Abrieb im Trockner ist gewaltig.

Ihre Waschmaschinen-Tipps der Woche:

  • Reinigen Sie Ihre Waschmaschine regelmäßig, wenn Sie mit niedrigen Temperaturen waschen. Ein 40-Grad-Durchlauf mit fünf Esslöffeln Natron im Waschmittelfach hilft gegen Bakterien und unangenehme Gerüche.
  • Bei der Waschmittelmenge ist auch die Wasserhärte zu berücksichtigen. Hart ist das Wasser (2,82 mmol/l) in der Lahrer Kernstadt, Langenwinkel, Mietersheim, Kippenheimweiler, Hugsweier und Sulz. Weich ist das Wasser (0,71 mmol/l) in Kuhbach und Reichenbach. Fünf Esslöffel Zitronensäure direkt in der Trommel beseitigt Kalkablagerungen.
  • Achten Sie bei einer Neuanschaffung auf das aktuelle EU-Effizienzlabel und auf eine zu Ihrem Haushalt passende Größe. Auch die Stadt Lahr hat in ihren Beschaffungsleitlinien festgelegt, dass mindestens die zweithöchste verfügbare EU-Energieeffizienzklasse erreicht werden muss.
  • Vermeiden Sie umweltschädliches Mikroplastik im Waschmittel. Übrigens: Die Lahrer Beschaffungsleitlinien verbieten Mikroplastik in Wasch- und Reinigungsmitteln für die Nutzung innerhalb der Stadtverwaltung.

Der Löwenanteil am Stromverbrauch in Privathaushalten geht mit 33 Prozent auf das Konto von Großgeräten, wie Kühlschrank, Wasch- und Spülmaschine, mit 28 Prozent auf Unterhaltungselektronik sowie 13 Prozent Beleuchtung. Aber auch der Energiekonsum von Kaffeemaschine, Staubsauger, Föhn und elektrischer Zahnbürste läppert sich ordentlich zusammen. 17 Prozent des Haushaltsstroms entfallen auf „Sonstiges“. Hier ist also durchaus Sparpotenzial vorhanden.


Je höher die Leistung der Geräte, desto höher auch der Verbrauch. Ein Gerät mit 1.000 Watt Leistung verbraucht eine Kilowattstunde pro Stunde im Betrieb. Doch mehr elektrische Power bedeutet nicht, dass die gewünschte Dienstleistung besser ist. Beispiel Staubsauger: Die Saugleistung – also die Reinigungswirkung – ist nicht notwendigerweise von der Wattzahl abhängig. 600 Watt Leistung reichen völlig aus. Stromsparend ist es zudem, regelmäßig die Filter zu wechseln und die Rohre zu reinigen.
Beispiel Kaffee kochen: Herkömmliche Filterkaffeemaschinen ziehen 1.000 Watt Leistung, Kaffeevollautomaten oft 1.500 Watt oder mehr. Entscheidend ist hier jedoch auch die Betriebsdauer, denn Standby verbraucht viel Energie. Am sparsamsten sind übrigens die klassische French-Press oder das italienische Espressokännchen für den Herd.

Ihre Stromspar-Tipps der Woche:

  • Halten Sie Kaffee stromsparend in der Thermoskanne warm – so behält er auch mehr Aroma als auf der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine.
  • Entkalken Sie Ihre Geräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine regelmäßig, denn Kalkablagerungen erhöhen den Stromverbrauch und führen letztendlich zu Schäden. Mit Essigessenz oder Zitronensäure geht das auch mit natürlichen Mitteln..
  • Ist Ihr Stromverbrauch zu hoch? Beim StromCheck der Stadt Lahr können Sie es herausfinden und bekommen weitere Stromspar-Tipps.
  • Wo stecken die Stromfresser in Ihrem Haushalt? Testen Sie es mit einem Strommessgerät. Ausleihen können Sie ein solches bei der Mediathek Lahr.

 

In Sachen Energieeffizienz hat sich in den letzten Jahrzehnten dank immer strengerer Vorgaben durch die EU enorm viel getan. Ein Vergleich zwischen Kühl- und Gefriergeräten von 1990 bis 2020 zeigt, dass die neuen Modelle 60 bis 70 Prozent weniger Energie verbrauchen. Hinzu kommt, dass Alterungsprozesse, wie spröde werdende Dichtungen, verstaubte Kühlgitter oder nachlassende Dämmwirkung wegen Materialermüdung, den Stromverbrauch deutlich erhöhen.

Insofern kann es sich sowohl finanziell als auch aus Klimaschutzgründen durchaus lohnen, einen noch funktionierenden Kühlschrank in den Ruhestand zu schicken. Wirtschaftlich rechnet sich eine Neuanschaffung, wenn die jährlich gesparten Stromkosten die Anschaffungskosten innerhalb von maximal zehn Jahren wieder eingespielt haben. Bei steigenden Strompreisen sind die Anschaffungskosten noch schneller ausgeglichen.

Durchschnittlich ist bei einem 15 Jahre alten Gerät eine Neuanschaffung zu empfehlen. Dann stimmt auch die ökologische Bilanz unter Berücksichtigung der Emissionen und Ressourcen zur Herstellung des Neugerätes. Wer allerdings bei der Anschaffung schon vor mehr als 15 Jahren auf Effizienz gesetzt und einen A+++-Kühlschrank gekauft hat, kann ihn meist noch ein paar Jahre nutzen und ihn gegebenenfalls reparieren lassen, bevor ein Austausch lohnt.

Ihre Kühlschrank-Tipps der Woche:

  • Wie effizient ist Ihr Altgerät? Abhängig davon entscheidet sich, ob eine Neuanschaffung finanziell oder aus Umweltsicht sinnvoll ist. Beim KühlCheck der Stadt Lahr können Sie das nach Stromkosten, CO2-Emissionen und Vollkosten differenziert prüfen.
  • Für einkommensschwache Haushalte mit dem Lahr-Pass gibt es die KühlCheck-Prämie. Damit kostet Sie Ihr neuer effizienter Kühlschrank nur 50 bzw. 80 Euro.
  • Wählen Sie Ihr Neugerät passend zu Ihrem Bedarf. Für Singles und Paare reichen normalerweise 100 bis 150 Liter Nutzinhalt als Basis plus 50 Liter für jede weitere Person im Haushalt.

Auch wenn der kalendarische Winteranfang erst am 21. Dezember ist – schon jetzt ist es draußen häufig dunkel, nass und kalt. Dennoch sollte dies kein Grund sein, das Fahrrad bis zum Frühling einzumotten, denn mit der richtigen Ausrüstung lassen sich auch im Herbst und Winter viele Strecken gut per Velo zurücklegen. Zudem trainiert regelmäßige Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem, schützt so vor Infektionskrankheiten und macht den Kopf frei.

Um Mensch und Gefährt fit für die Winter-Challenge zu machen, bedarf es nur weniger, meist kostengünstiger Wartungsarbeiten am Fahrrad selbst (siehe Tipps). Mit etwas höheren Investitionen ist die Anschaffung wetterfester Kleidung verbunden. Regenjacke und -hose, Handschuhe (am besten mehrere unterschiedlich dicke Paare für verschiedene Temperaturlevel) und gegebenenfalls Schuhüberzieher halten dafür etliche Jahre und sind auch für andere Outdoor-Aktivitäten einsetzbar.

Noch wichtiger als in den Sommermonaten ist eine gute Beleuchtung. Ein Nabendynamo funktioniert zuverlässig bei Nässe, verlangt keinen zusätzlichen Kraftaufwand und kann nicht, wie batteriebetriebene Leuchten, zu Hause vergessen werden. Mit Reflektoren an Speichen, Pedalen und an der Kleidung sind Radler/innen bei Dunkelheit gut sichtbar.

Ihre Fahrrad-Tipps der Woche:

  • Schützen Sie Ihre Kette! Nässe und Streusalz greifen Kette und Ritzel an. Regelmäßig mit einem guten Kettenöl gepflegt, kommen Sie gut über den Winter.
  • Halten Sie bewegliche Teile beweglich! Für Schalt- und Bremszüge, Umwerfer und auch für das Fahrradschloss eignet sich dagegen Kriechöl, dass auch in feine Ritzen eindringen kann und wasserabweisend ist. So friert nichts mehr fest.
  • Winterreifen fürs Fahrrad? Ein normales Profil ist völlig ausreichend, Reifen mit Spikes nutzen allenfalls an den äußerst seltenen, sehr vereisten Tagen und erhöhen ansonsten den Rollwiderstand, das Treten wird also anstrengender.
  • Im Trockenen parken? Am Lahrer Bahnhof gibt es 190 abschließbare Fahrradboxen. Über unser Online-Formular können Sie sich zur Anmietung anmelden.

Große Haushaltsgeräte – die berühmte „Weiße Ware“ – sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich effizienter geworden. Ein wichtiger Grund dafür ist die EU-Ökodesign-Richtlinie. Seit 2005 verschärfte eine ganze Reihe von Verordnungen die Effizienzkriterien für Elektrogeräte, sodass die größten Stromfresser Schritt für Schritt nicht mehr in den Verkauf gelangten. Auch immer strengere Mindestanforderungen an die Umweltverträglichkeit müssen die Hersteller erfüllen.

Schon seit den 1990er Jahren gibt es zudem das EU-Energielabel mit den Effizienzklassen von A bis G. Immer effizientere Geräte erweiterten den Rahmen und sprengten ihn schließlich: Die Labels A++ und A+++ kennzeichneten ab 2010 die sparsamsten Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler – verwirrend für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Daher führte das neue EU-Energielabel seit März 2021 die Kennzeichnung für Haushaltsgeräte wieder auf die Klassen A bis G zurück – allerdings mit deutlich erhöhten Anforderungen. Die Klasse A blieb zunächst „leer“, um den Herstellern einen Anreiz zur Entwicklung noch effizienterer Geräte zu geben. Die Folge ist, dass ein neuer B-Kühlschrank effizienter sein kann als ein zehn Jahre altes Gerät mit dem Label A+++. Deshalb Augen auf beim Gerätekauf! Das EU-Label gibt den jährlichen Stromverbrauch und teils auch weitere Werte an - bei Waschmaschinen beispielsweise den Wasserverbrauch, die Schleuderwirkung und die Lautstärke.

Auch die Lahrer Stadtverwaltung setzt auf Effizienz: Haushaltsgeräte müssen mindestens mit der zweithöchsten verfügbaren EU-Energieeffizienzklasse ausgezeichnet sein.

Ihre Effizienz-Tipps der Woche:

  • Schauen Sie beim Online-Vergleich auf die Effizienz – die Europäische Produktdatenbank EPREL bietet einen Überblick über zahlreiche Produktgruppen. Auf der Website der Verbraucherzentrale Baden-Württembergs werden regelmäßig hilfreiche Tipps für den Kauf von energieeffizienten Haushaltsgeräten veröffentlicht.
  • Vermeiden Sie den Rebound-Effekt. Dieser besagt, dass die Effizienz zwar wächst, der Energiespareffekt in der Gesamtheit jedoch nicht so zum Tragen kommt, wie er könnte. Grund ist, dass oftmals mehr und größere Geräte angeschafft werden, die auch öfter und länger laufen und somit mehr Energie verbrauchen.
  • Achten Sie auf die richtige Entsorgung. Für ein möglichst hochwertiges Recycling sind Elektrogeräte am Ende ihrer Nutzungsdauer zu den entsprechenden Wertstoffhöfen zu bringen.

Bizarre Eislandschaften im Gefrierfach? Ein klarer Indikator, dass es höchste Zeit ist, den Kühlschrank oder die Gefriertruhe abzutauen. Denn schon eine Eisschicht von einem Zentimeter Dicke erhöht den Stromverbrauch um bis zu 50 Prozent. Ein idealer Zeitpunkt für die Abtauaktion ist vor dem Urlaub. So können die Geräte für zwei, drei oder gar vier Wochen vom Netz gehen und - bei geöffneter Tür - gründlich Pause machen. Das spart zusätzlich Strom!

Doch um welche Mengen geht es beim Thema Kühlen? Das klassische Kühl-Gefrier-Kombigerät mit einem Volumen von 300 Litern benötigt jährlich im Durchschnitt 250 bis 300 Kilowattstunden (kWh) Strom. Das kostet rund 100 Euro, ein erhöhter Stromverbrauch durch Eisansatz kann also durchaus mit 30 bis 50 Euro jährlich zu Buche schlagen. Altgeräte können auch deutlich mehr Energie fressen, hier bringt regelmäßiges Abtauen insofern noch höhere Einspareffekte - für das Klima und den Geldbeutel.

Nur um die 100 kWh jährlich benötigen die effizientesten derzeit auf dem Markt erhältlichen Kühl-Gefrier-Kombis. Übrigens: Die sogenannte No-Frost-Abtauautomatik sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Kühlschrankinnenraum kondensiert, und verhindert Reifbildung und die Entstehung von Eisschichten. Leider führt diese Funktion aber auch zu einem rund 10 Prozent höheren Energieverbrauch.

Ihre Energiespar-Tipps der Woche:

  • Um dicke Eisschichten zu lockern, können Sie eine Schale mit heißem Wasser ins zuvor abgeschaltete Gefrierfach stellen.
  • Sind noch Lebensmittel übrig? Verschenken Sie sie in der Nachbarschaft: weniger Verschwendung, mehr nette Kontakte.
  • Ab diesem Sommer soll es in Lahr einen „Öffentlichen Kühlschrank“ geben - ein perfekter Ort, um überschüssige Lebensmittel mit der Stadt zu teilen. Er wird voraussichtlich am Eingang der Mediathek stehen, die lokale Gruppe von Foodsharing unterstützt das Projekt.
  • Ist Ihr Kühlgerät schon mehr als zehn Jahre alt, sollten Sie über eine Anschaffung nachdenken, denn in Sachen Energieeffizienz hat sich bei Haushaltsgeräten enorm viel getan.

Letzte Woche, Donnerstag, 27. Juli 2023, war der globale Earth-Overshoot-Day, der Tag, an dem die Menschheit sämtliche natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die unser Planet für ein Jahr zur Verfügung stellen kann. In Deutschland war das Limit übrigens schon am Donnerstag, 04. Mai 2023 erreicht. Ein kleiner, aber nicht unbeträchtlicher Teil dieses Ressourcenverbrauchs entfällt auf die Stromerzeugung. Und ein Teil davon wird wiederum verschwendet, ohne irgendeinen Nutzen zu bringen: durch Stand-by.

Durchschnittlich acht Prozent des Stromverbrauchs in Privathaushalten ziehen elektrische Geräte, die im Bereitschaftszustand sind. Zum Beispiel sind es oft Fernseher, Stereoanlage, Computer, Handy-Ladegerät, Waschmaschine oder Mikrowelle, die ungenutzt dennoch Strom verbrauchen. Familie Musterfrau, die in einem Einfamilienhaus wohnt und 3.600 bis 4.500 Kilowattstunden verbraucht, kann jährlich 144,00 Euro sparen und 145 kg CO2 vermeiden, wenn sie alle Geräte im Haushalt konsequent richtig abschaltet, das heißt, sie vollständig vom Stromnetz trennt.

Mit einem Klick geht das, wenn gleich mehrere Stromverbraucher an einer schaltbaren Steckerleiste hängen. Bei ferngesteuerten Steckdosen ist dies noch bequemer machbar, diese haben jedoch auch einen geringen Eigenverbrauch. Für das Büro oder gemeinsam arbeitende Gerätegruppen gibt es sogenannte Master-Slave-Steckdosen. Schaltet man das als „Master“ definierte Gerät ab, wird bei allen anderen Geräten ebenfalls die Stromzufuhr abgestellt und somit sehr effektiv Strom gespart.

Ihre Stromspar-Tipps der Woche:

  • Finden Sie Ihre Stand-by-Stromfresser in drei Schritten. Erstens: Wo ein Licht leuchtet, wird auch Strom verbraucht - logisch. Ein LCD-Fernseher zieht im Stand-by-Modus beispielsweise 14 Watt. Im Jahr summiert sich das auf einen Stromverbrauch von 112 Kliowattstunden.
  • Zweitens: Schalten Sie alle Geräte, an denen ein Licht leuchtet, aus und notieren Sie sich Ihren Zählerstand, bevor Sie übers Wochenende wegfahren. Liegt der Verbrauch während Ihrer Abwesenheit bei mehr als einer Kilowattstunde pro Tag, spricht das für einen erhöhten Verbrauch und Sie sollten dies überprüfen.
  • Drittens: Eine Ursache könnte beispielsweise ein wenig effizienter Kühlschrank sein. Aber auch die Waschmaschine kann Strom ziehen, selbst wenn diese nicht läuft. Mit einem Strommessgerät kommen Sie den Stromfressern auf die Spur. Ausleihen können Sie ein solches in der Mediathek Lahr Kaiserstraße 41 oder beim Kundencenter Lahr des E-Werks Mittelbaden in der Lotzbeckstraße 45.

