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10.12.2019 - Elise Voerkel ist neue Stadthistorikerin, Thorsten Mietzner bleibt Stadtarchivar Neues Gesicht für die Geschichte Lahrs

Auf dem Bild blicken von (von links) Thorsten Mietzner (Stadtarchivar), Elise Voerkel (Stadthistorikerin) und Gabriele Bohnert (Leiterin Bereich Stadtmuseum und Stadtarchiv) auf eine Vase und diskutieren über die Zeichnung auf der historischen Vase.
Ab sofort mit vereinter Kraft für die Lahrer Geschichte zuständig: (von links) Thorsten Mietzner (Stadtarchivar), Elise Voerkel (Stadthistorikerin) und Gabriele Bohnert (Leiterin Bereich Stadtmuseum und Stadtarchiv)
Quelle: Stadt Lahr / Yvonne Berndt
Die Stadt Lahr hat eine neue Ansprechpartnerin für Fragen zur Stadtgeschichte: Die 34-jährige Kulturwissenschaftlerin Elise Voerkel ist seit Oktober dieses Jahres Stadthistorikerin und tritt damit in die Fußstapfen von Thorsten Mietzner. Der wiederum bleibt der Stadt Lahr und ihrer Geschichte als Stadtarchivar treu.

Die neue Stadthistorikerin ist in Leipzig geboren und studierte dort Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt der Kulturgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Ein Auslands-Semester führte sie nach Lyon. Seit 2015 war Voerkel an der Universität Basel tätig und begann dort mit ihrer Dissertation, an der sie auch in Lahr weiterarbeiten wird. 

Das neue Stadtmuseum Tonofenfabrik öffnete im Februar 2018 seine Pforten und bietet Geschichtsinteressierten in moderner und interaktiver Form Einblicke in die Geschichte der Stadt. Vier Sonderausstellungen pro Jahr und ein breites Angebot an Mitmachprogrammen, Vorträgen und Aktionstagen vertiefen und ergänzen die Themengebiete. Gabriele Bohnert, heute Leiterin des Bereichs Stadtmuseum und Stadtarchiv, war ursprünglich als Stadtarchivarin eingestellt worden, als sie im Jahr 1999 auch das Museum, damals noch in der Villa Jamm im Stadtpark, übernahm. Etwa zeitgleich wurde das neue Stadtarchiv mit deutlich mehr Fläche für Magazine, Büros und einem Lesesaal gebaut.

Thorsten Mietzner wurde 2002 als Stadthistoriker eingestellt. Da die beiden in einem Büro saßen, funktionierte ihre Aufgabenverteilung oft fließend. Die Arbeit für das Museum nahm jedoch immer mehr zu, schließlich galt es bereits damals zwei Wechselausstellungen pro Jahr und eine grundlegende Neuorientierung für ein neues historisches Stadtmuseum zu konzipieren. Mehr und mehr war Mietzner deshalb mit Besucherbetreuung, Magazinarbeiten und Verzeichnungsarbeiten betraut. Seine ursprüngliche halbe Stelle wurde deshalb stufenweise auf eine Vollzeitstelle aufgestockt.

Seit dem Umzug Bohnerts in das neue Stadtmuseum Tonofenfabrik im März 2017 übernahm Mietzner federführend die Aufgaben im Stadtarchiv, die zusätzlich zu den Aufgaben als Stadthistoriker nicht ohne Einbußen möglich war. „Besonders schwierig war es, stadthistorische Arbeiten, wie beispielsweise das Verfassen von Reden oder Vorträgen im tendenziell eher unruhigen Archiv zu bewältigen“, so Mietzner über seine Doppelfunktion. Zudem blieben besonders zeitaufwändige Archivaufgaben, wie das Erschließen und Nutzbarmachen neuer Bestände, oft liegen. Seit Oktober wird Mietzner nun durch Elise Voerkel entlastet, die von nun an mit einer 50-Prozent-Stelle die klassischen Aufgaben einer Stadthistorikerin übernimmt. Vorträge oder Workshops zu bestimmten historischen Themen werden künftig vorranging aus ihrem Mund und aus ihrer Feder kommen. Sie ist verantwortlich für die Ausbildung der Stadtführerinnen und Stadtführer und bereitet Jubiläen mit vor. Sie arbeitet eng mit dem Stadtmuseum zusammen und unterstützt die Mitarbeiterinnen bei der Vorbereitung von Ausstellungen. Doch auch im Archiv gibt es mitwirkend einiges für sie zu tun. Die Anliegen von Heimatforschern, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Schülergruppen und weiterer Geschichtsinteressierten wollen betreut und bearbeitet werden.

Thorsten Mietzner kann sich von nun an den Aufgaben des Archivs widmen und die liegen gebliebenen, neu eingegangenen Bestände aufarbeiten. Sein Schwerpunkt wird von nun an darin liegen, die Unterlagen der Stadtverwaltung nach den Maßgaben der Archivgesetzgebung dauerhaft zu archivieren und ihre Benutzbarkeit und ihren Erhalt sicherzustellen. Ein neues, bislang im Umfang schwer abschätzbares Aufgabengebiet wird im Bereich der digitalen Archivierung entstehen. Das Stadtarchiv übernimmt darüber hinaus auch neue Zuständigkeiten im Bereich der Aktenführung der Gesamtverwaltung.