15.08.2019 - Serie: Was macht eigentlich… ? Gemeinsam die außerschulische Bildung gestalten

Aus dem einen Zimmer klingt eine perlende Klavieretüde, daneben taucht ein Schüler auf dem Saxofon in die Welt des Blues ein, während eine Mitschülerin ein Zimmer weiter die Seiten einer Harfe zupft und wenige Meter daneben ein Junge mit Kopfhörer auf den Ohren und seiner E-Gitarre in einen Popsong vertieft ist.

2100 Schülerinnen und Schüler sind an der Städtischen Musikschule eingeschrieben. Das Angebot reicht vom klassischen Instrumentalunterricht, über Theorie, musikalische Früherziehung bis hin zum Grove-Lab, ein speziell von der Städtischen Musikschule entwickeltes Konzept zum Gruppenunterricht im Popularbereich.

Chef des Ganzen ist Tobias Meinen. Seit 2009 ist er Musikschulleiter, seit 2011 leitet er das Amt für außerschulische Bildung. Dazu gehören seitdem neben der Städtischen Musikschule auch die Mediathek und die Volkshochschule Lahr. Meinen ist von zu Hause aus Vollblutmusiker. Er studierte in Zürich, unterrichtete an verschiedenen Schulen und als Dozent an der Hochschule in Zürich. Er hat langjährige Erfahrung als Musikproduzent und Studiomusiker im Bereich Rock, Pop, Jazz und Klassik und gab mehr als 1000 Konzerte in Europa und Nordamerika. Als Komponist und Sounddesigner arbeitete er für die Deutsche Grammophon, 3sat und den SWR2.

Der Amtsleiter liebt es, zusammen mit seinen Kollegen den außerschulischen Bereich in Lahr zu gestalten und zu überlegen, was es noch zu verbessern gibt. Gemeinsam erreichen sie viele Menschen. Die Volkshochschule verzeichnet im Jahr rund 27 000 Kursbesucher, die Mediathek wird von 5450 Besuchern genutzt und 2100 Schüler lernen an der Musikschule. „Alles was wir tun, kommt direkt bei den Bürgerinnen und Bürger an. Das schafft viele Verbindungen und Zusammenhalt in unserer Stadt und es ermöglicht jeder einzelnen Person eine individuelle und persönliche Weiterentwicklung“, betont Meinen.

Die Aufgabe des Amtsleiters ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Dazu zählen die Verwaltung, der Unterricht, Konzerte, Projektarbeit und die Mitarbeit im Landesverband der Musikschulen in Baden-Württemberg. Ein typischer Arbeitstag kennt Meinen nicht. Morgens widmet er sich meist der Verwaltungsarbeit und nachmittags steht er im Austausch mit Lehrern, Schülern und Eltern. „Bei 45 Lehrerinnen und Lehrer und über 2100 Schülern gibt es immer einiges zu klären, zu organisieren und zu besprechen.“ Zusätzlich stehen auf Meinens Terminplan zahlreiche Sitzungen und Termine.

Dafür muss Meinen zuhören könne und in der Lage sein, Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen. Dafür brauch es Verlässlich- und Beharrlichkeit, resümiert der Amtsleiter die notwendigen Eigenschaften seines Jobs. Und er gibt zu: Ab und zu ist es für ihn persönlich nicht einfach, „genügend Geduld aufzubringen und aushalten zu können, dass die Dinge ihre Zeit brauchen.