Nach den Festtagen ist der Kühlschrank in vielen Haushalten ordentlich vollgepackt. Das ist nicht nur appetitlich, sondern – kaum zu glauben – es spart auch Energie. Grund dafür ist, dass die im Kühlschrank lagernden Lebensmittel wie ein Kühlakku die Kälte speichern, während kalte Luft beim Türöffnen entweicht. Die „leeren Räume“ füllen sich mit zimmerwarmer Luft, die dann energieaufwendig wieder runtergekühlt werden muss.

Doch es sind auch weitere Faktoren zu beachten: Wie oft und wie lange wird die Kühlschranktür geöffnet? Wer minutenlang nach dem Gewünschten suchen muss, weil im vollen Kühlschrank nichts mehr aufzufinden ist, konterkariert den Energie-Spareffekt. Auch sollten warme Speisen vor dem Reinstellen vorher unbedingt abkühlen. Getränke kann man zu dieser Jahreszeit auch auf dem Balkon vorkühlen, wodurch man noch mehr Energie gespart.

Beim Neukauf eines Kühlschranks ist es wichtig, eine zum Haushalt passende Größe zu wählen. Für Ein- bis Zweipersonenhaushalte reichen rund 100 bis 150 Liter Volumen aus. Pro weiterer Person kann man 50 Liter dazurechnen. Wie effizient Ihr aktueller Kühlschrank ist und was Sie durch eine Neuanschaffung möglicherweise sparen können, verrät Ihnen der KühlCheck der Stadt Lahr. Für einkommensschwache Haushalte mit dem Lahr-Pass gibt es übrigens die KühlCheck-Prämie. Damit kostet ein neuer effizienter Kühlschrank nur 50 beziehungsweise 80 Euro.

Ihre Kühlschrank-Tipps der Woche:

  • Nicht zu kalt einstellen! Wenn sich die Butter nicht mehr streichen lässt, ist es zu kalt im Kühlschrank. 7°C Durchschnittstemperatur reichen zur sicheren Lagerung von Lebensmitteln völlig aus. Das entspricht Stufe 2-3.
  • Nutzen Sie Kältezonen. Auch im Kühlschrank sinkt kalte Luft nach unten! Im obersten Fach fühlen sich bei 8°C Wurst, Käse und verpackte Speisereste wohl. In der Mitte lagern bei 5°C Milchprodukte und geöffnete Gläser für Essiggurken und Co. optimal. Das untere Fach ist mit 2 °C für besonders leicht verderbliche Lebensmittel geeignet. Die Glasplatte schützt die darunterliegenden Frischefächer vor zu großer Kälte, denn Obst und Gemüse sollten nicht bei unter 8 °C lagern.
  • Frisch gekaufte Lebensmittel nach hinten legen – die älteren zuerst verbrauchen. So vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt.

Ernährung

Eine häufige Frage: Was ist besser fürs Klima, bio oder regional? Die kurze Antwort: Am besten beides! Fakt ist: 1,76 Tonnen Treibhausgase verursacht die Lebensmittelproduktion pro Kopf, mehr als die Hälfte (0,93 Tonnen) davon entsteht außerhalb Deutschlands. Weite Transportwege, möglicherweise noch mit dem Flugzeug, schlagen sich äußerst negativ in der CO2-Bilanz von Lebensmitteln nieder. Das heißt: Für Kleinbauern in Costa Rica mag die Fairtrade-Bio-Mango definitiv besser sein als der Anbau pestizidbelasteter Plantagenfrüchte, für die Klimabilanz ist sie es eher nicht. 

Grundsätzlich sind regionale Produkte im Vergleich klimafreundlicher, vorausgesetzt man kauft sie, wenn sie Saison haben. Ein Saisonkalender gibt einen guten Überblick. Denn auch hierzulande angebaute Lebensmittel können einen ordentlichen CO2-Rucksack mitschleppen, wenn sie lange gekühlt werden müssen. Jetzt im April ist der per Schiffsfracht transportierte Apfel aus Neuseeland dem monatelang gelagerten heimischen Apfel in der Klimabilanz tatsächlich überlegen.

Deshalb lohnt es sich, im Lebensmitteleinzelhandel auf die Herkunft der Produkte zu schauen. Die Vielfalt der lokalen Landwirtschaft zeigt der Lahrer Wochenmarkt, der dienstags und samstags auf dem Markplatz sowie donnerstags auf dem Schlossplatz stattfindet. Viele der dort verkaufenden Erzeuger:innen setzen auf biologischen Anbau, womit der dritte Aspekt nachhaltiger Ernährung ins Spiel kommt: Die Produktion von Biolebensmitteln verursacht weniger Emissionen, weil sie auf stickstoffhaltigen Kunstdünger verzichtet. Sie schont gleichzeitig auch das Grundwasser, hält die Böden intakt und fördert die Biodiversität. Unter dem Strich landen weniger Chemikalien in den Lebensmitteln – gut für die Gesundheit.

Ihre Ernährungs-Tipps der Woche:

  • Gönnen Sie sich ruhig Ihr Schnitzel – in Maßen: 400 Kilogramm CO2 jährlich spart eine fleischreduzierte Ernährung im Gegensatz zu einer fleischbetonten. Maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst wöchentlich empfiehlt übrigens auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
  • Beispielsweise bei der Verbraucherzentrale gibt es einen Saisonkalender als Poster für die eigene Küche zum Herunterladen.

 

Mit guten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet? Weniger Alkohol, mehr Sport, gesündere Ernährung und dabei auch noch etwas für den Klimaschutz tun? (Nicht nur) bei den letzteren beiden kann man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn der übermäßige Verzehr tierischer Produkte ist nicht nur ungesund, sondern auch mit hohen CO2-Emissionen verbunden. Während durch eine fleischlastige Ernährungsweise jährlich rund zwei Tonnen Treibhausgase pro Person entstehen, verursacht ein Vegetarier nur 1.160 Kilogramm, ein Veganer sogar nur 940 Kilo. Zudem verbraucht die Fleischproduktion im Vergleich zum Pflanzenanbau deutlich mehr Wasser und beansprucht ein Vielfaches an landwirtschaftlichen Flächen. Schließlich muss jede pflanzliche Kalorie zunächst einmal von dem jeweiligen Nutztier verstoffwechselt werden, bevor Fleisch, Milch oder Eier entstehen.

Gleichzeitig empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, den Fleischverzehr deutlich zu reduzieren. 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst sollten es wöchentlich maximal sein. Insofern ist ein neugieriges Herantasten an die pflanzliche Küche gleich auf mehreren Ebenen sinnvoll. Eine gute Einstiegsmöglichkeit bietet die VHS Lahr mit einer Reihe von Kochkursen, beispielsweise „Gesunder Start ins neue Jahr“ oder „Vegetarische indische Küche“.

Dabei gilt wie bei so vielen guten Vorsätzen: Wer zu streng zu sich ist, hält oft nicht lange durch. Pragmatisch Denkende gehen eher nach dem Motto „As vegan as possible“ vor. Genussvoll die Vielfalt vegetarischer und veganer Ernährung zu erkunden und sich hin und wieder eine Currywurst oder ein Steak zu gönnen, hilft Klima und Gesundheit mehr als ein asketischer Ansatz, der nach einer Woche schon entnervt aufgegeben wird.

Ihre Veggie-Tipps der Woche:

  • Hilfe im Netz: Die Kampagne Veganuary bietet 31 Tage lang Unterstützung mit kulinarischen Ideen, Tipps, einem Newsletter und vielem mehr.
  • Gemeinsam macht es mehr Spaß! Probieren Sie mit Freundinnen und Freunden und der Familie neue Gerichte aus. Viele Supermärkte springen auf den Veganuary-Trend auf und bieten ihrerseits Rezeptvorschläge an.
  • Es muss nicht immer die Tofu-Wurst sein. Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen und Co. spenden wertvolles Eiweiß und kommen als Eintopf, Bratling, Curry oder Brotaufstrich in großer Vielfalt daher.

Wie klimafreundlich der Snack am Nachmittag ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Was ist drin? Und was ist drum rum? Take-Away-Mahlzeiten und -Getränke müssen seit dem Sonntag, 01. Januar 2023 in vielen Geschäften in Mehrwegverpackungen erhältlich sein. Immerhin spart eine Mehrwegbox aus Kunststoff im Vergleich zu einer Einwegschale aus Aluminium mit Pappdeckel 84 Prozent CO2 ein, dazu wertvolle Ressourcen und vor allem auch Müll. Dennoch setzen viele Gastronomiebetriebe, Bäckereien oder Supermärkte das Mehrweg-Gebot nicht um.

Was können wir als umweltbewusste Kundinnen und Kunden tun? Immer wieder hartnäckig nachzufragen ist mit Sicherheit eine gute Idee. Zudem müssen die Unternehmen Essen und Getränke in mitgebrachte Boxen und Becher füllen. Vergleichsweise am preiswertesten und klimafreundlichsten ist es natürlich, sich von zu Hause Vesper mitzunehmen. Da weiß man auch sicher, was drin ist.

Womit wir beim Einfluss der Lebensmittel an sich auf Klima und Umwelt wären. Die Nase vorn haben hier pflanzliche, regionale und saisonale Zutaten, idealerweise auch noch aus biologischem Anbau. Das sieht auch die Stadt Lahr so und bietet in ihren stadteigenen Einrichtungen (z.B. Spital, Schule, Kindergärten, u.a.) mindestens zweimal wöchentlich eine vegane Variante an. Einweggeschirr und -besteck sind schon seit 2020 aus Kantinen, Mensen sowie Veranstaltungssälen verschwunden und auch Getränkeautomaten ohne Mehrwegbecher-Funktion sind inzwischen ausrangiert.

Ihre Lunch-Tipps der Woche:

  • Upcycling geht auch beim Essen: Die restlichen Nudeln vom Vorabend ergeben mit Radieschen, Frühlingszwiebeln, Rucola und Sonnenblumenkernen im Handumdrehen einen leckeren saisonalen Salat.
  • Ein Hoch auf die Stulle in der eigenen Brotbox! Das mitgebrachte Vesper spart nicht nur Verpackung, sondern auch Geld.
  • Verbringen Sie die Mittagspause nicht am Computer, treffen Sie sich lieber mit Freundinnen und Freunde oder Kolleginnen und Kollegen zum Essen. Das lässt sich hervorragend mit einem Spaziergang und einem gemeinsamen klimafreundlichen Snack auf der Parkbank verbinden.

Vegetarische und vegane Ernährung liegen im Trend - vor allem jüngere Menschen verzichten auf Fleisch oder alle tierischen Produkte. So leben neun Prozent der Deutschen vegetarisch, drei Prozent ernähren sich vegan und essen gar keine Tierprodukte. In der Altersgruppe unter 30 Jahren sind es 15 Prozent Vegetarierinnen und Vegetarier und sechs Prozent, die vegan leben. Die häufigsten dafür genannten Gründe sind Klima- und Umweltschutz, Tierwohl und die eigene Gesundheit.

Bei der Planung des Weihnachtsessens stehen etliche Familien nun vor dem Dilemma: Die vegetarischen oder veganen Kinder – oft schon erwachsen und aus dem Elternhaus ausgezogen – kommen zum Weihnachtsschmaus nach Hause. Für die Eltern, die einer anderen Generation angehören, ist ein festliches Essen dagegen ohne Fleisch kaum vorstellbar.

Dabei gibt es viele leckere Alternativen zu Gänsebraten und Schäufele. Für eine friedliche Stimmung beim Fest der Liebe ist es in jedem Fall hilfreich, sich offen auf ein vegetarisches oder veganes Festmahl einzulassen. Vielleicht können Jung und Alt sogar gemeinsam in der Küche mithelfen? Beim vereinten Gemüseschnippeln lassen sich die Ansichten und Argumente ganz entspannt austauschen. Und wer weiß: Möglicherweise ist das fleischfreie oder vegane Fest für die ältere Generation sogar ein Start in eine Ernährung mit zumindest seltenerem Fleischkonsum - dem Klima zuliebe.

Die Stadt Lahr liegt im Trend und hat schon seit 2020 politisch beschlossen, in ihren gemeindeeigenen Einrichtungen wie den Schulen und Kitas täglich eine vegetarische oder vegane Alternative sowie mindestens zweimal wöchentlich ein veganes Gericht anzubieten. Aktuell gibt es Bemühungen von Seiten der Stadt, das bestehende Verpflegungskonzept zu optimieren.

Ihre Tipps zum veganen Fest:

  • Raffiniert: Ein vegetarischer Nussbraten zum Beispiel mit Kürbis, Maronen, Nüssen, Aprikosen, Quinoa und vielem Mehr vereint eine Sinfonie an Aromen und Texturen. Statt mit Eiern hält der Braten auch problemlos mit Ei-Ersatz zusammen, beispielsweise Sojamehl oder Speisestärke.
  • Klassisch: Rouladen mit Spätzle und Rotkraut gehen auch vegan - und wie! Mit Lebkuchen- und Wildgewürz schmeckt die Soße phantastisch und passt auch gut zu einem Seitan-Ragout ohne Reh, Hase oder Wildschwein drin.
  • Einfach: In vielen Familien kommen am Heiligabend traditionell Würstchen mit Kartoffelsalat auf den Tisch. Wie praktisch, dass etliche Rezepte ohnehin vegan sind (eifreie Mayo gibt es fertig im Glas zu kaufen). Und bei den Wienerle kann dann jede und jeder nach der eigenen Fasson glücklich werden.
  • Etwas Süßes zum Finale: Mousse au Chocolat ohne Ei, Butter und Sahne? Oh ja, denn Kichererbsenwasser lässt sich wie Eischnee aufschlagen und macht die Mousse fluffig und leicht, Kokosmilch sorgt für eine sahnige Textur. Einfach mal ausprobieren!

 

Hartes Brot, Äpfel mit kleinen Makeln und eine sehr, sehr reife Banane – klingt nach wenig Genuss, ist aber viel zu schade zum Wegwerfen! Mit Milch oder Pflanzenmilch, etwas braunem Zucker, Zimt und je nach Geschmack Rosinen wird im Handumdrehen ein leckerer, süßer Brotauflauf daraus. Eine halbe zerquetschte Banane ersetzt hinsichtlich der Backeigenschaften ein Ei. Ein einfaches Rezept, das dabei hilft ein großes Problem anzugehen: Lebensmittelverschwendung.

Es ist nicht kompliziert Essensreste kreativ zu verwenden. Dennoch wandern in Deutschland tonnenweise Lebensmittel in den Müll: 6,5 Millionen Tonnen waren es 2022. Die für ihre Produktion aufgewendeten Ressourcen – Ackerfläche, Saatgut, Wasser, Düngemittel, Energie, Transport, Arbeit – sind schlicht und einfach verschwendet. Durch Lebensmittelverschwendung entstehen pro Person rund eine halbe Tonne Treibhausgase im Jahr. Besser für Klima- und Umweltschutz aber auch für das eigene Portemonnaie ist es, das Essenretten gleich im eigenen Haushalt anzugehen.

Hilfreich sind dabei eine gute Organisation und Kreativität. Das beginnt schon beim Lebensmitteleinkauf: Vorher schauen, was noch da ist, kontrollieren, was bald wegmuss, überlegen, was fehlt, und am besten mit Einkaufszettel in den Supermarkt gehen. Sind nach dem Essen die Töpfe nicht leer geworden, gilt: Alles erstmal „eintuppern”, so ist die nächste Mahlzeit umso schneller fertig. Einzelportionen sind zum Beispiel ideal für die Mittagspause am nächsten Tag. Mit zusätzlichem Gemüse, Kartoffeln, Nudeln oder Reis lassen sie sich aber auch gut „strecken“, so dass mehrere Personen satt werden. Und selbst als ungenießbar angesehene Überbleibsel finden eine Verwendungsmöglichkeit: Schalen und Endstücke von Wurzelgemüse, Lauch oder Sellerie mit Kräutern, Zwiebeln, Knoblauch, Salz und Öl püriert ergeben eine selbstgemachte Basis für Gemüsebrühe. Im Kühlschrank ist diese dann bis zu einem Jahr haltbar.

