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17.08.2018 - Hülse für die Ehrenbürgerurkunde des Lahrer Fabrikanten jetzt im Stadtmuseum Förderverein übergibt Stadtmuseum neues Exponat

Der Förderverein übergibt ein neues Exponat.
Von links stehen Thomas Joachims,Rechner des Fördervereins, erster Vorsitzender Jürgen Frank und zweiter Vorsitzender Klaus Ohnmacht, dann folgt auf einem Sockel die silberne Hülse. Rechts davon stehen Guido Schöneboom und Museumsleiterin Gabriele Bohnert.
Neues Exponat für das Stadtmuseum
Quelle: Stadt Lahr / Marion Haid
Der Förderverein Tonofenfabrik Stadtmuseum Lahr e.V. hat dem Stadtmuseum ein neues Exponat zur Ergänzung der Sammlung überreicht.

Bei einer Aktion konnte der Verein die versilberte Hülse für die Ehrenbürgerurkunde des Lahrer Fabrikanten und Politikers Ferdinand Sander ersteigern.

Die Stadt pflegt mit dem Förderverein eine „intensive und gute Zusammenarbeit“. Das neue Exponat ist „ein beredtes Beispiel einer lebendigen Partnerschaft“, betonte Erster Bürgermeister Guido Schöneboom bei der Übergabe des Exponats.

Bei einer Recherche im Internet ist Klaus Ohnmacht, zweiter Vorsitzender des Fördervereins, auf die Hülse gestoßen. Dieses „Unikat und Rarität gehört nach Lahr“, betonte Ohnmacht.

Wer war Ferdinand Sander?

Das Bild zeigt eine Grabstatue auf dem Friedhof Stiftskirche in Lahr. Auf einem schwarzen Sockel steht an eine Säule gelehnt ein steinerner Engel mit nach oben gerichtetem Blick.
Auf dem alten Friedhof bei der Stiftskirche ist Ferdinand Sander beigesetzt.

Am 10. Oktober 1899 wurde Ferdinand Sander für seine großen Verdienste um die Stadt Lahr während den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Firma Lotzbeck Gebrüder und seiner eigenen 25-jährigen Mitarbeit in der Firma zum Ehrenbürger der Stadt Lahr ernannt.

Geboren wurde Sander am 10. Oktober 1840 in Rastatt. Nach einer militärischen Ausbildung und der Teilnahme am Krieg 1870/1871 trat Sander 1874 in die Lahrer Tabakfabrik Lotzbeck Gebrüder ein. Im Jahr 1883 wurde er durch einen Erbschaftsvertrag zum Chef des Hauses. Seine Großmutter Henriette Sander war eine geborene Lotzbeck.

Darüber hinaus engagierte sich Sander politisch. Er war unter anderem Mitglied des Lahrer Gemeinderats, des Lahrer Bezirksrates, der Handelskammer in Lahr und schließlich deren Vorsitzender, Mitglied des Reichstags und der ersten Kammer des Landtags. Von 1889 bis 1906 war er Vorsitzender der Lahrer Straßenbahngesellschaft und 1890 Mitglied des Badischen Eisenbahnrats. 1889 wurde er zum Kommerzienrat ernannt, 1895 zum Geheimen Kommerzienrat.

Ferdinand Sander wurde nach seinem Tod am 14. Mai 1920 in Freiburg nach Lahr überführt und auf dem Alten Friedhof bei der Stiftskirche im Familiengrab Lotzbeck/Sander beigesetzt.