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20.12.2019 - Umsetzung der Schulsanierungsmaßnahmen ist große Herausforderung Weitere Million Euro zur Schulsanierung in Lahr bewilligt

Im vergangenen Jahr hat die Stadt Lahr insgesamt 7,6 Millionen Euro an Zuschuss aus dem Bundesprogramm zur Schulsanierung zugesprochen bekommen.

Seinerzeit wurden von acht gestellten Zuschussanträgen fünf bewilligt. Durch die vorausschauende Schulsanierungsplanung des Lahrer Gebäudemanagements, bereits seit 2014 gibt es hier einen konkreten Fahrplan, konnten die Anträge fristgerecht und korrekt gestellt werden. Im Sommer dieses Jahres gab es dann nochmal einen Nachschlag aus dem Bundesprogramm für die Schule Sulz in Höhe von 475 000 Euro. Die Stadt hat die Anträge beim Regierungspräsidium aufrechterhalten und sogar noch einen neunten Antrag für das Gebäude der Luisenschule im Industriehof auf den Weg gebracht. Zum Jahresende kam nun die erfreuliche Mitteilung aus Freiburg: Die drei noch ausstehenden Anträge für die Eichrodtschule, die Schule in Reichenbach und den Industriehof wurden bewilligt. Gefördert von Landesmitteln. Der Zuschussbetrag liegt jetzt bei insgesamt 8,6 Millionen Euro.

“Eine große Herausforderung ist nun die fristgerechte Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen”, so Silke Kabisch, Leiterin des Gebäudemanagements. Der Förderzeitraum hat sich auch trotz der späten Bewilligungen bisher nicht verlängert. Alle Baumaßnahmen müssen bis 2022 umgesetzt und 2023 abgerechnet sein.

Während in der Schutterlindenbergschule schon gearbeitet wird, hier werden 1,7 Millionen Euro investiert und ein Zuschuss in Höhe von 476 000 Euro abgegriffen, haben für andere Schulen bisher erst die Planungen stattgefunden. “Ein Vorhabensbeginn vor der Bewilligung wäre förderschädlich gewesen”, so Kabisch. “Dies wollten wir, da wir die ganze Zeit noch auf die Förderung gehofft hatte, nicht riskieren.”

In der Luisenschule im Neuwerkhof werden mit 941 000 Euro Fenster, Klassenräume und Sanitäranlagen saniert. Der Zuschuss seitens des Bundes beläuft sich hierfür auf 311 000 Euro. Die ersten Arbeiten sind bereits ausgeführt worden. In der Außenstelle soll es dann im kommenden Jahr mit der Dachsanierung, der Dämmung der Gebäudehülle und der Erneuerung der Heizungsanlage losgehen.

In Reichenbach werden die ersten Arbeiten in den Pfingstferien 2020 beginnen. Hier wird die Hülle ertüchtigt und in den Klassenräumen saniert. 648 000 Euro werden umgesetzt. Der Zuschuss liegt bei 214 000 Euro.

Bei der Eichrodtschule beziehen sich die Arbeiten mit 430 000 Euro überwiegend auf die Innenräume. Das Land steuert 141 000 Euro bei.

Auch im Elisabeth-Walter-Schulhaus in Kippenheimweiler sollen Klassenräume und die Heizungsanlage für 460 000 Euro saniert werden. Hier werden zunächst die Planungsaufträge erteilt. Es wird von einer Förderung in Höhe von 152 000 Euro ausgegangen.

Die höchsten Fördersummen fließen in die beiden städtischen Gymnasien:

Im Max-Planck-Gymnasium sollen die letzten Klassenräume, zwei Kunstfachräume und zwei Geografiefachräume sowie der Verwaltungsbereich saniert werden. Die Toiletten im ersten und zweiten Obergeschoss und die Umkleide und Duschräume der Mädchen werden kernsaniert. Die innenliegenden WCs werden zudem an eine neue zentrale Lüftungsanlage angeschlossen. Für die Sanierung der Gebäudehülle und  der Heizungsanlage wurde schon Ende 2018 ein Planerteam beauftragt. Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen und die Baugenehmigung liegt vor. Zurzeit werden die Werkplanung erstellt und die Ausschreibungen vorbereitet. Ein Großteil der Gewerke ist europaweit auszuschreiben.

Die Fensterelemente werden durch neue Aluminium-Elemente ersetzt und mit Außenjalousien ergänzt. Die Dachfläche wird gedämmt, erhält eine neue Abdichtung und eine extensive Dachbegrünung. Die alte Heizung wird durch eine neue Holzpelletanlage und zwei Erdgas-Brennwertkesseln ersetzt. Lüftungsanlagen in mehreren Bereichen werden installiert. Die Kostenberechnung liegt bei rund 9 Millionen Euro. Knapp vier Millionen erhält die Stadt Lahr nach dem Kommunalinvestitionsfördergesetz II des Bundes.

Über fünf Millionen Euro werden im Scheffel Gymnasium investiert. Insbesondere wird die Fassade des in den 70er Jahren errichteten Schulgebäudes energetisch ertüchtigt und eine dezentrale Lüftung eingebaut. Im Februar wurde mit den Planungen begonnen und die Entwurfsphase im November abgeschlossen. Derzeit werden die Ausführungspläne ausgearbeitet, so dass im Frühjahr mit den Ausschreibungen der Gewerke begonnen werden kann. Jeweils in den Schulferienzeiten sollen lärmintensive Arbeiten, wie das Ausführen von Kernbohrungen realisiert werden. Bereits ab April sollen dann die eigentlichen Arbeiten starten. Die Konstruktion der neuen Fassade erlaubt es, die Montage weitestgehend während des Schulbetriebs auszuführen. 2,7 Millionen Euro beträgt hier der Zuschuss. Parallel zur Sanierung wird das Lehrerzimmer erweitert und flächengewinnend umstrukturiert. Für diesen Bereich werden zusätzliche 360.000 Euro aufgewendet.

Beide Gymnasien sollen durch die energetisch wirksamen Sanierungsmaßnahmen den Energieeffizienzstandard KfW 55 erreichen. Die Baukosten fallen dadurch etwas höher aus als ursprünglich geplant. „Wir denken hier zukunftsorientiert. Mit einem etwas höheren Invest können wir auf Dauer einiges an Energie sparen“, erläutert Kabisch. ,

Ein weiterer Aspekt: Für die Erreichung des besseren Standards im Scheffelgymnasium, Max-Planck-Gymnasium und an der Schutterlindenbergschule sind nochmal Fördermittel in Höhe von 2,4 Millionen Euro von der Landeskreditbank Baden-Württemberg über das Förderprogramm "Klimaschutz-Plus" in Aussicht gestellt.