Ihre Essensretter-Tipps der Woche:

  • MHD heißt mindestens haltbar bis… Werfen Sie laut Packungsaufdruck abgelaufene Produkte nicht gleich weg. Wenn der optische Eindruck in Ordnung ist, folgt die Geruchskontrolle. Dann ein kleines bisschen probieren und meistens sind die Lebensmittel noch einwandfrei genießbar.
  • Ab in die Pfanne: In einer Gemüsepfanne können Sie Reste optimal kombinieren. Zum Beispiel wird aus einer halben Paprika, drei schrumpeligen Möhren, einer halben Dose Mais, optional einer Ecke Tofu und dem übriggebliebenen Reis vom Vortag ruckzuck ein leckeres und schnelles Gericht.
  • Ab in den Mixer: Wenn Sie Smoothies lieben, sollten Sie keine Experimente scheuen. Ein Rest Orangensaft, eine halbe Banane, ein paar Salatblätter oder was sonst noch übrig ist – ordentlich pürieren und schon ist ihr vitaminreiches Getränk fertig.
  • Essen retten per App: die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bietet unter www.zugutfuerdietonne.de eine App, wo Sie das zu verwertende Lebensmittel angeben und dann Rezeptideen präsentiert bekommen. Auch Kombinationen verschiedener Essensreste sind möglich. Die Rezepte sind auch auf der Website zu finden.
  • Essen teilen mit der ganzen Community: Das Projekt „Öffentlicher Kühlschrank“ in Lahr ist in seiner Planung schon fortgeschritten und die Eröffnung soll dieses Jahr stattfinden. Dort können Sie dann überschüssige Lebensmittel hineinstellen oder Lebensmittel von anderen mitnehmen. Der Kühlschrank findet dann nach Eröffnung seinen Platz am Eingang der Mediathek, die lokale Gruppe von Foodsharing unterstützt das Projekt.

Haushalt und Wohnen

Derzeit explodieren die Energiekosten regelrecht. Besonders belastend ist dies natürlich für Haushalte mit geringem Einkommen. Da stehen manche vor der existenziellen Frage: kochen oder heizen? Die gute Nachricht: Fast immer gibt es Energieeinsparpotenziale – bis zu 300 Euro jährlich könnten viele Haushalte einsparen. Gleichzeitig trägt jede eingesparte Kilowattstunde zum Klimaschutz bei.

Hier setzt das Projekt Stromspar-Check an: Alle, die Arbeitslosengeld II (ab Januar 2023 Bürgergeld), Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld, Kinderzuschlag oder eine geringe Rente beziehen, können eine kostenlose Energiesparberatung in der eigenen Wohnung in Anspruch nehmen. Speziell geschulte Stromsparhelfer:innen kommen ins Haus und überprüfen vor Ort die Verbräuche, identifizieren die Stromfresser und geben praktische Tipps. Auch den Wasser- und Wärmeverbrauch nehmen sie in den Blick.

Bei einem zweiten Besuch bringen die Stromsparhelfer:innen ein Starterset mit Energiesparartikeln mit. Das sind LED-Lampen, abschaltbare Steckerleisten, Zeitschaltuhren, wassersparende Duschköpfe oder Perlatoren für den Wasserhahn, die sie auf Wunsch sogar direkt montieren. Und das Energiesparen kann sofort losgehen! Nach einem Jahr ist ein dritter, ebenfalls kostenloser Besuch möglich, um zu überprüfen, wie viel gespart werden konnte. Und vielleicht finden sich dann ja noch weitere Möglichkeiten, wertvolle Energie und bares Geld zu sparen.

Ihre Beratungs-Tipps der Woche:

  • Vereinbaren Sie einen Termin! In Lahr wird der kostenlose Stromspar-Check von Neue Arbeit Lahr organisiert. Kontaktieren Sie Herrn Achim Appel unter 07681 – 90 89 278 oder appel@neuearbeitlahr.de (wieder erreichbar ab 9. Januar 2023).
  • Übrigens: Der Stromspar-Check ist Voraussetzung für die Kühlschrank-Prämie - siehe auch den Lahrer Klima-Tipp „Wann es sich ökologisch und ökonomisch lohnt – Kühlschrank läuft noch – trotzdem ersetzen?“.
  • Sie beziehen keine Sozialleistungen und möchten trotzdem eine Energieberatung? Die Ortenauer Energieagentur bietet in Kooperation mit der Stadt Lahr eine Reihe von Beratungsleistungen an, darunter auch den kostenlosen Basis-Check. Vereinbaren Sie einen Termin unter 0781/ 924 61 90 oder info@ortenauer-energieagentur.de.

Putzmittel und Kosmetika kommen fast immer in Plastikverpackungen daher. Zudem enthalten viele Produkte Mikroplastik und andere für die Umwelt schädliche Inhaltsstoffe. Das ist nicht nur auf der Entsorgungsseite problematisch, sondern sorgt schon bei der Herstellung für hohe Emissionen: Bei der Produktion von einem Kilogramm Plastik werden zwei Kilogramm CO2 ausgestoßen.

Bei selbstgemachten Alternativen weiß man genau, was drin ist, und vermeidet Verpackungsmüll sowie Transportwege. Do-it-Yourself (DIY) macht Spaß und außerdem sind die DIY-Kreationen meist günstiger im Preis.

Aus wenigen Grundsubstanzen lässt sich eine Vielzahl an Produkten herstellen. Natron ist ein wahrer Alleskönner: sanft reinigend, geruchsbindend und sogar als Heilmittel einsetzbar. Zitronensäure wirkt entkalkend, entfernt Flecken und konserviert. In vielen DIY-Rezepten kommt Kernseife zum Einsatz, die man im Block kaufen und dann reiben kann. Als Bindemittel dient herkömmliche Speisestärke. Wer möchte, kann die kleinen Kunstwerke noch mit ein paar Tropfen ätherischen Öl zum Duften bringen.

Übrigens: Die youngcaritas Lahr geht das Thema "Verpackungen einsparen" auch an und macht zum Beispiel mit der Veranstaltung „Das große Einkochen“ auf die klimafreundlichen Vorteile des Selbermachens ein. Diese und weitere nachhaltige Veranstaltungen werden unter dem Motto „Meine. Deine. Eine Welt.“ in der Stadt Lahr angeboten. Zum Programm für die Monate September und Oktober geht es hier.

Ihre DIY-Tipps der Woche:

  • Neutrales selbstgemachtes Deo: 50 ml Wasser mit einem halben TL Speisestärke verrühren und aufkochen. Einen TL Natron hinzufügen – das schäumt! In einen leeren Glas-Deo-Roller füllen und fertig.
  • Allzweckreiniger: Drei TL geriebene Kernseife mit 700 ml Wasser aufkochen und rühren, bis sich die Seife aufgelöst hat. Drei TL Natron und ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen und in eine Sprühflasche geben.
  • Eine Fülle an Rezepten finden Sie beispielsweise im Internet, wenn Sie nach „selbstgemachte Putzmittel“ oder „selbstgemachte Kosmetik“ suchen.

Leuchtmittel sind so effizient und stromsparend wie noch nie. Schon 2009 flogen die alten Glühlampen aus der Produktion und zeitversetzt auch aus dem Handel. Schritt für Schritt wurden die Hoch- und Niedervoltstrahler, Halogenlampen und schließlich auch Leuchtstofflampen ausgelistet - die klassische „Neonröhre“ wird seit September 2023 nicht mehr hergestellt.

Grund dafür ist einerseits der hohe Stromverbrauch, andererseits enthalten Leuchtstofflampen Quecksilber. Auch die Energiesparlampe hat den giftigen Stoff in sich. Seit Februar dieses Jahres wird sie nicht mehr produziert.

Dafür gibt es jetzt wirklich gute Alternativen in vielen Lichtfarben und Leuchtstärken und zwar für fast alle Fassungen und Lampensockel: LEDs.

Noch ein Vorteil von LEDs ist, dass diese vergleichsweise nur wenig Energie benötigen und eine deutlich höhere Lebensdauer haben. Auch mit Leuchtstoffröhren brauchen LEDs den Vergleich nicht zu scheuen. T8-Röhren mit 50 Zentimeter Länge verbrauchen etwa doppelt so viel Strom wie gleichwertige LED-Modelle, bei den 150 Zentimeter langen Röhren ist es sogar die dreifache Menge.

Doch auch bei den LEDs gibt es Effizienzunterschiede. Wer auf das EU-Energielabel schaut, findet die Effizienzklassen A bis G. Die Lahrer Stadtverwaltung hat das im Blick: Leuchtmittel für kommunale Gebäude mit EU-Energielabel müssen mindestens mit der zweithöchsten verfügbaren EU-Energieeffizienzklasse ausgezeichnet sein und haben somit derzeit die Effizienzklasse A oder B.

Ihre Beleuchtungs-Tipps der Woche:

  • Keiner da? Licht aus! Beleuchten Sie nur Räume, in denen Sie sich gerade aufhalten. Auch wenn Sie kurz aus dem Raum gehen, lohnt es sich, das Licht auszuschalten.
  • Stellen Sie Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung richtig ein: zum Beispiel auf die richtige Höhe, Entfernung und auch Helligkeitsschwelle. Denn Nachbars Katze braucht keine Festbeleuchtung, wenn sie durch Ihren Garten läuft.
  • Auch Lichterketten sind als LEDs erhältlich. Eine Zeitschaltuhr hilft dabei, dass sie nicht die ganze Nacht brennt.

Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, lockt ein heißes Vollbad. Eine Standardbadewanne fasst zwischen 150 und 180 Litern Wasser. Bei einer Warmwasserbereitung mit einem Gas-Brennwert-Kessel kostet das 1,70 Euro für Energie, Wasser und Abwasser und verursacht zwei Kilogramm klimaschädliche Treibhausgase.

Viele Menschen gönnen sich das Plätschern in der Wanne daher aus Klimaschutzgründen und Sparsamkeit eher selten. Doch auch unter der Dusche lauern Energie- und Geldverschwendung, denn wer ausgiebig duscht, kommt schnell auf den gleichen Warmwasserverbrauch wie im Wannenbad. 12 bis 18 Liter rauschen pro Minute durch einen herkömmlichen Duschkopf. Zehn Minuten unter der Brause können so einem Vollbad entsprechen.

Gleichen Genuss bei einem deutlich geringeren Wasserverbrauch bieten Sparduschköpfe. Sie reduzieren den Durchfluss auf sechs bis acht Liter pro Minute. Sauber wird man auch in weniger als zehn Minuten und kann so noch mehr Wasser und Energie sparen. Wer dann auch noch den Waschlappen zur Hand nimmt und nur jeden zweiten Tag duscht, kann viel Geld und CO2-Emissionen sparen – besser für die Haut ist es obendrein.

Die Vergleichsrechnung ist beeindruckend. Täglich zehn Minuten duschen mit Standardduschkopf verursacht 729 Kilogramm CO2 pro Jahr und Kosten von stattlichen 622,00 Euro. Wer hingegen nur vier Mal pro Woche duscht und eine Sparbrause nutzt, kommt auf 97 Kilogramm CO2 und bezahlt dafür 83 Euro im Jahr. Das sind 632 Kilogramm CO2 und 539,00 Euro weniger.

Ihre Dusch-Tipps der Woche:

  • Testen Sie doch mal den Duschrechner der Verbraucherzentrale. Hier können Sie mit den Parametern Wassertemperatur, Schüttmenge pro Minute, Duschdauer und Art der Warmwasserbereitung spielen und haben Ihr Einsparpotenzial sofort vor Augen.
  • Suchen Sie sich einen Lieblingssong für die Dusche aus, der kürzer als fünf Minuten ist. Und drehen Sie nach dem letzten Ton dann auch tatsächlich das Wasser ab.
  • Vermeiden Sie potentielle Krankheitskeime im Trinkwasser. Trotz aller Sparsamkeit sollte die Temperatur bei einem Warmwasserspeicher nicht unter 60°C eingestellt sein. Ein Durchlauferhitzer sollte mindestens 50°C erreichen. Moderne Geräte verfügen über eine Steuerung, die den Speicher einmal pro Woche automatisch hochheizt, so dass das Dauerhalten auf 60°C nicht mehr obligatorisch ist.

Heizen und Bauen

Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer spielen schon länger mit dem Gedanken, jetzt doch endlich mal das Thema energetische Sanierung anzupacken. Aber irgendwas ist immer – und so schiebt man die Sache auf die lange Bank. Angesichts explodierender Energiepreise kann nun genau der richtige Zeitpunkt gekommen sein, die Gebäudesanierung aktiv anzugehen und sich von den fossilen Fesseln zu lösen.

Nur die Fenster austauschen oder gleich die Fassade dämmen? Welche Heizung ist richtig? Wie geht man am besten vor? Und wo gibt es Fördermittel? Eine energetische Sanierung ist ein komplexes Unterfangen und muss sich individuell am jeweiligen Gebäude orientieren. Dafür gibt es Fachleute: Energieberater analysieren die Gegebenheiten vor Ort, berechnen die Kosten sowie die zu erwartenden Einsparungen für verschiedene Optionen und wissen, wo welche Fördermittel oder zinsgünstige Kredite zu beantragen sind.

Für alle Lahrer bietet die Stadt eine kostenfreie und neutrale Energieberatung im Rathaus an. Sie ist hersteller- und anbieterunabhängig und gibt Sanierungswilligen Orientierung. Fachleute der Ortenauer Energieagentur stehen an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 13:30 bis 17:15 Uhr für alle Fragen bereit.

Energieberatungs-Tipps der Woche:

  • Machen Sie den ersten Schritt und vereinbaren Sie Ihren Beratungstermin unter Tel. 07821 / 910 0619. Auch über die Möglichkeiten einer Solarenergienutzung können Sie sich im Rahmen einer kostenfreien Beratung im Lahrer Rathaus informieren lassen.
  • Sie wollen tiefer in die Materie einsteigen? Bei den Gebäude- und Heizungs-Checks der Verbraucherzentrale kommen Berater nach Hause und analysieren vor Ort Strom- und Heizenergieverbrauch, Gebäudehülle und Heizungsanlage. Aufgrund staatlicher Förderung kostet Sie jeder Check nur 30 Euro. Hier in der Ortenau ist Ihr Ansprechpartner die Ortenauer Energieagentur unter 0781 92 46 190 oder info@ortenauer-energieagentur.de.
  • Auch Mieter können sparen! Beim kostenlosen Basis-Check der Verbraucherzentrale untersuchen Energieberater Ihren Strom- und Wärmeverbrauch und beraten zu einfachen und kostengünstigen Einsparmöglichkeiten.

Solarenergie lohnt sich! Angesichts steigender Strompreise kann eine Photovoltaikanlage durchaus helfen, die Kostenbelastung zu senken. Denn jede Kilowattstunde Strom, die direkt vom Dach kommend genutzt wird, spart den Kauf einer teuren Stromeinheit vom Stromanbieter und reduziert damit die jährliche Stromrechnung. Der nicht selbstverbrauchte Strom fließt gegen eine Einspeisevergütung von aktuell 6,34 Cent pro Kilowattstunde ins Netz. Solarthermieanlagen dagegen nutzen die Kraft der Sonne, um Wärme für die heiße Dusche oder zur Unterstützung der Heizungsanlage zu gewinnen. Auch dies wird bei steigenden Preisen für fossile Energien immer attraktiver.

Abgesehen von den wirtschaftlichen Vorteilen ist jede einzelne Solaranlage ein Beitrag zum Klimaschutz. Das sieht auch die Baden-Württembergische Landesregierung so, daher gilt seit dem 01. Mai 2022 eine PV-Pflicht für Neubauten. Ab 2023 ist dann auch bei Dachsanierungen von Bestandsgebäuden eine Solaranlage nachzuweisen.

Sehr viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sind aus all diesen Gründen derzeit sehr motiviert, die Sache mit dem eigenen Solardach endlich anzugehen. Doch einen Solarfachbetrieb für die Installation zu beauftragen, ist aktuell gar nicht so einfach. Wie bei vielen anderen Dingen, die momentan schwierig zu bekommen sind, gilt daher: Kontakt herstellen und auf die Warteliste setzen lassen. Vorab Informationen zu sammeln, schafft eine gute Basis. Die Stadt Lahr unterstützt Sie dabei!

Ihre Solar-Tipps der Woche:

  • Informieren Sie sich im Netz: Die Stadt Lahr stellt auf ihrer Website umfangreiche Informationen zum Thema Photovoltaik zur Verfügung. Hier können Sie außerdem im SoLAHRkataster für Ihr Haus das Solarpotenzial ermitteln und die Wirtschaftlichkeit berechnen.

Es ist heiß! Wenn die Tagestemperaturen auf über 30 Grad Celsius klettern und noch nicht einmal die Nächte Linderung bringen, leiden viele Menschen. Schnell in den Baumarkt und eine kleine Klimaanlage holen? Keine gute Idee! Gerade die mobilen Klimageräte – Monoblocks genannt – sind wenig effizient. Läuft so ein Kühler beispielsweise an 30 Tagen je vier Stunden, verbraucht er knapp 300 Kilowattstunden Strom und emittiert über 100 Kilogramm CO2. Split-Klimaanlagen sind zwar effizienter, aber auch deutlich teurer und müssen fest installiert werden.

