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08.02.2023 - Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt beginnen Spatenstich im Lahrer Gewerbegebiet Rheinstraße Nord

Spatenstich für die Baumaßnahme Rheinstraße Nord.
Quelle: Stadt Lahr
Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Erschließungsarbeiten in der Rainer-Haungs-Straße und der David-Schieni-Straße für das Gewerbegebiet Rheinstraße Nord in Lahr offiziell begonnen.

Nach dem Abzug der kanadischen Streitkräfte im Sommer 1994 begann schnell die Umwandlung des militärisch genutzten Ostareals des Lahrer Flughafens zum städtischen Gewerbegebiet Rheinstraße Nord. Seitdem siedelten sich dort mehr als 100 Betriebe mit insgesamt rund 2000 Arbeitsplätzen an. Allerdings ist erst knapp die Hälfte des Geländes – nämlich der südliche Teil – mit einem Bebauungsplan versehen, neu erschlossen und Gegenstand der Vermarktung durch die Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH (IGZ). Mittlerweile stehen im erschlossenen Bereich kaum noch freie Flächen zur Verfügung.

Der nördliche Teilbereich, der sich dagegen noch nahezu vollständig in städtischem Eigentum befindet, soll deshalb überplant, erschlossen und aktiv vermarktet werden. Dafür wird das Stadtplanungsamt in Zusammenarbeit mit der IGZ GmbH ein Gestaltungskonzept ausarbeiten. Die rechtliche Absicherung soll auch über einen neu aufzustellenden Bebauungsplan erfolgen.

„Was nun beginnt, ist ein weiterer Meilenstein der erfolgreichen Konversion und ein Pluspunkt für die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt“, sagt Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert. „Mit dem Ausbau der Infrastruktur ist das Ostareal für weitere Firmenansiedlungen sehr gut aufgestellt – und auch die bereits ansässigen Betriebe werden davon profitieren. Wir stärken die Wirtschaft und die Innovationskraft unserer Stadt und der gesamten Region, indem wir am Standort Lahr auch in Zukunft ansprechende Entwicklungsperspektiven für Unternehmen bieten. Das Ostareal ist sowohl geeignet für flugaffine Unternehmen als auch für sonstige Industrie- und Gewerbebetriebe. Das Maßnahmenpaket Flughafen Ost ist ein Beleg dafür, dass die Stadt haushalterische Schwerpunkte in wichtigen Zukunftsbereichen setzt und ganz gezielt auch in die Qualität des Wirtschaftsstandorts investiert.“ Daniel Halter, Geschäftsführer der IGZ GmbH, ergänzt: „Ich freue mich, dass mit dem Startschuss der Erschließungsmaßnahmen der nächste große Entwicklungsschritt für das Gewerbegebiet bevorsteht.“

Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung des Gebiets sollen außerdem die Abbruchmaßnahmen, die laut Kaufvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Stadt Lahr/Gemeinde Friesenheim vom 30. Dezember 1996 über das Flughafenareal zu erfüllen sind, durchgeführt und abgeschlossen werden. Mit diesem Kaufvertrag erwarben die Käufer neben den Grundstücken auch Gebäude als Bestand und verpflichteten sich zum Abbruch aller weiteren Gebäude auf dem Areal. Diese letzten noch anstehenden Abbrucharbeiten sollen spätestens im Jahr 2026 beginnen. Erster sichtbarer Auftakt der Fortentwicklung bilden jedoch die Erschließungsarbeiten in der Rainer-Haungs-Straße und der David-Schieni-Straße, die nun begonnen haben.

Im ersten Bauabschnitt wird die Kanalisation in der Rainer-Haungs-Straße und im westlichen Abschnitt der David-Schieni-Straße erneuert. Der Straßenbau beinhaltet den Ausbau der Rainer-Haungs-Straße von der Europastraße bis zur David-Schieni-Straße. Des Weiteren wird die Verbindung von der Rainer-Haungs-Straße und der David-Schieni-Straße in Richtung Flugplatzstraße ausgebaut.

Der Straßenbereich soll mit einer Fahrbahnbreite von 6,50 Metern so ausgebaut werden, dass er auch für den LKW-Verkehr geeignet ist. Darüber hinaus werden entlang der Rainer-Haungs-Straße auf der Ostseite Parkstreifen errichtet und mit Bäumen aufgelockert. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Verkehrsführung im Einmündungsbereich der David-Schieni-Straße zur Rainer-Haungs-Straße grundsätzlich geändert – zu einer abknickenden Vorfahrtsstraße, passend zum Verlauf der Hauptverkehrsströme.

Entlang der Rainer-Haungs-Straße ist ein beidseitiger Geh- und Radweg vorgesehen. Er ermöglicht mit einer Breite von 2,50 beziehungsweise 2,75 Metern ein komfortables Nebeneinander und ein sicheres Überholen. Mit dem Ausbau dieser innergemeindlichen Radhauptwegeverbindung entsteht ein attraktives, sicheres und zukunftsfähiges Angebot für den Radverkehr. Außerdem verbessert die barrierefreie Gestaltung der Bushaltestellen die Situation des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Gesamtbaukosten für den Straßen- und Kanalbau des ersten Bauabschnittes betragen 10,3 Millionen Euro. Die Erschließungsarbeiten enden voraussichtlich im Juli 2024. Der zweite Bauabschnitt wird den Ausbau des restlichen Teilabschnitts der David-Schieni-Straße und der Fritz-Rinderspacher-Straße umfassen. Wann mit dieser Maßnahme begonnen wird, steht derzeit noch nicht fest.

Während der Baumaßnahme wird es vorübergehend zu verkehrlichen Einschränkungen kommen. Anliegerinnen und Anlieger sowie Verkehrsteilnehmende werden hierüber rechtzeitig informiert.