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27.10.2025 - Besuch aus Dole/Frankreich und Kalusch/Ukraine in Lahr Trinationale Partnerschaft und Solidarität

Drei Bürgermeister mit einer unterzeichneten Vereinbarung
Andrii Naida, Markus Ibert und Jean-Baptiste Gagnoux (von links) haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur trinationalen Freundschaft unterzeichnet.
Quelle: Endrik Baublies/Stadt Lahr
Zur Eröffnung der Chrysanthema 2025 hat Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert eine Delegation mit 45 Teilnehmenden aus der Partnerstadt Dole in Frankreich und eine Abordnung mit sechs Gästen aus der ukrainischen Gebietsgemeinde Kalusch, mit der die Stadt Lahr eine Solidarpartnerschaft eingegangen ist, begrüßt.

Gemeinsam haben die drei Städte einen neuen, trilateralen Weg eingeschlagen: Ziel ist, die Verbindungen zwischen Lahr und Dole sowie die Solidarpartnerschaft mit Kalusch zu einem europäischen Netzwerk auszubauen. Die Städte wollen neue Impulse für den interkommunalen Austausch setzen und konkrete gemeinsame Projekte anstoßen.

Eine gemeinsame Erklärung zu dieser Absicht haben die Bürgermeister der drei Städte am Sonntag, 26. Oktober 2025, beim Spitzengespräch im Rathaus Lahr unterzeichnet. In dem Dokument bekräftigen die Unterzeichnenden ihren gemeinsamen Willen, die Freundschaft und Solidarität durch intensivere Zusammenarbeit zu vertiefen und durch Begegnung sowie Austausch zur europäischen Verständigung beizutragen. Die Zusammenarbeit soll einen wichtigen Beitrag zur Schaffung einer friedlichen und freien Zukunft leisten und die Ukraine auf ihrem Weg in die Europäische Union unterstützen.

„In einer Zeit zunehmender internationaler Spannungen wird die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene immer wichtiger. Städtepartnerschaften und -freundschaften sind ein bedeutendes Symbol gelebter Solidarität“, betont Ibert. „Sie sind nicht nur Brücken zwischen Kulturen, sondern auch konkrete Unterstützung in schwierigen Zeiten und ein klares Bekenntnis zu den Werten von Demokratie, Freiheit und einem vereinten Europa.“

Der Bürgermeister von Dole, Jean-Baptiste Gagnoux, begrüßt die neue Vereinbarung: „Die Partnerschaft zwischen Lahr und Dole ist seit Jahrzehnten ein Modell für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit. Mit Kalusch erweitern wir diese Freundschaft um eine Stadt, die für ihre Widerstandskraft und ihren europäischen Geist steht.“

Der Bürgermeister von Kalusch, Andrii Naida, äußert sich dankbar über die Unterstützung aus Lahr und Dole: „Diese Zusammenarbeit ist für uns sehr wichtig. Sie bringt nicht nur Hilfe in einer schwierigen Zeit, sondern auch Hoffnung und Perspektive für die Zeit nach dem Krieg. Die Unterstützung unserer europäischen Freundinnen und Freunde ist von unschätzbarem Wert.“

Lahrs Partnerschaft mit Dole besteht seit 1962, während die Solidarpartnerschaft mit Kalusch 2024 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine begründet wurde. „Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung soll ein trilaterales Kooperationsprojekt entstehen, das nicht nur symbolischen, sondern auch praktischen Charakter hat“, sagt Ibert. Die Städtepartnerschaft mit Dole ist für Lahr seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil des europäischen Dialogs. Mit Kalusch teilt die Stadt Lahr das Anliegen, Solidarität auf konkrete Weise zu leben. „Zusammen mit beiden Partnerstädten möchten wir zur europäischen Verständigung beitragen, geprägt von Vertrauen und gegenseitigem Respekt“, so Ibert weiter.

Die Initiative für diese Zusammenarbeit geht auf Oberbürgermeister Ibert zurück. Ein erstes Gespräch zwischen den Oberhäuptern der drei Städte fand im Juli 2025 per Onlinekonferenz statt. Anlässlich der Chrysanthema trafen sich Ibert, Gagnoux und Naida nun zum persönlichen Austausch im Lahrer Rathaus.

Die Eröffnung des Blumen- und Kulturfestivals Chrysanthema und die Chrysanthemengala der Stadtkapelle Lahr waren Bestandteil des Programms der Delegationen. Bei einer Stadtführung in Gengenbach, Empfängen sowie einem gemeinsamen Abendessen wurden persönliche Beziehungen vertieft.

Stadtrat und Bürgermeister aus Kalusch verleihen Ehrungen

Zwei Bürgermeister bei einer Ehrung
Andrii Naida (rechts) hat Markus Ibert eine Ehrung durch den Stadtrat und den Bürgermeister von Kalusch überbracht.
Quelle: Stadt Lahr

Andrii Naida hat bei seinem Besuch in Lahr mehrere besondere Auszeichnungen vorgenommen: Für seine Verdienste um die Menschen in Kalusch sowie um die Stadt Kalusch erhielt Markus Ibert eine Ehrung durch den Stadtrat und den Bürgermeister. Sie besteht aus einer Medaille am Bande und einem Pass, dem zufolge der Lahrer Oberbürgermeister die 21. Persönlichkeit ist, die seit der Unabhängigkeit der Ukraine diese Ehrung empfangen hat.

Außerdem erhielt Ibert eine Ehrenurkunde für seinen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung einer Partnerschaft und freundschaftlicher Beziehungen sowie zur humanitären Hilfe für die vom russischen Angriffskrieg betroffene Bevölkerung von Kalusch. Eine solche Urkunde hat Andrii Naida auch an Gabriele Rauch stellvertretend für den Verein Gemeinsam Europa e.V. überreicht. Ebenso versteht Markus Ibert die Auszeichnungen nicht als persönliche Ehrung, sondern als Würdigung der Verdienste der Stadt Lahr um die Partnerschaft mit Kalusch.

Die Stadt Lahr ist für das Jahr 2026 erneut in ein Hilfsgüterprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung respektive der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit aufgenommen worden. Schon im vergangenen Jahr hatte sie eine Vollförderung für Solarmodule, Batteriespeicher und solarbetriebene Straßenleuchten im Gesamtwert von rund 80.000 Euro erhalten. Eine Lahrer Delegation um Oberbürgermeister Markus Ibert war im Dezember 2024 nach Kalusch gereist, um dort die Lieferung in Empfang zu nehmen. Welche Hilfsgüter die Stadt Lahr im kommenden Jahr für Kalusch beschaffen kann, ist noch offen.