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05.07.2024 - Führung mit Dr. Wolfgang G. Müller zur Ausstellung in der Villa Jamm „Die Langsdorff-Expedition – Vor deinen Augen“

Führung mit Dr. Wolfgang G. Müller zur Ausstellung in der Villa Jamm
Langesdorf
Quelle: Aline Xavier
Die Ausstellung „Die Langsdorff-Expedition – Vor deinen Augen“ ist noch bis einschließlich Sonntag, 8. September 2024, in der Villa Jamm im Stadtpark Lahr zu sehen. Am Sonntag, 14. Juli 2024, führt Oberbürgermeister a.D. Dr. Wolfgang G. Müller als Initiator und Leiter des Symposiums „Lahr, Langsdorff und Lateinamerika“ von 11 bis 12:30 Uhr durch die Ausstellung.

Seit Jahren reist Müller immer wieder in verschiedenen Funktionen nach Brasilien, wo er auch sechs Jahre lang berufstätig war. Nicht zuletzt mit seinem Engagement in der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft fördert er einen intensiven Austausch mit dem lateinamerikanischen Land. Als ausgesprochener Kenner Brasiliens reist Müller auch auf den Spuren der Langsdorff-Expedition. Sein besonderes Interesse gilt den Schicksalen der Auswanderinnen und Auswanderer aus Lahr und der Region, die 1822 zusammen mit Langsdorff nach Brasilien aufbrachen.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, der Eintritt in den Stadtpark ist zu entrichten. Eine Anmeldung per E-Mail an cornelia.lanz@lahr.de oder gretje.treiber@lahr.de ist erwünscht, aber nicht verpflichtend.

 

Hintergrundinformationen zur Ausstellung

Zwischen 1822 und 1829 führte Georg Heinrich von Langsdorff (1774–1852) eine Gruppe von Wissenschaftlern und Künstlern von São Paulo bis zum Amazonas, durch das damals noch recht unerforschte Brasilien. Die Expedition hatte sich zum Ziel gesetzt, Land, Menschen und Natur aufs Genaueste zu erkunden und zu dokumentieren. Unzählige Tierpräparate, Herbarien, Zeichnungen, Aquarelle, Karten, Notizen und nicht zuletzt 1400 akribische Tagebuchseiten zeugen vom großen Forscherdrang der Reisegruppe.

 

Im Jahr 2022 begab sich die brasilianische Künstlerin Aline Xavier ihrerseits auf eine Forschungsreise: In den Archiven und Museen der Russischen Akademie der Wissenschaft in St. Petersburg begann sie, die dort bewahrten Archivalien der Langsdorff-Expedition zu sichten, kritisch zu befragen, neu zu ordnen und zu kontextualisieren. Für die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Expedition kuratiert sie Repliken des Archivbestands und kommentiert sie mit eigenen künstlerischen Reaktionen. Der Dialog der historischen Materialien und der gegenwärtigen Bildwelten erlaubt einen neuen, zeitgenössischen, stellenweise unerwarteten und vor allem kritischen Blick auf eine kolonialistisch geprägte Wissenschaftsgeschichte. Die mit der künstlerischen Forschung entstehende Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft gibt die Möglichkeit, tradierte Sichtweisen zu erkennen, zu hinterfragen und aus der Gegenwart neu einzuordnen.

 

Weitere Informationen

  • Pressemitteilung zur Ausstellung von Aline Xavier mit Hintergrundinformationen zur Künstlerin
  • Pressemitteilung zum Symposium mit Hintergrundinformationen zu Georg Heinrich von Langsdorff