Doch auch ohne kostspielige Anschaffungen und hohen Stromverbrauch gibt es Möglichkeiten, die Wohnung zu kühlen. Das Grundprinzip dabei ist: heiße Luft möglichst draußen halten und jedes bisschen kühle Luft reinlassen. Deshalb sollten tagsüber sämtliche Fenster geschlossen bleiben und, so gut es geht, verdunkelt werden. Wenn keine Rollläden oder außenliegenden Jalousien vorhanden sind, können Rollos oder Vorhänge helfen. Diese schützen umso besser, je heller und glatter das Material ist. Für Dachfenster gibt es reflektierende Folien, die das Sonnenlicht zumindest teilweise abhalten.

Sobald dann am Abend ein kühles Lüftchen geht, heißen weit geöffnete Fenster und Türen die Abkühlung willkommen. Querlüften sorgt für einen effektiven Luftaustausch. Verdunstungskälte bringt ebenfalls Erfrischung, beispielsweise durch in die Fenster gehängte feuchte Tücher. Das lässt auch Tropennächte besser überstehen.

Ihre Abkühlungs-Tipps der Woche:

  • Computer, Fernseher und Co. heizen mit ihrer Wärmeabstrahlung die Raumluft auf. Schalten Sie alle nicht benötigten Geräte aus und vermeiden Sie Stand-By-Betrieb – nicht nur im Sommer!
  • Sie können vor lauter Hitze schlecht einschlafen? Eine mit kaltem Wasser gefüllte Bettflasche spendet wohltuende Kälte. Oder legen Sie versuchsweise den Schlafanzug oder das Bettlaken für eine halbe Stunde ins Gefrierfach.
  • Grün draußen – kühl drinnen! Zugegebenermaßen ist dies keine schnelle Lösung, aber Fassadenbegrünungen und Bäume vor dem Haus sorgen auch innen für ein angenehmeres Klima.
  • Übrigens: Eine gute Wärmedämmung schützt auch vor sommerlicher Hitze. Zu allen Fragen der energetischen Sanierung berät Sie die Stadt Lahr an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 14:00 bis 18:00 Uhr.
  • Viele weitere Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze gibt der Hitzeknigge.

Ein Stromverbraucher, den die meisten gar nicht im Blick haben, ist die Heizungspumpe, auch Umwälzpumpe genannt. Unscheinbar verrichtet sie im Keller versteckt ihren Dienst, pumpt das heiße Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern und wieder zurück – und frisst dabei oftmals enorm viel Strom.

400 bis 600 Kilowattstunden (kWh) jährlich verbraucht ein älteres Modell für die Versorgung eines Einfamilienhauses. Eine moderne, effiziente Heizungspumpe kommt dagegen mit nur 50 bis 100 kWh aus. Beim aktuellen Strompreis von rund 32 Cent pro kWh lassen sich durch einen einfachen Tausch jährlich über 100 Euro sparen.

Dabei ist die Aktion schnell über die Bühne gebracht und kostet nicht viel: Fachpersonen brauchen für den Pumpentausch lediglich ein bis zwei Stunden, inklusive Material fallen zwischen 300 und 400 Euro an. Somit amortisiert sich die Maßnahme schon innerhalb von drei Jahren.

Übrigens: Wenn die Heizungsfachleute ohnehin schon im Haus sind, lohnt es sich fast immer auch, einen hydraulischen Abgleich machen zu lassen. Der stimmt die Leistung der verschiedenen Komponenten des Heizsystems optimal aufeinander ab. Das spart Brennstoffkosten und sorgt für ein verbessertes Raumklima.

Ihre Heizungs-Tipps der Woche:

  • Sie wollen wissen, ob Sie einen echten Stromfresser im Keller haben und sich der Austausch bei Ihnen lohnt? Machen Sie den PumpenCheck der Stadt Lahr
  • Nutzen Sie die Fördermittel: Je 15 Prozent gibt es für Pumpentausch und hydraulischen Abgleich bei BAFA und KfW
  • Auch als Mieterin oder Mieter können Sie etwas tun: Machen Sie den PumpenCheck und fordern Sie Vermieter oder Vermieterin zum Pumpentausch auf. Damit sparen Sie auch bei den Nebenkosten.

Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs im Privathaushalt gehen auf das Konto der Heizung. Gerade Mieter:innen haben wenig Einfluss auf den Effizienzstandard ihres Hauses, doch auch mit einfachen Maßnahmen lassen sich Kosten sparen und klimaschädliche Emissionen vermeiden.

Die Faustregel besagt, dass jedes Grad weniger an Raumtemperatur sechs Prozent Heizenergie spart. Für Schlafzimmer und Küche sind 18 °C völlig ausreichend, das entspricht Stufe 2,5 am Thermostatventil. Im Wohnzimmer können es dann schon 20 °C sein (Stufe 3). Mit einem warmen Pulli oder einer kuscheligen Decke auf der Couch lässt sich das gut aushalten. Wer nachts die Raumtemperatur absenkt, kann noch weiter sparen. Auch bei Abwesenheit tagsüber lohnt es sich, die Heizung runterzudrehen, z. B. auf Stufe 1 oder 2 (12 – 16 °C). Automatisch geht dies mit elektronischen bzw. programmierbaren Thermostaten.

Wichtig ist es – vor allem bei Raumtemperaturen unter 17 °C – die Luftfeuchtigkeit im Blick zu haben, um Schimmelbildung zu verhindern. Regelmäßiges Stoßlüften mit weit offenen Fenstern lässt trockene, sauerstoffreiche Außenluft rein. Zwei Mal täglich je fünf Minuten sollten ausreichen, ein Hygrometer zeigt Temperatur und Luftfeuchtigkeit an und hilft so bei der Kontrolle.

Ihre Heizungs-Tipps der Woche:

  • Machen Sie Ihre Fenster und Türen dicht, beispielsweise mit Profildichtungsband aus dem Baumarkt.
  • Lassen Sie bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden runter, so verringern Sie Wärmeverluste durch die Fenster. • Lassen Sie die Wärme frei zirkulieren. Dicke Vorhänge oder Möbelstücke vor den Heizkörpern verhindern, dass sich die Heizungswärme im Raum ausbreiten kann. Das erhöht den Energieverbrauch, ohne dass die Wohnung richtig warm wird.
  • Voll aufgedrehte Thermostatventile heizen das Zimmer nicht schneller auf! Sie benötigen nur mehr Energie, denn sie peilen die Zieltemperatur an (z. B. Stufe 5 entspricht 28 Grad).
  • Schon gewusst? Auch in der Lahrer Stadtverwaltung gibt es Energiesparregeln für die Mitarbeitenden. Für Büroräume gilt seit der Energieeinsparverordnung eine Richttemperatur von 19 °C.

Für eine eigene Solaranlage braucht es nicht unbedingt ein eigenes Dach! Ein Balkon oder eine Terrasse genügen. Kleine Solaranlagen, sogenannte Mini- oder Plugin-PV-Anlagen, können auch dort Strom erzeugen.

Das Potenzial für den Klimaschutz ist nicht zu unterschätzen, vor allem Mieter:innen können so aktiv an der Energiewende teilhaben. Bundesweit waren Ende 2021 nahezu 190.000 Balkon-Kraftwerke installiert, die Nachfrage wächst. In Lahr gibt es insgesamt 10.930 Mietwohnungen – das Potenzial für kleine Solaranlagen auf dem Balkon oder der Terrasse ist entsprechend groß!

Gebremst wurde die „Solarrevolution vom Balkon” vom bislang unverhältnismäßig großen Aufwand für die Installation. Vorgeschrieben waren eine spezielle Steckdose und oft ist ein Tausch des Stromzählers durchzuführen, beides nur teuer von einer Elektrofachkraft auszuführen.

Nun hat der VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) in einem Positionspapier deutliche Erleichterungen vorgeschlagen. Künftig soll ein herkömmlicher Schuko-Stecker genügen, um die Mini-PV-Anlage einfach an die nächste Steckdose anzuschließen. Sobald die Sonne scheint, versorgt die Anlage dann die Geräte im Haushalt mit Strom - das spart teuren Strombezug. Ein Tausch des Zählers ist nur erforderlich, wenn dieser keine Rücklaufsperre hat. Laut Bundesverband Verbraucherzentrale darf der Netzbetreiber hierfür keine Gebühr verlangen. Anmelden muss man das Balkonkraftwerk allerdings beim lokalen Stromnetzbetreiber und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Der Aufwand ist jedoch gering.

Ihre PV-Tipps der Woche:

  • Ist Ihr Balkon nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet und das Geländer stabil und weitgehend unverschattet? Dann ist Ihr Standort gut geeignet. Der Stecker-Solar-Simulator der HTW-Berlin zeigt, wie viel Strom und Geld Sie mit einer Balkon-PV-Anlage sparen können.
  • Schenken Sie sich die Mehrwertsteuer! Seit Jahresbeginn sind PV-Module steuerbefreit. Dies gilt auch für Mini-Solaranlagen.
  • Holen Sie eine Erlaubnis Ihres Vermieters oder Ihrer Vermieterin ein. Bei Veränderungen an der Gebäudefassade ist dies verpflichtend.

Die Heizperiode neigt sich bald dem Ende zu – ein perfekter Zeitpunkt, um über einen Heizungstausch nachzudenken. Denn dieser sollte am besten in der warmen Jahreshälfte stattfinden. Mit einer effizienten und klimafreundlichen Heizanlage lässt es sich entspannter in die nächste Heizsaison starten. Auch die Sorge, dass ein betagter Kessel ausgerechnet dann den Geist aufgibt, wenn es bitterkalt ist und keine Handwerksfirma verfügbar, belastet nicht mehr.

Die Bundesregierung plant, dass jede neue Heizung ab 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Das bedeutet weg von Gas oder Öl. Mittlerweile gibt es ein breites Spektrum an Technologien am Markt, die alle ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben.

Elektrische Wärmepumpen eignen sich - am besten in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage - vor allem für gut gedämmte Gebäude mit Niedertemperaturheizungen wie die Fußbodenheizung und einer Wärmequelle mit hohem Temperaturniveau (wie Geothermie oder Abwärme). Doch auch bei weniger gut isolierten Altbauten kann eine Wärmepumpe, v. a. mit Erdwärme als Energielieferantin, sinnvoll sein.

Gratiswärme von der Sonne stellen Solarthermieanlagen zur Verfügung. Allerdings können sie vor allem in den kalten Monaten die Heizlast selten alleine tragen und müssen daher von einer Pelletheizung oder einer Brennwerttherme ergänzt werden.

Vielleicht liegt Ihr Gebäude auch im Anschlussbereich der Lahrer Fernwärmeversorgung? Darüber informiert die kommunale Wärmeplanung.

Jeder Einzelfall muss individuell geplant werden. Daher ist es wichtig, vor einer Investitionsentscheidung eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Stadt Lahr bietet regelmäßig kostenlose Energieberatungstermine an.

Ihre Heizungs-Tipps der Woche:

  • Machen Sie den ModernisierungsCheck. Auf der Webseite der Stadt Lahr können Sie sich vorab einen Überblick verschaffen, welche Sanierungsmaßnahmen bei Ihrem Gebäude angeraten sind.
  • Der FördermittelCheck zeigt auf, wo Sie für Ihre Modernisierung staatliche Unterstützung bekommen. Hilfe bei der Antragsstellung gibt es von – ebenfalls bezuschussten – Energieberater:innen.
  • Informieren Sie sich im Internet. Das Informationsportal co2-online bietet umfangreiches Wissen rund um den Heizungstausch.

Schluss mit unangenehmen Gerüchen und feuchten Wänden in Wohnung und Haus! Mit einer automatischen Wohnraumbelüftung geht ein regelmäßiger Austausch der Raumluft ganz von allein vonstatten. Lüften ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Eine automatische Lüftung optimiert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen so, dass gesundheitsgefährdender Schimmel verhindert wird. Die verbrauchte Luft wird ohne Ihr Zutun abgeführt und sauerstoffreiche Frischluft strömt herein. Dazwischen sorgen Filter dafür, dass Staub und Pollen draußen bleiben – das ist besonders gut für Allergiker. Auch Schädlinge können durch eine richtige Belüftung und die damit einhergehende Verhinderung von Schimmel in den vier Wänden vermieden werden.

Damit in der kalten Jahreszeit keine kostbare Heizungswärme verloren geht, verfügen moderne Lüftungsanlagen über eine Wärmerückgewinnung, auch Komfortlüftung genannt. Über einen Wärmetauscher wird die einströmende kalte Frischluft zuvor mit der Abluft erwärmt. 75 bis 90 Prozent der Wärme lassen sich so zurückgewinnen. Wegen ihrer sehr hohen Effizienz gibt es eine Förderung für die Komfortlüftung. Im Rahmen der Bundesförderung energieeffiziente Gebäude fällt sie unter die sogenannten „Einzelmaßnahmen“. 15 Prozent der förderfähigen Kosten gibt die BAFA als Zuschuss.

Sinnvoll ist es, die Planung einer Lüftungsanlage in ein Gesamtenergiekonzept einzubetten. Gerade wenn die Gebäudehülle gut gedämmt ist, ist eine kontrollierte Wohnraumbelüftung dringend anzuraten.

Noch eine Bemerkung zum Mythos „Zwangsbelüftung”: Man KANN die Fenster natürlich jederzeit öffnen – man MUSS es aber mit der automatischen Wohnraumbelüftung nicht mehr.

Die Stadt Lahr gibt ihren Mitarbeitenden mit den „Verhaltensregeln für Nutzende kommunaler Liegenschaften“ Hilfestellungen zum Thema Raumluft.

Ihre Lüftungs-Tipps der Woche:

  • Lassen Sie sich beraten. Im Rahmen der Lahrer Bürgerenergieberatung erfahren Sie, welche Optionen für Ihr Gebäude am sinnvollsten sind. Vereinbaren Sie Ihren Beratungstermin unter 07821 / 910 06 19.
  • Für Mieter: Lassen Sie sich die Bedienung gut erklären, wenn Ihr Vermieter eine Lüftung einbauen lässt. Sie können die verschiedenen Modi komfortabel an Ihren Tagesablauf anpassen – inklusive Partyprogramm und Stoßlüften. Auch ein Feuchteschutz ist integriert.
  • Tauschen Sie regelmäßig die Filter Ihrer Lüftungsanlage, denn Staub und Pollen bleiben darin hängen. Sind die Filter dicht, steigt der Stromverbrauch.

Solarstrom vom eigenen Dach nutzen – das können auch Menschen, die in einer Mietwohnung leben. „Mieterstrom“ heißt dieses Konzept. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat seit Jahresbeginn zudem einige Erleichterungen gebracht. Das Prinzip ist einfach: Strom aus einer PV-Anlage auf einem Mietshaus wird direkt vor Ort von den Bewohnerinnen und Bewohner verbraucht und fließt nicht durch das öffentliche Netz. Überschüsse können eingespeist und nach EEG vergütet werden. Falls die Sonne nicht scheint, beziehen die Mietenden Strom von ihrem Versorger.

Hier wird es etwas komplizierter: Versorger kann der Vermietende sein. Aber auch ein auf Energiedienstleistungen spezialisiertes Unternehmen kann die nicht ganz unaufwendige rechtliche und vertragliche Umsetzung übernehmen. Letzteres Modell hat die Wohnbau Stadt Lahr gewählt. Als Kooperationspartner hat das E-Werk Mittelbaden vier PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern im Kanadaring installiert und vertreibt den Strom an die Mietenden. Rund 120.000 Kilowattstunden produzieren die Anlagen jährlich – etwa die Hälfte des Strombedarfs in den Häusern.

Ein wichtiger Vorteil für die Mietenden: Der Strombezug muss mindestens zehn Prozent günstiger sein als der Grundversorgertarif vor Ort. Vermietende haben durch die Solarstromerzeugung eine weitere Einnahmequelle. Attraktiv ist das Mieterstrommodell für sie, weil keine Netzentgelte, Umlagen und Abgaben anfallen. Obendrauf gibt es einen Mieterstromzuschlag von derzeit zwischen 1,67 bis 2,67 Cent pro Kilowattstunde - je nach Größe der Anlage - liegt.

Ihre Mieterstrom-Tipps der Woche:

  • Mieterstrom oder Volleinspeisung? Bei Wohngebäuden können Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zwischen einem finanziellen Bonus für das Mieterstrommodell oder einer erhöhten Einspeisevergütung für die Volleinspeisung wählen. Letztere kann eine Sicherheit bieten, wenn noch nicht genügend Mietparteien im Haus überzeugt sind. Die Festlegung gilt nicht für alle Ewigkeit, denn es ist möglich, jährlich zwischen den beiden Modellen zu wechseln.
  • Nebengebäude mitversorgen? Kein Problem. Seit Anfang des Jahres gilt nach dem EEG 23, dass die Module auf einem Gebäude oder auf mehreren Dächern verteilt angeordnet sein dürfen. Solange der Strom nicht über das öffentliche Netz fließt, gilt das als Gebäude- oder Arealnetz, bzw. als Kundenanlage.
  • Für Mietende: Schauen Sie doch mal im SoLAHRkataster nach, ob Ihr Dach solargeeignet ist. Wenn ja, sprechen Sie Ihren Vermietenden darauf an.

