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13.12.2021 - Schaffung von Wohnraum / Satzungsbeschluss für Bebauungsplan Roth-Händle Areal Industriebrache wird zu lebendigem Ort

In der Gemeinderatsitzung am Montag, 13. Dezember, steht der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan des Roth-Händle Areals auf der Tagesordnung.

Sobald dieser gefasst ist, tritt der Bebauungsplan mit seiner öffentlichen Bekanntmachung in Kraft.

Das über sieben Hektar große Gebiet des Bebauungsplans umfasst die geschichtlich geprägten Gebäude der ehemaligen Tabakmanufaktur Roth-Händle und die nördlich an der Tramplerstraße gelegene Wohnbebauung. Das Gebiet ist geprägt von denkmalgeschützten Sandsteingebäuden der ehemaligen Infanteriekaserne, dem späteren Standort der Tabakfabrik Roth-Händle. Nach der Stilllegung der Fabrik gibt es in dem Gebiet unterschiedliche Nutzungen. Entlang der Tramplerstraße befinden sich mehrstöckige Geschosswohnungsbauten, südwestlich liegt das Tiergesundheitszentrum mit Pferdeställen und nordöstlich wurde ein neues Senioren- und Pflegeheim gebaut.

Im November 2019 hat der Gemeinderat das Sanierungsgebiet Roth-Händle-Areal förmlich festgelegt. Mit dem Bebauungsplan werden nun die wesentlichen Sanierungsziele wie Modernisierung privater Gebäude, Aufwertung des angrenzenden Umfelds und die Schaffung von Wohnraum planungsrechtlich gesichert – und das bei der Erhaltung des Kulturdenkmals der ehemaligen Infanteriekaserne.

Die leerstehenden Gebäude, die sich um den zentralen Innenhof befinden, sollen modernisiert und umgenutzt werden. In den westlichen Gebäuden ist Wohnraum, im südlichen Fabrikgebäude zwei Parkgeschosse und darüberliegend betreutes Wohnen geplant. Der Plan sieht weiterhin vor, das ehemalige Kantinengebäude durch ein modernes Bürogebäude mit Cafeteria zu ersetzen. An der Werder- und der Tramplerstraße sind zwei Neubauten geplant, um geförderten Mietwohnraum zu schaffen. Die Pläne der Erweiterungen des Tiergesundheitszentrums sind ebenfalls in dem Bebauungsplan berücksichtigt.

„Die Stadt Lahr wächst, Wohnen ist ein zentrales Zukunftsthema. Es gilt, im Sinne einer behutsamen Nachverdichtung Wohnflächen zu mobilisieren. Das gelingt hier beispielhaft in unmittelbarer Stadtnähe“, betont Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert.

Der Bebauungsplan wurde für eine bereits bebaute Siedlungsfläche erarbeitet, teilweise leerstehende Gebäude sollen wieder genutzt werden. Das Gebiet wird als „Urbanes Gebiet“ mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten ausgewiesen. Ein „Urbanes Gebiet“ setzt sich aus Wohnen, aber auch Gewerbetrieben und sozialen, kulturellen und anderen Einrichtungen, die nicht die Wohnnutzung wesentlich stören, zusammen.

„Das Roth-Händle-Areal ist ein gelungenes Beispiel, wie aus einer Industriebrache ein neuer lebendiger Ort entsteht, und das im Schatten der ehemaligen Mauern und Gebäuden der Infanteriekaserne, die mit jedem Stein die Geschichte der Stadt erzählt“, sagt Bürgermeister Tilman Petters.