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04.06.2019 - Hugsweierer Kindergarten Farbklecks veranstaltet Elterncafé „Spiele aus der Hosentasche,- Mit Kindern in den Dialog treten“

Vier Kinder stehen im Hof nebeneinander und lachen, daneben ihre Mamas, die mit ihnen sprechen.
Gemeinsam mit der Mama in die Welt der Sprache eintauchen
Quelle: Stadt Lahr / Kiga Farbklecks
„Spiele aus der Hosentasche,- Mit Kindern in den Dialog treten“ - Unter diesem Motto lud Claudia Koller, Erzieherin aus dem evangelischen Kindergarten Farbklecks, zu einem Elterncafé in das Begegnungshaus „Altes Volksbad“ in Hugsweier ein.

Ziel des Elterncafés war es, in gemütlicher Kaffee-Atmosphäre mit den Eltern in das Gespräch zu kommen und bereits bekannte Spiele unter die sprachliche Lupe zu nehmen. Oft gibt es die verschiedensten Momente und Situationen im Alltag, die mit Kindern sinnvoll überbrückt werden müssen. Sei es im Wartezimmer bei Arzt, in der Warteschlange an der Supermarktkasse oder auf der langen Autofahrt zu den Großeltern. Diese Momente können auf spielerische Art und Weise genutzt werden, um mit den Kindern in den Dialog zu treten.

Anhand einer kleinen Spielesammlung in Heftform wurden Beispiele aufgezeigt, welche zur sprachlichen Entwicklung beitragen können. Oftmals werden dazu noch nicht einmal Materialien benötigt.

Bei der Auswahl der Spiele für die Spielesammlung wurden die verschiedenen Entwicklungsaufgaben und -bereiche der Kinder vom Kindergarteneintritt bis zum Schulstart in den Blick genommen und den Eltern die geforderten Fähigkeiten und Kompetenzen, die bei der Schuleingangsuntersuchung abgefragt werden, gezeigt.

Spielerisch haben Eltern die Möglichkeiten ihre Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung zu unterstützen und deren „Sprach-Rucksack“ nach und nach mit Worten, deren Bedeutungen und Verwendungsmöglichkeiten zu füllen. So auch an diesem Nachmittag. Den Eltern wurden Anreize geschaffen, sich in einen Dialog zu begeben und immer im Hinterkopf zu haben, welche Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert werden.

Der Kinderspielklassiker „Ich packe meinen Koffer“ trainiert die Konzentration und die Merkfähigkeit. Bei dem bekannten Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“, werden Worten eine Bedeutung zugeschrieben. Es werden Fertigkeiten geschult wie: Wie beschreibe ich? Wie sehe ich meine Umgebung? Wie nehme ich verschiedene Dinge wahr? Und auf grammatikalischer Ebene lernen Kinder durch dieses ritualisierte Sprechen ganz nebenbei, wie man Nebensätze bildet,  ein besonders herausfordernder Schritt in der kindlichen Sprachentwicklung

Mit dem Spiel „Stille Post“ kann die eigene Wahrnehmung unterstützt werden: In welcher Lautstärke muss ich flüstern, damit mein Mitspieler mich versteht, aber der andere Mitspieler es nicht schon zuvor hört?

Im Dialog mit den Eltern wurde deutlich, dass der eigene familiäre Hintergrund von großer Bedeutung ist. Sollten Spiele aus der eigenen Kindheit in der Muttersprache bekannt sein, ist dies ein schönes Gut, das den Kindern unbedingt weitergegeben werden sollte.

Der evangelische Kindergarten Farbklecks Hugsweier beteiligt sich als eine von zehn Lahrer Kindertagesstätten an dem Bundesprogramm »Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist«.

Sie ist seit Beginn des vom Bund seit Januar 2016 geförderten Programms „Sprach-Kita“ ist die Hugsweierer Erzieherin Claudia Kollmer als zusätzliche Fachkraft für Sprache mit dabei.

 

Was ist das Programm „Sprach-Kitas – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“?

Mit dem Programm Sprach-Kitas will das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, die inklusive Pädagogik, sowie die Zusammenarbeit mit Familien in den Kitas stärken. Der Bund stellt für das Programm im Zeitraum von 2016 bis 2020 Mittel im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung.

Bereits von 2011 bis 2015 beteiligte sich der evangelische Kindergarten Farbklecks Hugsweier als sogenannte „Schwerpunkt-Kita“ am Vorgängerprojekt des Bundes.