Seit diesem Jahr gilt ein höherer CO2-Preis für fossile Brennstoffe. Erdgas verteuert sich damit um 0,97 Cent pro Kilowattstunde, Heizöl um 14,22 Cent pro Liter. 2025 kommt dann schon die nächste Stufe. Fossile Energie wird also immer teurer. Zeit für eine Umrüstung.

Die gute Nachricht: Ebenfalls seit dem 1. Januar bietet die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) eine umfassende Finanzierungshilfe für alle, die ihre fossile Heizung austauschen. Insgesamt sind bis zu 70 Prozent Förderung möglich! Zusätzlich zur Grundförderung von 30 Prozent gibt es einen Einkommensbonus für Haushalte mit weniger als 40.000 Euro Jahreseinkommen. Obendrauf kommt noch ein Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent. Dieser gilt in einer ganzen Reihe von Fällen für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die bis 2028 eine noch funktionstüchtige Heizung stilllegen. Die Zuschüsse lassen sich kumulieren bis zu einer Gesamtförderung von maximal 70 Prozent.

Für welche Heizungstechnologien die Förderung gilt, ist denkbar breit angelegt. Möglich sind längst nicht nur Wärmepumpen, sondern auch Solarthermie- sowie Biomasseheizungen, der Anschluss an ein Wärmenetz, Brennstoffzellen, wasserstofffähige Heizungen und innovative Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien.

Wichtig: Die Beantragung der „Heizungsförderung zum Gebäudeenergiegesetz“ ist nicht mehr wie bisher beim BAFA angesiedelt, sondern liegt jetzt bei der KfW. Laut der KfW-Bank ist es nun noch schneller möglich, die Modernisierungsmaßnahme zu beginnen. Allerdings sollten Sie sich immer vor einer Investition über die aktuellen Förderbedingungen informieren und können dazu auch die kostenfreie Servicenummer der KfW nutzen.

Ihre Modernisierungstipps der Woche:

  • Sie planen eine Modernisierung Ihrer Heizung in Lahr? Lassen Sie sich beraten: An jedem ersten Dienstag im Monat von 13:30 bis 17:15 Uhr findet im Rathaus eine kostenfreie Energieberatung statt. Die nächsten Termine sind am Dienstag, 06. Februar und am Dienstag, 05. März 2024.
  • Jetzt schon vormerken: Ab Montag, 15. April 2024 startet die Stadt Lahr eine umfangreiche Sanierungskampagne mit zahlreichen Beratungsangeboten und Aktionen.
  • Informieren Sie sich online: Der FördermittelCheck der Stadt Lahr zeigt auf, welche Förderprogramme für Sie in Frage kommen.
  • Auch für die Heizungsoptimierung gibt es Zuschüsse: Sichern Sie sich bis zu 20 Prozent Förderung für einen hydraulischen Abgleich, Austausch der Heizungspumpe, Einbau eines Wärmespeichers und weitere Maßnahmen an der bestehenden Heizung. Es lohnt sich!

Mobilität

An rund 230 Tagen im Jahr bewegen wir uns zur Arbeit und wieder zurück. Liegt die Arbeitsstelle auch nur fünf Kilometer von der Haustür entfernt, summiert sich dies auf 2300 Kilometer im Jahr. Auf welche Art und Weise diese Strecke zurückgelegt wird, ist gleich auf mehreren Ebenen interessant, wie das folgende Rechenbeispiel zeigt.

Ein Mittelklassewagen mit Dieselantrieb stößt auf 2300 Kilometern rund 0,72 Tonnen Kohlendioxid aus, für das globale Klima verträglich wären zwei Tonnen pro Erdenmensch. Der Durchschnittsdiesel verbraucht 6,7 Liter auf 100 Kilometer, insgesamt also 154 Liter Sprit für den jährlichen Berufspendlerweg. Dies summiert sich auf Fahrtkosten von fast 330 Euro (bei einem Literpreis von aktuell 2,14 Euro), Fahrzeugabnutzung etc. nicht eingerechnet.

Ein Radfahrer oder eine Radfahrerin dagegen verbraucht auf zehn Kilometern Strecke durchschnittlich 230 Kilokalorien (kcal). Für die oben angenommenen 2300 Kilometer wären dies satte 52.900 kcal! Das entspricht 100 Tafeln Schokolade oder auch 125 Litern Bier. Je länger der Arbeitsweg ist, desto höher ist der nebenbei erzielte Trainingseffekt. Und auch das Klima und die Haushaltskasse profitieren von jedem Kilometer, den Sie mit dem Rad statt mit dem Auto zurücklegen.

 

Ihre Fahrrad-Tipps der Woche:

  • Bauen Sie Ihre Motivation auf: schöne Strecke wählen, erstmal mit zwei festen Tagen pro Woche starten und langsam steigern, eine Spardose für das eingesparte Geld anlegen.
  • Ab 10 bis 15 Kilometer pro Strecke lohnt es sich, über ein E-Bike nachzudenken, bis dahin tut es auch ein gutes Touren- oder Rennrad, unter 5 Kilometer reicht auch der olle 3-Gang-Hobel, der noch in der Garage steht. Satt aufpumpen, Kette ölen und los geht’s!
  • Falls Sie darüber nachdenken, ein neues Rad anzuschaffen, könnte ein steuerlich attraktives Fahrrad-Leasing interessant sein. Infos gibt es von zahlreichen Anbietern wie JobRad, EuroRad, Lease a Bike, Deutsche Dienstrad, Mein Dienstrad, und vielen weiteren.

Worauf es beim Wochenendtrip ankommt

75 Prozent aller CO2-Emissionen für Urlaube verursacht laut Umweltbundesamt der Verkehr, vor allem bei der An- und Abreise. Dies gilt umso mehr für Kurztrips und Tagestouren. Die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst entscheidend die Klimabilanz eines Ausflugs. Am besten schneidet der Reisebus ab (29 Gramm CO2 pro Person und Kilometer). Es folgt die Bahn mit Fernverkehr (32 g) und Nahverkehr (57 g). Beim PKW kommt es sehr darauf an, wie viele Menschen mitfahren. Vollbesetzt zieht das Auto mit der Bahn im Nahverkehr gleich. Die aktuell explodierenden Spritpreise machen die Fahrt mit dem ÖPNV jedoch nicht nur klimafreundlicher, sondern auch kostengünstiger.

Zudem bringt es weitere Vorteile, beim Ausflug auf den öffentlichen Verkehr zu setzen: Von Bahnhof zu Bahnhof kommt man am Reiseziel direkt in die Innenstadt und vermeidet die unliebsame Parkplatzsuche. Nach Straßburg fahren beispielsweise täglich 25 Züge. Oder wie wäre es mit einem Wochenende in Paris? 16 Verbindungen führen jeden Tag in die Stadt der Liebe – teils auch mit dem superschnellen TGV direkt vom Lahrer Bahnhof.

Bei Wanderungen muss durch eine Anreise mit dem ÖPNV der Start nicht mehr das Ziel sein. So ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Streckentouren. Eine bequeme und gesellige Art des Unterwegsseins bietet der klassische Reisebus – für Tagesausflüge oder auch mehrtägige Reisen. Nach einem pandemiebedingt etwas ausgedünnten Angebot in den letzten beiden Jahren gehen gleich mehrere Unternehmen in Lahr wieder unternehmungslustig auf Tour.

Ihre Ausflugs-Tipps der Woche:

  • In der Ortenau bekommen Sie das 49-Euro-Ticket in der DB-App, auf www.bahn.de, in den Bussen von SWEG, RVS, SBG, Zimbus und Schnurr, an den bekannten Verkaufsstellen sowie an allen Fahrkartenautomaten und Verkaufsschaltern der DB.
  • Grenzenlos fahren mit dem Europass! Im Verkehrsverbund der Ortenau-Linien fahren Sie 24 Stunden lang für 9,60 Euro (1 Person + Kinder) oder 14,50 Euro (2 Personen + Kinder) im gesamten Tarifgebiet von Hornberg bis Straßburg und von Ettenheim bis Sasbachwalden.
  • Für Wanderfreunde: Abwechslungsreiche Touren-Tipps finden Sie im Wanderflyer der Stadt Lahr. Alle Touren starten in Lahr oder sind mit einem Bus der SWEG zu erreichen.
  • Für Fahrrad- und Mountainbikefans der Stadt Lahr bietet der Radtourenflyer entspannte sowie anspruchsvolle Tourenvorschläge.
  • Möchten Sie besonders klimainteressante Orte besuchen? Im Exkursionsführer „Energie und Wasser Lahr“ finden Sie 14 Ziele in Lahr mit konkreten Maßnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.

Ob Einkäufe, Kinder oder Arbeitsmittel – mit dem Fahrrad lässt sich mehr transportieren, als viele meinen. Für Rückenwind sorgt eine elektrische Unterstützung, um auch schwerere Lasten leicht zu befördern. Je nach Einsatzzweck und Häufigkeit der Transporte gibt es eine Vielzahl von Optionen, wie die Fracht an, auf oder hinter das Fahrrad kommt.

Packtaschen sind in unterschiedlichsten Ausführungen zu haben, seitlich am Gepäckträger befestigte Taschen bieten für einen regulären Einkauf ausreichend Volumen. In einer Messenger-Bag reist der Laptop gut geschützt ins Büro. Für die lieben Kleinen ist der klassische Kindersitz nach wie vor beliebt. Alle Transportvarianten, die direkt am Rad befestigt werden, haben den großen Vorteil, dass das Fahrrad weiterhin eine normale Länge hat und auf jeden Fahrradstellplatz passt.

Für Getränkekisten und sonstige größere Frachten reicht das jedoch nicht. Dann sind ein Anhänger oder ein Lastenrad hilfreich. Wer nur gelegentlich oder abwechselnd mit anderen Personen (beispielsweise dem anderen Elternteil) Transporte erledigt, ist mit einem Anhänger besser bedient und kann so das gewohnte (an die eigene Körpergröße angepasste) Rad nutzen. Transportiert man hingegen häufig Kinder oder größere Ladungen, ist ein Lastenrad zu empfehlen.

Ihre Fahrrad-Tipps der Woche:

  • Zwei oder drei Räder? Mit oder ohne elektrische Unterstützung? Die Stadt Lahr hilft bei der Entscheidung, welches Lastenrad zu Ihnen passt. Jeweils maximal eine Woche lang können Sie vier verschiedene Modelle kostenlos ausleihen und Probe fahren. Kontaktieren Sie Martin Stehr vom Stadtplanungsamt, Tel: 07821 / 910-06 92, martin.stehr@lahr.de
  • Wenn Sie sich entschieden haben und ein Lastenrad anschaffen möchten, unterstützt das die Stadt Lahr mit einer Kaufprämie. 300,00 Euro gibt es für ein herkömmliches Lastenrad, 500,00 Euro für ein E-Lastenrad. Auch hierzu können Sie Herrn Stehr ansprechen.
  • Für Unternehmen, Vereine, Freiberufler:innen und gemeinnützige Organisationen hält das Verkehrsministerium Baden-Württemberg eine Kaufprämie bereit. Ein Viertel des Kaufpreises (bis zu 2.500,00 Euro) erhalten Sie, wenn Sie zu dieser Zielgruppe gehören und ein E-Lastenrad oder einen E-Anhänger anschaffen.

Gerade mal eine Stunde pro Tag nutzen wir unsere Autos im Mittel. Den Rest der Zeit stehen sie parkend oder im Stau herum. Eigentlich müssten sie „Stehzeuge” heißen statt Fahrzeuge, wird oft gescherzt.

In der Tat werden Privat-PKWs heute extrem schlecht ausgelastet, was nicht nur Ressourcen verschwendet, sondern auch das Stadtbild in vielen Kommunen prägt. Wir haben uns zu sehr an den Anblick parkender Autos in allen Straßenzügen gewöhnt.

Eine sinnvolle Alternative sind Gemeinschaftsautos, sprich Carsharing. Wer weniger als 12.000 Kilometer im Jahr fährt, so die Faustformel, fährt mit Carsharing billiger als mit dem eigenen PKW. Ein weiterer Vorteil: Das lästige Kümmern um Inspektion, Reparaturen, richtige Bereifung oder TÜV-Abnahme entfällt. Und natürlich entfallen die Kosten für Anschaffung und Versicherung. Wer unterwegs tanken muss, verwendet einfach die Tankkarte des Anbieters, die im Fahrzeug liegt.

Es spricht also viel für den Umstieg auf ein Carsharing-Auto, auch in Lahr. Im Innenstadtbereich gibt es inzwischen drei Stellplätze. Direkt am Rathausplatz wartet ein E-Auto auf die nächste Fahrt, die Ladesäule wird natürlich mit Ökostrom aus der Ortenau betrieben.

Ein wendiger Dahiatsu Cuore steht im Rathausinnenhof, ein für Familienausflüge geeigneter 5+2-sitziger Opel Zafira freut sich in der Gutleutstraße 22 auf seine Nutzer.

Tipps für den Einstieg ins Carsharing:

  • Informieren Sie sich bei dem in Lahr tätigen Car-Sharing Anbieter www.my-e-car.de. Einfach mal ausprobieren, wenn’s nicht passt kann man problemlos wieder aus der Autogemeinschaft austreten.
  • Als Mitglied von my-e-car haben Sie auch Zugriff auf weitere Elektroautos in ganz Südbaden. Nach Freiburg mit dem Zug und von dort mit dem Elektroauto in den Kaiserstuhl geht ganz einfach.
  • Einfache Nutzung: Fahrzeug online buchen, am Stellplatz mit App oder Mitgliedskarte öffnen. Der Schlüssel liegt meistens im Handschuhfach. Gute Fahrt!

Auch wenn der kalendarische Winteranfang erst am 21. Dezember ist – schon jetzt ist es draußen häufig dunkel, nass und kalt. Dennoch sollte dies kein Grund sein, das Fahrrad bis zum Frühling einzumotten, denn mit der richtigen Ausrüstung lassen sich auch im Herbst und Winter viele Strecken gut per Velo zurücklegen. Zudem trainiert regelmäßige Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem, schützt so vor Infektionskrankheiten und macht den Kopf frei.

Um Mensch und Gefährt fit für die Winter-Challenge zu machen, bedarf es nur weniger, meist kostengünstiger Wartungsarbeiten am Fahrrad selbst (siehe Tipps). Mit etwas höheren Investitionen ist die Anschaffung wetterfester Kleidung verbunden. Regenjacke und -hose, Handschuhe (am besten mehrere unterschiedlich dicke Paare für verschiedene Temperaturlevel) und gegebenenfalls Schuhüberzieher halten dafür etliche Jahre und sind auch für andere Outdoor-Aktivitäten einsetzbar.

Noch wichtiger als in den Sommermonaten ist eine gute Beleuchtung. Ein Nabendynamo funktioniert zuverlässig bei Nässe, verlangt keinen zusätzlichen Kraftaufwand und kann nicht, wie batteriebetriebene Leuchten, zu Hause vergessen werden. Mit Reflektoren an Speichen, Pedalen und an der Kleidung sind Radler/innen bei Dunkelheit gut sichtbar.

Ihre Fahrrad-Tipps der Woche:

  • Schützen Sie Ihre Kette! Nässe und Streusalz greifen Kette und Ritzel an. Regelmäßig mit einem guten Kettenöl gepflegt, kommen Sie gut über den Winter.
  • Halten Sie bewegliche Teile beweglich! Für Schalt- und Bremszüge, Umwerfer und auch für das Fahrradschloss eignet sich dagegen Kriechöl, dass auch in feine Ritzen eindringen kann und wasserabweisend ist. So friert nichts mehr fest.
  • Winterreifen fürs Fahrrad? Ein normales Profil ist völlig ausreichend, Reifen mit Spikes nutzen allenfalls an den äußerst seltenen, sehr vereisten Tagen und erhöhen ansonsten den Rollwiderstand, das Treten wird also anstrengender.
  • Im Trockenen parken? Am Lahrer Bahnhof gibt es 190 abschließbare Fahrradboxen. Über unser Online-Formular können Sie sich zur Anmietung anmelden.

Weniger Förderung, teurer Strom – lohnt es sich überhaupt, ein Elektroauto anzuschaffen? Und wie groß ist der Beitrag zum Klimaschutz?

Seit dem 01. Januar 2023 ist die Bundesförderung für E-Autos auf 4500 Euro (bis 40 000 Euro Nettolistenpreis) gesunken. Für teurere Fahrzeuge liegt der Zuschuss nur noch bei 3000 Euro und Hybrid-Modelle sind nun aus der Förderung herausgefallen. Die geringeren Prämien spiegeln die veränderten Marktbedingungen wider, denn die Preise für Elektrofahrzeuge nähern sich denen von Verbrennern an.

