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11.10.2023 - Neuen Globe Theater Potsdam zeigt Mephisto nach Klaus Mann Teufelspakt im Parktheater?

Zwei Männer und eine Frau sitzen zusammen schauen in die Kamera und sind am Rauchen.
Mephisto, Neues Globe Theater
Quelle: Philipp-Plum
Mephisto, 1936 von Klaus Mann im Exil geschrieben, wird als Schlüsselroman über den Schauspieler Gustaf Gründgens angesehen. Laut Mann handelt es sich aber nicht um ein Portrait, sondern um einen symbolischen Typus: Ein Schauspieler im Konflikt zwischen Karriere und Gewissen.

Die Verfilmung mit Klaus-Maria Brandauer erhielt 1981 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Das Amt für Kultur, Musik und Medien der Stadt Lahr zeigt „Mephisto“ als Schauspiel mit Musik am Dienstag, 24. Oktober in der Reihe Stadt Theater Lahr. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr im Parktheater. Bereits um 19 Uhr gibt ein Ensemblemitglied bei einer kostenlosen Einführung Einblicke in Werk und Arbeit im Oberen Foyer.

 

Das sechsköpfige Ensemble vom Neuen Globe Theater Potsdam zeigt die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, von 1926 im Hamburger Künstlertheater bis zum Jahre 1936, als dieser es zum gefeierten Star des sogenannten Dritten Reiches gebracht hat und zum Intendant des Berliner Staatstheaters ernannt wird. Höfgen, der sich erst spät mit den Machthabern des Nationalsozialismus arrangiert, flüchtet zunächst nach Paris. Lotte Lindenthal, die Frau des „Fliegergenerals“ und Ministerpräsidenten, selbst eher eine mittelmäßige Schauspielerin, wünscht sich Höfgen jedoch als Partner für ihr Berliner Debüt am Staatstheater und kann ihren Mann überreden, Höfgen zurück nach Berlin zu holen. Denn dieser hält selbst große Stücke auf „seinen“ Höfgen, seinen Spielball im Machtkampf mit dem Propagandaminister. Als leidenschaftlicher Schauspieler, dem die Rolle des Mephisto in Goethes Faust wie auf den Leib geschnitten ist, erkennt der Opportunist Höfgen erst viel zu spät, dass er tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Er ist zu einem „Affen der Macht“ geworden, ein „Clown zur Zerstreuung der Mörder“. Ein Schauspieler, zerrissen zwischen Karriere und Gewissen. Gipfelnd in dem berühmten Satz: „Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler!“

 

Informationen und Tickets sind im KulTourBüro Lahr, Kaiserstr. 1, 77933 Lahr unter Telefon 07821-950210 sowie online unter kultur.lahr.de erhältlich.