Elektrisch tanken ist allerdings deutlich teurer geworden. Nach aktuellen Berechnungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland fallen beim „Unterwegs-Laden“ Kosten zwischen 10,58 Euro und 17,06 Euro für 100 Kilometer an. Lädt man vorwiegend zu Hause mit Haushaltsstrom, kommt man auf 9,28 Euro. Mit einem durchschnittlich „sprithungrigen” Verbrenner sind es derzeit immerhin 13,40 Euro für dieselbe Strecke. Ergo: Nur das allerteuerste E-Laden kostet mehr als fossiler Sprit von der Tankstelle.

Und es gibt weitere gute Argumente für den Umstieg: E-Autos sind bis zum 31. Dezember 2030 von der KFZ-Steuer befreit. Sie sind auch weniger wartungsaufwendig, denn sie haben weder Zündkerzen noch Auspuffanlage. Auch Kühler, Zahnriemen, Öl- und Kraftstofffilter sind nicht vorhanden und müssen somit auch nicht gewartet werden, was langfristig Kosten spart.

Doch was ist mit dem Umwelteffekt? Keine stinkenden Auspuffgase mehr: Hier punktet das Elektroauto definitiv – gerade für die Anwohner:innen an vielbefahrenen Straßen. Inwieweit elektrisches Fahren allerdings zum Klimaschutz beiträgt, hängt letztendlich davon ab, ob mit Ökostrom getankt wird oder ob der genutzte Strom durch fossile Energieträger erzeugt wurde. Wer zu Hause oder bei der Arbeit Solarstrom vom eigenen Dach tanken kann, ist auf der sicheren Seite und vermeidet fast komplett klimaschädliche Treibhausgase (siehe Tipps).

Die Stadt Lahr unterstützt Elektromobilität durch unterschiedliche Aktionen und ist selbst Vorbild. Beispielsweise dürfen Sie bis 2025 Elektroautos in Lahr für drei Stunden kostenlos auf Parkplätzen mit Parkscheinautomat parken. Zudem hat der Gemeinderat beschlossen, dass die PKW des städtischen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge schrittweise umgestellt und somit bei Neubeschaffung die klimafreundlicheren Fahrzeuge bestellt werden. Zudem gibt es ein E-Carsharing-Fahrzeug, dass die städtischen Mitarbeiter:innen nutzen können.

Ihre E-Mobil-Tipps der Woche:

  • Probieren Sie das elektrische Fahrgefühl doch einfach mal selber aus. Die Verkehrswacht BW stellt 44 Testfahrzeuge kostenlos zur Verfügung: www.eauto-ausprobieren.de
  • Sonderförderung für Ihr E-Mobil plus PV-Anlage: Das Land Baden-Württember bezuschusst diese besonders nachhaltige Verbindung mit bis zu 1.000,00 Euro für das Elektroauto und bis zu 500 Euro für die Wallbox mit dem BW-e-Solar-Gutschein.

Erkundigen Sie sich, wie viele Stromtankstellen es schon gibt, beispielsweise auf www.lemnet.org. In Lahr gibt es schon 19 öffentliche Ladestellen und es werden stetig mehr.

Rund ein Fünftel des Personenverkehrs entfällt in Deutschland auf die Wege zur Arbeit und wieder nach Hause. Auf immerhin 63 Prozent wird dazu der PKW genutzt – zumeist alleine ohne Mitfahrerinnen und Mitfahrer. Neben den umwelt- und klimaschädlichen Emissionen, die all diese Fahrzeuge rauspusten, verstopfen Blechkolonnen zu Stoßzeiten die Straßen, die Fahrer:innen sind gestresst und müssen dann auch noch einen Parkplatz suchen.

Viele Gründe sprechen also dafür, beim Berufspendeln Bus und Bahn zu nutzen. Dies sehen auch etliche Firmen so und unterstützen ihre Mitarbeitenden mit einem Zuschuss zum JobTicket. Landesbedienstete in Baden-Württemberg erhalten beispielsweise einen Bonus von monatlich 25 Euro. Einen Zuschuss zum JobTicket bietet auch die Lahrer Stadtverwaltung ihren Mitarbeitenden an. Radfahrer:innen bekommen für ihren Arbeitsweg sogar täglich zwei Euro, um ihr besonders umweltfreundliches Verhalten zu honorieren.

Das geplante, ab Montag, 01. Mai 2023 deutschlandweit im ÖPNV geltende, Deutschlandticket wird es als JobTicket geben. Auch wenn die Ausgestaltung des Tickets von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aussieht, ist Baden-Württemberg eines der Länder, die das Ticket in seiner ursprünglich geplanten Form für 49 Euro umsetzen. Wenn die Unternehmen ihren Beschäftigten einen Zuschuss von mindestens 25 Prozent gewähren, gibt es von Bund und Ländern weitere fünf Prozent dazu. Selbstverständlich kann das JobTicket nach Feierabend und am Wochenende in der Freizeit genutzt werden, übertragbar ist es aber in Baden-Württemberg, abgesehen vom Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart, nicht. Mit dem neuen Deutschlandticket sind dann auch Ausflüge über den Arbeits- und Wohnort hinaus möglich.

Ihre Mobilitäts-Tipps der Woche:

  • Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Fragen Sie in Ihrer Firma nach, ob diese ein JobTicket bezuschussen möchte, sollte dies noch nicht der Fall sein. Stichworte für das Gespräch können Arbeitszufriedenheit oder Mitarbeiter:innenbindung sein. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, auf dem Arbeitsweg am Laptop zu arbeiten.
  • Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Bieten Sie flexible Arbeitszeiten an, wo immer das von den Abläufen her möglich ist. So können Ihre Mitarbeitenden ihr Kommen und Gehen auf die Fahrpläne abstimmen.
  • Sind keine ÖPNV-Verbindungen für Ihren Arbeitsweg möglich? Bilden Sie eine Fahrgemeinschaft. Zu zweit im Auto sind die Emissionen - und die Kosten - pro Kilometer nur noch halb so groß, zu viert betragen sie sogar nur noch ein Viertel.

Ab dem 01. Mai 2023 ist das Deutschlandticket an den Start gegangen, die Flatrate für den Öffentlichen Nahverkehr in der ganzen Republik. Ein guter Zeitpunkt, um für (zunächst) 49 Euro in das Angebot von Bus und Bahn reinzuschnuppern. Für Menschen, die lediglich in der Ortenau unterwegs sein wollen, lohnt sich unter Umständen ein Preisvergleich mit den jeweiligen Monatskarten. Denn im Gegensatz zum Deutschlandticket sind diese übertragbar und am Wochenende können ein weiterer Erwachsener und zwei Kinder mitfahren.

Klimafreundlich mobil ist man mit Bus und Bahn in jedem Fall. Aber auch eine interessantere Streckenplanung bei Touren ist möglich. So wandern manche lieber bergab, weil bei Steigungen eventuell die Puste ausgeht. Andere dagegen möchten ihre Knie schonen und nehmen nach dem Anstieg zum Gipfel auf dem Rückweg lieber den Bus. Beides ist mit den Öffis einfacher, als wenn man mit dem Auto anreist. Dann sind nur Rundwanderwege möglich, schließlich muss man ja nach der Tour wieder zum Auto zurück.

In der Region gibt es eine Vielzahl solcher interessanten Tagestouren rund um Lahr, die gut mit den Öffentlichen erreichbar sind. Man findet sie auch im Wanderflyer. Übrigens: Seit dem 23. März bedienen sonn- und feiertags die Freizeitbusse der SWEG wieder attraktive Linien unter anderem auf den Geisberg und über den Schönberg ins Kinzigtal.

Ihre Ausflugs-Tipps der Woche:

  • Wie wäre es mit einer Reise in die Vergangenheit? Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof hat einen eigenen Bahnhalt und gewährt Gästen, die mit dem ÖPNV anreisen, einen kleinen Rabatt.
  • Sind Ihnen 35 Kilometer wandern zu viel? Der Geroldsecker Qualitätsweg führt von Reichenbach über den Schönberg und die Burg Geroldseck, Wittelberg, Hasenberg, Langenhard und Seelbach. Einstiege in die Strecke sind an etlichen Bushaltestellen möglich, so dass Sie problemlos eine oder mehrere Teilstrecken wählen können.
  • Nehmen Sie Ihr Fahrrad kostenfrei mit: 16 Velos passen auf den Anhänger des Busses, der sonn- und feiertags die Strecke auf den Geisberg und wieder hinunter bedient.

Es gibt kein schlechtes Wetter - es gibt nur schlechte Kleidung. Wohl wahr, der alte Spruch! Doch beim Radeln im Herbst und Winter kommt es nicht nur auf eine witterungsfeste Hülle für Körper und Gepäck an. Bei Dunkelheit, Nässe und womöglich Glatteis ist ein Sicherheitscheck am Fahrrad angebracht. Und auch ein angepasster Fahrstil ist empfehlenswert, um sicher anzukommen.

Rundum warm und trocken eingepackt und auf einem verkehrstüchtigen Fahrrad lassen sich auch im Winter viele Wege klimafreundlich zurücklegen. Gut für die Gesundheit ist es obendrein. Wer sich regelmäßig an der frischen Luft bewegt, ist weniger empfänglich für Erkältungskrankheiten. Das Immunsystem liebt den Kältereiz und kommt beim Radeln gleich mit auf Touren.

Einen Sicherheitscheck für die kalte Jahreszeit kann man im Fahrradfachgeschäft durchführen lassen. Dieser beinhaltet unter anderem eine Prüfung von Licht und Bremsen. Während sich ein kurzer Check im Tagesgeschäft meist dazwischenschieben lässt, ist für bereits absehbare Reparaturen ein Termin erforderlich.

Die Stadt Lahr bietet an drei RadService-Punkten die Möglichkeit für kleinere Reparaturen in Eigenregie: am Bahnhof, an der Hammerschmiede bei der Schindelstraße 9 in Reichenbach sowie am Radweg entlang der B3 zwischen Lahr und Friesenheim auf Höhe der Bushaltestelle Abzweigung Hugsweier. Kostenlos und rund um die Uhr können Radfahrerinnen und Radfahrer dort verschiedene Werkzeuge und eine Luftpumpe nutzen.

Ihre Fahrrad-Tipps der Woche:

  • Sehen und gesehen werden! Ein funktionierendes Licht ist in der dunklen Jahreszeit noch wichtiger als im Sommer. Batterielicht zu Hause vergessen? Felgendynamo schwächelt bei Nässe? Mit einem Nabendynamo sind Sie auf der sicheren Seite.
  • Bremsen sollten bremsen! Tauschen Sie abgenutzte Beläge, machen Sie Hebel und Züge mit etwas Kriechöl leichtgängig und stellen Sie alles gut ein. Dann klappt auch die Vollbremsung im Regen, falls es nötig ist.
  • Passen Sie Ihren Fahrstil an. Bei Glätte oder auch auf rutschigem Laub gilt: langsam fahren und möglichst wenig in die Kurven legen.
  • Schützen Sie sich - tragen Sie einen Helm. Ein gebrochener Arm ist schmerzhaft und lästig, eine schwere Kopfverletzung kann unter Umständen lebenslange Folgen haben.

Arbeitsplatz

Auch wenn der Energieverbrauch nicht das eigene Geld kostet – am Arbeitsplatz lässt sich oft eine Menge Energie sparen. Rund 15 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in Büros. Sie nutzen Computer und andere elektrische Geräte, drucken und kopieren, brauchen angenehme Raumtemperaturen und gute Beleuchtung, sie fahren zu Terminen oder empfangen Geschäftspartner/innen. Das belastet auch die persönliche Klimabilanz.

Was kann getan werden? Bei der energiesparenden Ausstattung des Büros ist tatsächlich erstmal der Chef oder die Chefin gefragt. Doch in der alltäglichen Nutzung der Geräte und Räume können die Mitarbeitenden den entscheidenden Unterschied machen - mit zusätzlichen Vorteilen: Eine gemeinsame Challenge zum Energiesparen im Büro stärkt den Teamgeist und schützt das Klima. Mit einem Energiesparkonto für Unternehmen behält man die Verbräuche im Blick, kann sich Einsparziele setzen und so gemeinschaftlich auch Kosten sparen. Wenn das eingesparte Geld ans Team zurückfließt, steigt die Motivation.

Die Lahrer Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und hat mehrmals die Anerkennung „Umweltfreundliches Büro“ erhalten. So entschied der Gemeinderat, für den gesamten Briefverkehr sowie Druckerzeugnisse – intern und extern – ausschließlich Recyclingpapier zu nutzen, in allen städtischen Gebäuden fließt zu 100 Prozent zertifizierter Öko-Strom, in der Beschaffung sind strenge Kriterien für Energieeffizienz der Standard. Für Dienstfahrten nutzen städtische Mitarbeitende mitunter auch die leihbaren nextbike-Pedelecs, um klimafreundlich und bequem alle Orte in der Stadt radelnd zu erreichen. Damit ist die Lahrer Stadtverwaltung auf einem guten Weg, denn bis 2035 will sie klimaneutral sein.

Ihre Büro-Tipps der Woche:

  • Nutzen Sie eine schaltbare Steckerleiste, dann machen auch der PC und sämtliche angeschlossenen Geräte mit Ihnen Feierabend. Das spart im Vergleich zum Stand-By-Betrieb viel Strom.
  • Positionieren Sie Ihren Schreibtisch so, dass Sie möglichst bei Tageslicht arbeiten können – das ist auch besser für die Augen. Wenn elektrisches Licht notwendig ist, achten Sie auf effiziente Leuchtmittel wie LEDs.

Die Schule hat begonnen und den meisten Eltern flattert eine lange Liste zu beschaffender Materialien auf den Tisch. Ob liniert, kariert, mit Notenlinien, mit oder ohne Rand, Vokabelheft oder College-Block – fast alle Papierprodukte sind mittlerweile in Recyclingqualität erhältlich und oft nur wenig oder gar nicht teurer als die Frischfaservariante, die direkt aus Holz hergestellt wird.

Für den Klima- und Umweltschutz lohnt sich die Umstellung auf Recyclingpapier gleich auf mehreren Ebenen: So benötigt es in der Herstellung im Vergleich zu Frischfaserpapier nur die Hälfte an Energie. Noch größer ist die Wassereinsparung: Bis zu 85 Prozent der Wassermenge lassen sich einsparen! Zudem schont die Verwendung von Altpapier die Holzbestände und fördert so die Biodiversität – lokal und global, denn Holz für die Papierproduktion stammt oft aus intensiver Forst- und Plantagenwirtschaft.

Das sieht auch die Stadt Lahr so und nutzt schon seit 2007 für den gesamten Briefverkehr der Stadtverwaltung ausschließlich Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier. Seit 2019 gilt dies für sämtliche Druckerzeugnisse, wie beispielsweise Berichte, Broschüren und Flyer.

Ihre Schulmaterial-Tipps der Woche:

  • Seien Sie kritisch bei Nachhaltigkeitssiegeln! Viele Papierprodukte schmücken sich mit dem FSC- oder PEFC-Siegel. Diese stehen für nachhaltige Forstwirtschaft und sind damit zwar schon ökologischer als „Egal-woher-Holzprodukte“. Aber auch nachhaltig geerntetes Holz hat einen wasser- und energieintensiven Prozess hinter sich, bis es zu Papier wird – Recyclingpapier ist definitiv die bessere Wahl.
  • Eine Sammelbestellung für die ganze Klasse kann Geld sparen und entlastet gestresste Eltern. Bringen Sie die Idee doch gleich beim ersten Elternabend ein.
  • Schauen Sie bei den Plastikprodukten für die Schule nach Alternativen. Papierumschläge für die Hefte gibt es in allen Farben und Größen. Statt Textmarkern aus Plastik sind Buntstifte zum Anspitzen die umweltfreundlichere Lösung. Beachten Sie dazu auch den Umwelttipp zu Umweltfreundlich in die Schule.

Durchschnittlich 850 Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr verursachen digitale Aktivitäten pro Person in Deutschland. Darin sind sowohl die Energie zur Herstellung der Geräte, deren Stromverbrauch während der Nutzung als auch die Dienstleistungen von Rechenzentren und Netzwerken enthalten.

Ein gar nicht so kleiner Anteil der Emissionen entsteht dabei nicht im eigenen Haushalt, sondern bei den Anbietern: 26 Kilogramm CO2 sind es für Suchanfragen, 62 Kilo emittiert das Videostreaming und stattliche 213 Kilo verursachen die Rechenzentren in Deutschland jährlich pro Internetnutzer:in. Mobile Daten haben dabei einen höheren Energieverbrauch als die stationäre Datenübertragung per LAN oder WLAN. Wenn es möglich ist, sollte man also diese vorziehen.

Mit insgesamt 346 Kilogramm Emissionen schlägt die Herstellung der Endgeräte – vom Fernseher bis zur Sprachassistentin – noch deutlich stärker zu Buche. Daher sollte sämtliche Hardware so lange wie möglich in Betrieb bleiben. Beim Neukauf weist das EU-Energielabel auf die Effizienz hin. Auch in der Lahrer Stadtverwaltung müssen alle Geräte mindestens die zweithöchste Stufe (derzeit B) haben.

Ihre Digital-Tipps der Woche:

  • Wählen Sie Ihren E-Mail- oder Mobilfunk-Anbieter und Ihren Internetbrowser nach ökologischen Gesichtspunkten. Oft paart sich dabei ökologische Nachhaltigkeit mit Datensicherheit! (z. B. Posteo, Ecosia, WeTell …)
  • Schalten Sie den Router aus, wenn Sie nicht online sind. Falls Ihr Festnetztelefon mit dranhängt, können Sie bei vielen Geräten separat das WLAN deaktivieren und so Strom sparen.
  • Reduzieren Sie Ihr Datenvolumen, beispielsweise indem Sie Links versenden statt großer Anhänge, selten gelesene Newsletter abbestellen, inaktive Accounts löschen oder beim Video-Streaming die Auflösung verringern.

Weniger Staustress im Berufsverkehr, keine verspäteten Züge, mehr Flexibilität in der Tagesgestaltung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie - viele Arbeitnehmer haben das Homeoffice zunächst pandemiebedingt und daher notgedrungen kennengelernt. Doch heute schätzen etliche das Arbeiten von zu Hause aus umso mehr. Vor allem Hybridmodelle, die Anwesenheitstage im Büro mit Homeoffice-Zeiten kombinieren, liegen voll im Trend und gibt es auch bei der Lahrer Stadtverwaltung.

Für die Klimabilanz moderner Arbeitsmodelle sind die wegfallenden Pendelwege zur Arbeit und zurück der relevanteste Faktor. 30 Kilometer legen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich jeden Tag zurück - die meisten von ihnen immer noch mit dem Auto und zumeist alleine. Schon ein Homeoffice-Tag pro Woche kann pro Person jährlich 0,19 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase einsparen.

Natürlich verursacht das Arbeiten zu Hause auch Emissionen, vor allem für zusätzlich notwendige IT-Ausstattung, Heizen und Beleuchtung. Nach Berechnungen des Öko-Instituts liegt der Treibhausgasausstoß jedoch selbst bei einer maximalen Büroausstattung mit neu angeschafftem Desktop-PC, Monitor und Drucker im Homeoffice in vielen Fällen niedriger als in der Firma. Und zwar genau dann, wenn die Pendeldistanz mehr als sechs Kilometer pro Weg beträgt. Deutlich klimafreundlicher ist es, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Firmenlaptop an den Homeoffice-Tagen einfach mit nach Hause nehmen können, wie es auch die Lahrer Stadtverwaltung anbietet.

Auch bei Besprechungen bevorzugen viele inzwischen Videokonferenzen, die zumindest einen Teil der Geschäftsreisen ersetzen. Seit Corona haben sich in diesem Bereich neue Plattformen etabliert, bereits vorhandene haben ihren Bekanntheitsgrad gesteigert. Die Stadt Lahr setzt bei Online-Meetings auf BigBlueButton, da dieser Anbieter den aktuellen Datenschutzschutzbestimmungen entspricht.

Ihre Homeoffice-Tipps der Woche:

  • Bei aller Flexibilität setzen Sie klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Eine unscharfe Trennung dieser Lebensbereiche kann zu negativen Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden führen.
  • Desk-Sharing spart Bürofläche! Und zwar so: Jeweils ein Teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringt Tage im Homeoffice. Diejenigen, die in die Firma kommen, teilen sich die Arbeitsplätze dort flexible auf.
  • Fragen Sie doch Mal ihre Kolleginnen und Kollegen, vielleicht können Sie gemeinsam pendeln. Gerade Mitfahrgelegenheiten können im Vergleich zu Autofahrten alleine viele klimaschädliche Emissionen einsparen und man kann sich beim Fahren abwechseln.

Konsum

Was haben eine Bohrmaschine, ein Akkuschrauber, ein Dampfreiniger, eine Heißklebepistole und ein Laminiergerät gemeinsam? Man braucht sie nur sehr selten, dann aber unbedingt. Den Rest der Zeit stehen die Dinge ungenutzt herum. Zudem kosten sie in der Anschaffung viel Geld und verbrauchen in der Herstellung kostbare Ressourcen.

Warum also nicht die Dinge teilen – mit Nachbar:innen und Freund:innen, wobei man erstere beim Tauschen und Teilen besser kennenlernen kann und sie vielleicht sogar zu letzteren werden. Die Stadt Lahr engagiert sich bei der Initiative „Baden-Württemberg teilt“ und möchte dazu beitragen, die Hemmschwelle abzubauen, in der Nachbarschaft einfach mal zu klingeln. Mit einem Aufkleber am Briefkasten können Bürger:innen anzeigen, was sie zu verleihen haben – ein Statement für mehr Ressourcenschutz und gute Nachbarschaft.

Wer in den Lebensstil „Nutzen statt besitzen“ erst mal reinschnuppern möchte, ist bei der Bibliothek der Dinge genau richtig. Die Mediathek Lahr bietet neben Büchern und anderen Medien auch eine Vielzahl an Gegenständen zum Ausleihen an. Nicht nur Medien und mediennahe Dinge wie E-Reader, Tonieboxen, Tiptoi- und BOOKiistifte stehen in der Mediathek seit zur Ausleihe bereit.

Seit knapp einem Jahr können auch ein Akkuschrauber, eine Nähmaschine, ein Foto- und Diascanner, ein Beamer und viele andere nützliche Dinge mit einem gültigen Mediatheksausweis kostenlos ausgeliehen werden. Neu dazugekommen sind unter anderem auch ein Pasta Maker, eine Massage Pistole, eine Nintendo Switch Konsole, und vieles mehr.

Ihre Teilen-und-Tauschen-Tipps der Woche:

  • Einen öffentlichen Bücherschrank gibt es im Stadtpark Lahr in der alten Weinstube am Musikpavillon. Hier können Sie kostenlos Bücher mitnehmen und Ihre ausgelesenen neuen Leser:innen zuführen.
  • Verkaufen, Tauschen und Verschenken in Lahr und Umgebung – in dieser privaten Facebook-Gruppe sind über 4.000 Menschen aktiv. Schauen Sie doch einfach mal vorbei!
  • Ergreifen Sie die Initiative für mehr Teilen und Tauschen in Ihrer Nachbarschaft. Ein Aufruf am Schwarzen Brett könnte der erste Schritt für mehr Austausch im Umfeld sein.

60 Kleidungsstücke kaufen Menschen in Deutschland durchschnittlich pro Jahr. Davon wird jedoch jedes fünfte Teil so gut wie nie getragen: Impulskauf, Schnäppchen oder nur für einen Anlass gekauft... Fast Fashion hat zur Folge, dass sich das Karussell der Modeindustrie immer schneller dreht, auf Kosten von Klima, Umwelt und den Produzent:innen in den Ländern des globalen Südens. So verbraucht die Produktion eines T-Shirts 2.700 Liter Wasser, in seinem Lebenszyklus verursacht es einen CO2-Ausstoß von 11 Kilogramm.

Deutlich nachhaltiger ist es, Kleidung gebraucht zu kaufen. Gesünder ist es meistens auch, da mögliche Schadstoffe schon mehrmals ausgewaschen wurden. In Lahr gibt es gebrauchte Kleidung zum Beispiel im fundus in der Tramplerstraße. Neben Kleidung gibt es im größten Gebrauchtwarenkaufhaus der Ortenau auch Geschirr, Möbel, Bücher und vieles mehr.

Online haben sich diverse, teilweise auch zielgruppenspezifische Plattformen etabliert. Auf verschiedenen Online-Portalen und deren lokalen Gruppen sowie über unterschiedliche Apps gibt es ein breites Angebot an Schönem, Schickem oder auch Schrillem, in jedem Fall aber Gebrauchtem.

Der neueste Trend sind Kleidertausch-Partys. Die funktionieren so: Alle Gäste bringen ein paar ausrangierte, gut erhaltene Kleidungsstücke mit. Dafür können sie sich unter den von anderen mitgebrachten Klamotten neue Lieblingsteile aussuchen. Musik, Getränke und Snacks machen das Ganze zum spaßigen Event. Die Mediathek und youngcaritas Lahr haben im Herbst 2022 erstmals Kleidertausch-Partys veranstaltet und machen 2023 hochmotiviert mit mehreren Events pro Jahr weiter.

Ihre Secondhand-Tipps der Woche:

  • Kaufen Sie nur, was Sie wirklich tragen wollen. Was für Neuware gilt, ist auch bei Secondhand-Mode ein relevanter Nachhaltigkeitsfaktor.
  • Veranstalten Sie Ihre eigene Kleidertausch-Party mit Freund:innen. Ein unterhaltsamer Abend mit witziger Modenschau ist garantiert.
  • Achtung, Greenwashing! Secondhand-Angebote auf den Plattformen der großen Online-Händler sind oftmals noch ungetragen und leisten somit keinen Nachhaltigkeitsbeitrag.

Einkaufen im Internet boomt – nicht erst seit der Corona-Pandemie. Damit gehen allerdings gleich mehrere Probleme einher.

Gravierend ist der Ressourcenverbrauch für Verpackungsmaterialien, denn nach wie vor kommen viele Waren wie eine russische Matroschka daher: ein Päckchen im Päckchen im Päckchen… Hinzu kommt, dass vor allem Kleidung und Schuhe oft zurückgeschickt werden, weil die Größe nicht passt. Ein Teil der Retouren geht noch nicht einmal wieder zurück in den Versand, sondern wird komplett vernichtet. Dies ist fatal für die Umwelt, da Energie für die Herstellung und den Transport dieser unbenutzt vernichteten Produkte aufgewendet wurde.

Im Handel vor Ort hingegen können Kundinnen und Kunden die Produkte anfassen, anprobieren und sich von qualifiziertem Personal beraten lassen. Verbunden mit einem Bummel in der Stadt verschafft das auch ein schöneres Einkaufserlebnis als der Klick auf den Online-Bestellbutton.

Ab hier kann der Online-Handel in einem Punkt klimafreundlicher sein als die Fahrt mit dem Auto zum Einkaufen, denn beim Transport ist auch die so genannte letzte Meile entscheidend für das Klima: Insgesamt 600 bis 1.100 Gramm CO2 werden für eine Einkaufsfahrt von fünf Kilometern mit dem Auto ausgestoßen, während eine Lieferung per Onlinedienst nur 200 bis 400 Gramm CO2 verursacht. Der Onlinedienst wählt nämlich meist effizientere Routen, hat eine bessere Fahrzeugauslastung und es kommen vermehrt Elektrofahrzeuge zum Einsatz, die den CO2-Ausstoß reduzieren. Wer allerdings mit dem Fahrrad in die Stadt fährt oder läuft, liegt in puncto Treibhausgasausstoß natürlich am besten – nämlich bei null Emissionen.

Was übrigens gar nicht geht: sich im lokalen Fachgeschäft beraten lassen und dann wegen ein paar Euro Ersparnis online bestellen. Ehrensache, oder?

Ihre Einkaufs-Tipps der Woche:

  • Überlegen Sie, bevor Sie einkaufen, ob der Kauf aus einer Laune heraus, als Ablenkung und Belohnung, geschieht oder ob Sie das Produkt wirklich erwerben und verwenden möchten. Ein paar Nächte drüber schlafen – zum Beispiel vor dem Kauf von Kleidungsstücken – hilft, Fehlkäufe zu vermeiden.
  • Ob im Online-Handel oder im Laden um die E >Emissionsfrei in die Stadt: Für eine klimafreundliche Erreichbarkeit sorgen rund 100 sichere und komfortable Fahrradstellplätze rund um die Lahrer Fußgängerzone. Und auch zu Fuß ist die verkehrsberuhigte Zone in der Innenstadt gut zu erreichen.
  • Entdecken Sie die Vielfalt der Geschäfte, Restaurants und Cafés in der Lahrer Innenstadt und unterstützen Sie den lokalen Handel.

Bei der Lieblingsjacke klemmt der Reißverschluss, der Föhn bläst nur noch kalte Luft raus, das Holzbötchen für die Badewanne hat Mastbruch erlitten. Ab in die Tonne? Das muss nicht sein, denn viele Dinge lassen sich reparieren. Oft sind jedoch Kenntnisse, Fähigkeiten oder auch Werkzeuge dafür nötig. Manche Produkte, vor allem Elektrogeräte, sind heutzutage oft so konstruiert, dass sich nur Fachleute mit Spezialwerkzeugen an eine Reparatur wagen können, oder die Hersteller bieten keine Ersatzteile an.

Dies will die EU-Kommission mit der im März 2023 verabschiedeten Vorlage für ein „Recht auf Reparaturen“ ändern, ganz im Sinne von Klima- und Ressourcenschutz. Denn europaweit landen enorme Mengen noch gebrauchsfähiger Waren, die repariert werden könnten, auf dem Müll. Das verursacht jährlich 35 Millionen Tonnen Abfall, 30 Millionen Tonnen verschwendeter Ressourcen und 261 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen. Der Handlungsbedarf ist riesig. Als nächster Schritt geht der Gesetzesentwurf ins Europäische Parlament und dann in den EU-Rat.

Es kann also noch ein wenig dauern. Bis dahin hilft nur Selbermachen. In besonders nettem Rahmen geht das in einem Repair Café, wo Ehrenamtliche dabei helfen und die etwaige Wartezeit mit Kaffee und Kuchen versüßen. 1.500 solche Reparaturinitiativen gibt es mittlerweile deutschlandweit. Deren erklärtes Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, sodass neben dem Umwelt- und Klimaaspekt auch der menschliche Austausch gefördert wird.

Ihre Reparatur-Tipps der Woche:

  • Checken Sie doch mal das Repair Café Lahr. Geöffnet ist es am ersten Samstag im Monat von 14:00 bis 17:00 Uhr im Bürgerzentrum Treffpunkt Stadtmühle. Der nächste Termin ist am 7. Oktober. Organisiert wird das Repair Café von der BUND-Ortsgruppe Lahr in Zusammenarbeit mit der Stadt Lahr.
  • Sind Sie talentiert im Umgang mit Lötkolben, Nähmaschine oder Schraubendreher? Ehrenamtliche Mitwirkende sind immer willkommen. Wenden Sie sich an Edwin Fischer, Tel.: 07821 / 217 87, stadtmuehle@lahr.de.
  •  Insbesondere bei Elektrogeräten wichtig: Solange Sie Gewährleistungs- oder Garantieansprüche haben, vermeiden Sie Reparaturen in Eigenregie – sonst können Sie diese Ansprüche verlieren. Klären Sie vorab mit dem Garantiegeber, ob es sich bei Ihrem aufgetretenen Defekt um einen Garantiefall handelt - dann sind Sie auf der sicheren Seite.
  •  Sie wollen die Reparatur gleich im Selbstversuch starten? Auf verschiedenen Online-Plattformen finden Sie Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu unterschiedlichsten Geräten und Produkten. Diese beruhen meistens auf dem Wissen und den Erfahrungen anderer Nutzerinnen und Nutzer.

Hupps, schon wieder ist der gelbe Sack voll! Verpackungen aus Plastik, Metall und Verbundstoffen verursachen einen großen Teil des Haushaltsmülls. 78 Kilogramm pro Person waren es laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020. Damit verbunden sind die Verschwendung wertvoller Ressourcen und ein hoher CO2-Ausstoß. Zwei Kilo Treibhausgase verursacht die Produktion von einem Kilo Plastik, trauriger Spitzenreiter ist Aluminium, bei dessen Herstellung rund 7,5 Kilo CO2 anfallen. Neben den klimaschädlichen Emissionen, die sich insbesondere bei der Herstellung und Nutzung von Einweg-Plastik häufen, gibt es auch negative Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt.

Doch Plastik lässt sich zu einem gewissen Maß im Alltag vermeiden. Frisches Obst und Gemüse ist in vielen Supermärkten unverpackt erhältlich und auf dem Wochenmarkt sowieso. Bei Getränken steigt der Anteil an Mehrwegflaschen nach jahrelangem Rückgang seit 2020 wieder leicht an. Gerade Bier und Wasser gibt es häufig von lokalen Herstellern, da sind die Transportwege besonders kurz und somit vergleichsweise klimafreundlich.

Im Trend liegen Unverpackt-Läden oder Abteilungen in Supermärkten und Bio-Märkten, wo Verbraucherinnen und Verbraucher sich lose Trockenprodukte wie Reis, Müsli, Nudeln, Nüsse oder Hülsenfrüchte in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Und auch in Bäckereien verkaufen die Mitarbeitenden Brot und Brötchen unverpackt, wenn die Kundinnen und Kunden das wünschen.

An Frischetheken für Wurst und Käse war bis vor wenigen Jahren das Befüllen von über die Theke gereichten Boxen aufgrund von Hygienevorschriften nicht erlaubt. Mittlerweile haben viele Geschäfte Tabletts, auf denen die Kundinnen und Kunden ihre Vorratsdose abstellen können, oder sie platzieren die Ware mit einer Zange direkt in der Dose.

Ihre Einkaufstipps der Woche:

  • Immer vorbereitet für den Spontaneinkauf! Wenn Sie eine Stofftasche in Rucksack oder Handtasche platzieren, brauchen Sie im Supermarkt keine Plastiktüte zu kaufen.
  • Obst und Gemüse plastikfrei einkaufen! Statt der dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse können Sie lose Ware in mitgebrachte Stoff- oder Netzbeutel packen. Die gibt es im Supermarkt zu kaufen oder sie sind für alle, die auf DIY stehen, auch leicht selbst zu nähen.
  • Plastikflaschen vermeiden, weniger schleppen, Geld sparen. Leitungswasser ist in Deutschland ein hochwertiges, streng kontrolliertes Lebensmittel. Auch das Lahrer Wasser hat eine gute Qualität und mit einer Sprudelmaschine können Sie dem Quell aus der Leitung noch ein bisschen Pfiff geben.

Weitere Tipps

Die globale Klimaerhitzung ist bereits deutlich zu spüren – auch in Lahr. Neben Hitzewellen und Dürreperioden bringt der Klimawandel vermehrt lokale Starkregenereignisse mit sich. Dabei können örtlich begrenzt innerhalb von ein bis zwei Stunden mehr als 100 Liter Wasser auf einen Quadratmeter niedergehen. Das ist ein Siebtel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge in Baden-Württemberg!

Solche Wassermassen können Böden und Kanalisation nicht aufnehmen. Auch in Gebieten, die nicht in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Bächen liegen, kann es zu Überschwemmungen und Sturzfluten kommen. Besonders gefährdet sind Grundstücke am Hang, in einer Mulde oder im Tal. Das Land stellt Hochwassergefahrenkarten bereit, die das Überflutungsrisiko für Lahr und Umgebung darstellen. Hier kann – und sollte! – sich jede:r Bürger:in über das persönliche Risiko informieren.

Die Stadt Lahr tut mittels Bauleitplanung, technischen Schutzmaßnahmen und Katastrophenschutz das ihre, um auf solche, in Zukunft voraussichtlich häufiger auftretenden Ereignisse vorbereitet zu sein. Doch Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe und daher finden die Lahrer Bürger:innen auf der städtischen Webseite eine Reihe von wichtigen Maßnahmen zur Eigenvorsorge.

Liegt ihr Haus oder ihre Wohnung in einer kritischen Zone?

  • Machen Sie Ihr Gebäude sicher! Mauern, Erdwälle oder hochwasserbeständige Türen und Fenster verhindern, dass Wasser von außen eindringen kann. Rückstauklappen und Hebeanlagen vermeiden einen Wassereintritt aus der Kanalisation.
  • Schützen Sie sich und Ihre Lieben! Stellen Sie einen privaten Notfallplan auf. Eine Mustervorlage dafür finden Sie hier.
  • Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz. Eine Elementarversicherung umfasst auch Schäden durch Hochwasser und Starkregen. Sie kann in der Hausratversicherung enthalten sein, muss es aber nicht.
  • Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Stadt Lahr oder auf www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de

Weithin bekannt ist der CO2-Fußabdruck. Anhand von Daten zu Energieverbrauch, Mobilitätsverhalten und Konsum lässt sich ausrechnen, wie viele Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase eine Person jährlich ausstößt. Spielt man mit den Parametern, wird schnell ersichtlich, wo die relevanten Stellschrauben sind, um das eigene Verhalten klimafreundlicher zu gestalten.

Neu hinzugekommen ist die Idee des Handabdrucks. Dieser setzt den Fokus auf die Auswirkungen des eigenen Handelns, die den Klimaschutz unterstützen. Statt auf klimaschädliche Gewohnheiten zu verzichten und so den Fußabdruck zu verkleinern, geht es beim Handabdruck darum, ihn durch klimafreundliche Handlungen zu vergrößern und somit einen positiven Anreiz für mehr Klimaschutz zu setzen. Das Feld der Möglichkeiten ist weit: Manche sind durch ihren nachhaltigen Lebensstil Inspiration im Freundeskreis, im Verein oder auf der Arbeit. Anderen liegt politisches Engagement für den Klimaschutz mehr oder sie wählen einen Beruf, der zur Nachhaltigkeit beiträgt. Auch nachhaltige Investitionen vergrößern den Handabdruck und helfen dabei, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Im CO2-Rechner des Umweltbundesamtes findet sich der Handabdruckprint unter „Mein CO2-Szenario“ bei dem Punkt „Vermeidung von Emissionen bei anderen“.

Auch die Stadt Lahr ist klimaaktiv: Neben der kontinuierlichen Arbeit daran, den städtischen CO2-Ausstoß zu mindern, versuchen Stadtverwaltung und Politik mit einer Vielzahl von Beratungs- und Informationsangeboten die Bürgerinnen und Bürger zu klimafreundlichem Handeln zu motivieren.

Ihre Handabdruck-Tipps der Woche:

  • Jede und jeder Einzelne macht einen Unterschied! Fragen Sie sich: Wo kann ich meinen Einfluss für das Klima nutzen?
  • Investieren Sie nachhaltig, falls Sie die Möglichkeit dazu haben: beispielsweise in Anteile bei einer Energiegenossenschaft, in einen wirklich grünen und nicht nur grün-gewaschenen Fonds oder in eine eigene Solaranlage.
  • Inspirieren Sie andere nach dem Motto „Vorleben statt Missionieren“. Denn ein nachhaltiger Lebensstil ist häufig mit einem echten Mehrwert an Lebensfreude verbunden. Die Botschaft: Klimaschutz macht Spaß!

Ganz klar: an oberster Stelle beim Klimaschutz sollte das Vermeiden und Reduzieren von klimaschädlichen Treibhausgasen stehen. Wenn dies allerdings nicht möglich ist, können mit einer sogenannten Treibhausgaskompensation z.B. Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen. Die Idee dabei ist, freiwillig dafür zu bezahlen, dass die selbst verursachten klimaschädlichen Emissionen durch Minderungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Schließlich ist es dem Weltklima egal, wo die Emissionen eingespart werden.

Die Palette der Kompensationsangebote ist breit: Klimaschutzprojekte im globalen Süden, Aufforstungen, klimaneutrale Produktion, etc. Sehr wichtig ist es, auf hohe Qualitätsstandards zu achten. So sollten die Klimaschutzprojekte zusätzlich aufgrund der Kompensationszahlung umgesetzt werden, Nachhaltigkeitsstandards erfüllen und langfristig Bestand haben. Mogelpackungen, die Kompensationszertifikate für bereits geplante oder umgesetzte Projekte verkaufen oder schon an anderer Stelle gezählt werden, sind nicht zielführend und bringen dem Klimaschutz nichts.

Baumpflanzprojekte stehen dabei oftmals in der Kritik. Denn um wirklich klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, müssten die Wälder mindestens 50, wenn nicht 100 Jahre bestehen - dies kann nicht sicher erfüllt werden. Zudem kann es vor Ort dazu kommen, dass Menschen von ihrem Land vertrieben werden, um diese Flächen zum Aufforsten zu nutzen. Vor allem müsste die Rodung, oftmals durch Brandrodung, ein Ende bereitet werden.

Die Stadt Lahr kompensiert ihre Dienstflüge. Und selbstverständlich gilt für alle Mitarbeitenden, dass Fliegen die Ausnahme sein sollte und im Normalfall Bahn oder Videokonferenzen das Mittel der Wahl sind.

Ihre Kompensations-Tipps der Woche:

  • Wenn schon, denn schon: Nutzen Sie Kompensationsanbieter, die mit dem Goldstandard ausgezeichnet sind. Das vom WWF und anderen NGOs entwickelte Siegel legt die strengsten Kriterien an.
  • Was kostet das? Der Hin- und Rückflug von Frankfurt am Main nach Palma de Mallorca verursacht rund eine halbe Tonne CO2. Dafür fallen je nach Anbieter 10,00 bis 15,00 Euro an.
  • Nicht nur Reisen lassen sich kompensieren. Auch für Veranstaltungen, den Betrieb einer Webseite oder den persönlichen Fußabdruck kann man CO2-Zertifikate kaufen. Kompensationszertifikate sollten allerdings nicht dazu verleiten, durch das eigene Verhalten unbedacht klimaschädliche Emissionen zu rechtfertigen - es sollte als eine Möglichkeit verstanden werden, unvermeidbare klimaschädliche Emissionen auszugleichen.

Urlaub und Reisen haben für viele Menschen einen hohen Stellenwert. Die Vorstellungen darüber, wie man die „schönste Zeit des Jahres“ am besten verbringt, gehen weit auseinander: Strand oder Berge, relaxen oder aktiv sein, Camping oder Hotel. Dabei gilt: Manche Arten zu reisen sind definitiv nachhaltiger als andere. Es gibt jedoch (fast) immer einen Weg, das angestrebte Ziel klimafreundlicher zu erreichen. Vielleicht lassen sich gute Neujahrsvorsätze für einen klimafreundlicheren Lebensstil gleich bei der Reiseplanung verwirklichen?

Faktor Nummer eins für die Klimabilanz ist die An- und Abreise. Fliegen ist definitiv die klimaschädlichste Art, sich fortzubewegen. Gerade innerhalb von Europa sind viele Reiseziele jedoch gut mit dem Zug erreichbar. Wer die vermeintlich kürzere Reisezeit bei Flugreisen im Fokus hat, sollte den zeitlichen Aufwand für Check-In und den Transport zum Flugplatz einkalkulieren. Und wenn es wirklich nicht anders geht: Nur alle paar Jahre zu fliegen ist besser fürs Klima, als bei jedem Urlaub in den Flieger zu steigen. Wer bisher mehrmals jährlich geflogen ist, hilft dem Klima, indem er es nur noch einmal im Jahr tut. Zudem können die Emissionen, wenn sie nicht vermieden werden können, kompensiert werden - der „The Gold Standard“ liefert hier eine wichtige Orientierung für die Qualität der Klimaschutzprojekte.

Auch in oder rund um Deutschland kann man einen schönen und nachhaltigen Urlaub verbringen und landschaftlich sowie kulturell lassen sich regional mehr Unterschiede und interessante Angebote entdecken, als man denkt.

Klimarelevant ist auch die Art der Unterkunft, wobei die kleine Pension nicht notwendigerweise klimafreundlicher ist als das Luxushotel und Urlaub auf dem Campingplatz nicht immer die Variante mit dem geringsten CO2-Ausstoß. Entscheidend ist, ob sich das Unternehmen Gedanken über seine Klimabilanz gemacht und entsprechende Maßnahmen umgesetzt hat. Bevorzugen Sie also Reiseanbieter und -angebote mit verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards – hier gibt es online Informationen zu verschiedenen Labeln und Zertifikaten im Tourismusbereich.

Auch die Stadt Lahr beschäftigt sich mit dem Thema „Nachhaltiges Reisen” und stellt in ihren Umwelttipps eine ganze Reihe nachhaltiger Urlaubsmöglichkeiten vor.

Ihre Reise-Tipps der Woche:

  • Interrail ist nicht nur was für Teenies! Mit dem Global-Pass geht es an vier, fünf oder sieben Tagen innerhalb eines Monats ab 258 Euro durch ganz Europa.
  • Wohnen wo andere Urlaub machen! Die Region bietet mit Schwarzwald und Rheinebene eine Vielzahl an Ausflugsmöglichkeiten. Tourenvorschläge gibt es in unseren Klimatipps „Ausflüge nachhaltig gemacht - nicht nur mit dem 9-Euro Ticket“ und „Wenn der Start nicht das Ziel sein muss - Auf Touren kommen mit dem ÖPNV“.

 

für Wurst und Käse war bis vor wenigen Jahren das Befüllen von über die Theke gereichten Boxen aufgrund von Hygienevorschriften nicht erlaubt. Mittlerweile haben viele Geschäfte Tabletts, auf denen die Kundinnen und Kunden ihre Vorratsdose abstellen können, oder sie platzieren die Ware mit einer Zange direkt in der Dose.

Ihre Einkaufstipps der Woche:

  • Immer vorbereitet für den Spontaneinkauf! Wenn Sie eine Stofftasche in Rucksack oder Handtasche platzieren, brauchen Sie im Supermarkt keine Plastiktüte zu kaufen.
  • Obst und Gemüse plastikfrei einkaufen! Statt der dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse können Sie lose Ware in mitgebrachte Stoff- oder Netzbeutel packen. Die gibt es im Supermarkt zu kaufen oder sie sind für alle, die auf DIY stehen, auch leicht selbst zu nähen.
  • Plastikflaschen vermeiden, weniger schleppen, Geld sparen. Leitungswasser ist in Deutschland ein hochwertiges, streng kontrolliertes Lebensmittel. Auch das Lahrer Wasser hat eine gute Qualität und mit einer Sprudelmaschine können Sie dem Quell aus der Leitung noch ein bisschen Pfiff geben.

Der Wille ist da, doch es fehlt das Dach! Viele Menschen möchten sich gerne für die Energiewende einsetzen, haben jedoch nicht die Möglichkeit, auf dem eigenen Dach eine Photovoltaikanlage zu installieren. Häufig wohnen sie zur Miete und können nicht über das Dach verfügen. Oder sie sind Mitglied einer Wohneigentümergemeinschaft, in der zum Thema Photovoltaik leider keine Einigkeit zu erzielen ist. Oder das Dach des Eigenheims ist beispielsweise baulich oder durch eine Nordausrichtung nicht geeignet.

Wie gut, dass es Energiegenossenschaften gibt. Als starke Gemeinschaft finanziert eine Genossenschaft Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, beispielsweise auf Gewerbeimmobilien, Sportstätten oder kommunalen Gebäuden. Um Mitglied zu werden, unterzeichnet man eine Beitrittserklärung und kauft einen oder mehrere Genossenschaftsanteile. Damit sich möglichst viele Menschen eine Beteiligung leisten können, ist der Mindestanteil meist relativ niedrig angesetzt, z. B. fünf Anteile von 100,00 Euro.

Mit den Genossenschaftsanteilen „gehört“ jedem Mitglied ein Teil der Solaranlage. Der Gewinn aus dem Stromverkauf wird jährlich an die Genossinnen und Genossen ausgeschüttet. Üblich ist eine Dividende von drei Prozent. Sehr häufig geht ein Teil der Gewinne auch an Klimaprojekte vor Ort, denn eine Genossenschaft ist nicht zuvorderst auf Gewinnmaximierung ausgerichtet.

Über die Verwendung der Gewinne und neue Projekte entscheidet die jährliche Genossenschaftsversammlung nach dem urdemokratischen Prinzip: ein Mitglied, eine Stimme. Dabei ist unerheblich, wie viele Genossenschaftsanteile das Mitglied gezeichnet hat. Und für alle, die sich nicht nur finanziell beteiligen möchten, gilt: Ehrenamtliches Engagement ist in Genossenschaften immer gern gesehen.

Ihre Genossenschafts-Tipps der Woche:

  • In Lahr: Die BEG E-Werk Mittelbaden eG nimmt aktuell keine Mitglieder auf, weil kein neues Projekt zu finanzieren ist. Sie können sich jedoch auf eine Interessentenliste setzen lassen.
  • In Ettenheim: Ganz in der Nähe ist die Ettenheimer Bürgerenergie eG sehr aktiv. Auf der Altdorfer Halle geht im März die mit 150 kWp größte PV-Anlage der Genossenschaft ans Netz. Auch Lahrerinnen und Lahrer können Mitglied werden.
  • Wie wär‘s mit Wind? Drei modernere, leistungsfähigere Windkraftanlagen sollen die bestehenden fünf Windräder auf dem Schnürbuck ersetzen und gemeinsam vier Mal so viel Strom erzeugen wie die Altanlagen. Auch für dieses Projekt sucht die Ettenheimer Bürgerenergie eG noch Mitglieder.
  • Hinweis: Genossenschaften unterliegen einer professionellen externen Kontrolle durch den genossenschaftlichen Prüfungsverband. Dennoch besteht stets die Möglichkeit, das eingesetzte Geld zu verlieren. Dies ist zwar sehr selten der Fall, der Hinweis ist jedoch Pflicht.